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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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übernommen, nach Joblins zu suchen. Diese konnte ich doch nicht einfach aufgeben. Offiziell hieß es ja, ich sei gar nicht in der Gegend. Und überdies, ich hätte wohl nicht gut mit einem fremden, unverheirateten Mädchen die Nacht unter einem Dach verbringen können, ohne dich zu kompromittieren, nicht wahr?«
    »Du hast mir nicht vertraut.«
    »Natürlich nicht«, beantwortete er diesen Vorwurf gelassen. »Ich kannte dich doch nicht Und dann hatte ich dich schließlich in einem verlassenen Wirtshaus angetroffen, ohne jede Begleitung, ohne Anstandsdame, wie konnte ich da…«
    Ich kniff ihn in die Seite. »Du weißt genau, wie es dazu kam«, sagte ich empört.
    »Ja, ja, ist schon gut«, lachte Jojo. »Natürlich weiß ich das. Doch ich mußte vorsichtig sein. Und du, hast du mir denn vertraut?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Na, siehst du«, meinte er befriedigt »Ich vertraute dir immerhin so weit, daß ich dich auf Grandfox Hall übernachten ließ.«
    »Du hattest mich ja nicht gut in der finsteren, einsamen Gegend lassen können. Ohne Schutz und ohne ein Dach über dem Kopf «, warf ich ein.
    In seinen Augen blitzte es auf. »Hätte ich das nicht?« wollte er wissen.
    »Warum hast du mir nicht gesagt, wer du bist, als wir zusanmen im Waldhäuschen gegessen haben. Damals war doch die Geheimniskrämerei nicht mehr notwendig.«
    »Ich hatte es vor«, wandte Jojo ein, »aber dann fingst du an, deine schlechte Meinung über den Earl of Cristlemaine zu verkünden. Hätte ich da aufstehen sollen, zu dir hintreten und sagen, ›Ich bin dieser unsympathische, arrogante Adlige, den man nicht gerne haben kann, willst du mich heiraten?‹«
    Ich mußte lachen. »Aber ich dachte, Jasper Wingfieid sei der Earl!« rief ich aus.
    »Das weiß ich inzwischen. Damals konnte ich es jedoch noch nicht ahnen. Und da dachte ich, ich warte noch ab und finde die Hintergründe deiner Abneigung gegen den Earl heraus. Denn, daß du mich nicht unsympathisch findest, davon war ich damals schon überzeugt«
    »Ach, wirklich?« warf ich ein.
    »Ja, und zwar so überzeugt, daß ich mich umgehend auf den Weg zu deinem Bruder machen wollte, um seine Einwilligung zu holen, dir den Hof machen zu dürfen. Ich wollte mich ebenauf den Weg machen, als du durch das Dickicht geritten kamst, um mir die schauerliche Geschichte von George und Hetty zu erzählen.«
    Nun sah ich einiges klarer. Darum waren also die Satteltaschen auf Jems Pferd gepackt gewesen. Und darum hatte er gezögert, mir einen Antrag zu machen.
    »Hast du dich schon an unserem ersten Abend in mich verliebt?« fragte ich reichlich kokett.
    Jojo tat, als müßte er überlegen. »Sagen wir, du hast mich ganz schön verwirrt«, sagte er schließlich, »und darum bin ich dann auf den Maskenball gegangen, um zu sehen, ob es nur der Ritt durch den nächdichen Wald war, der mich in eine sentimentale Stimmung versetzt hatte, oder ob ich dich im hellen Licht des Ballsaales auch noch anziehend finden würde.«
    »Als wir uns kennenlernten, dachte ich noch, ich sei in George verliebt«, gab ich ehrlich zu.
    Jojo schwieg. »Und heute?« fragte er schließlich. Es schien fast so, als wäre er eine Spur unsicher. Ich hätte ihn dafür umarmen können.
    »Heute weiß ich, daß ich George nie richtig geliebt habe. Aber dich liebe ich wirklich, Jojo.«
    Zu meiner Überraschung ergriff er meine rechte Hand, rutschte von seinem Sitz und fiel vor mir auf die Knie: »Sophia«, sagte er ernst, »willst du mir die Ehre erweisen…« In diesem Augenblick wurde die Türe aufgerissen, und James betrat mit großen Schritten das Zimmer: »Ihr müßt unbedingt…« begann er, brach ab und blickte entgeistert auf die Szene, die sich ihm bot: »Was treibt ihr denn da?«
    »Ich bin gerade dabei, deiner Schwester einen Heiratsantrag zu machen«, erklärte Jojo unwillig. »Wenn du also die Güte hättest …«
    »Aber bitte, laßt euch nicht stören. Ich dachte, das hättest du schon längst getan.« James trat den Rückzug an. »Aber beeilt euch. Ich muß euch unbedingt das Baby zeigen. Elizabeth will den kleinen Kerl James Sebastian nennen, doch ich bin mehr für Jonathan…«
    »Nein!« riefen Jojo und ich wie aus einem Munde, »alles, nur nicht Jonathan.«
    James warf uns einen kurzen Blick zu und verließ kopfschüttelnd das Zimmer. Vermutlich dachte er, wir beiden Liebenden hätten völlig den Verstand verloren. Er sah dabei so komisch aus, daß Jojo und ich laut auflachen mußten. Und ich fiel von meinem Sitz,

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