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Maskerade in Rampstade (German Edition)

Maskerade in Rampstade (German Edition)

Titel: Maskerade in Rampstade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Farago
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versorgte sein Pferd, die Köchin sorgte fur sein leibliches Wohl! Ob er vielleicht ein Verwandter des Earls war?
    »Nein, frag’ nicht«, sagte Jojo, als habe er meine Gedanken gelesen. »Es dauert nicht mehr lange, und dann sage ich dir die ganze Wahrheit.« Er sah mich bittend an. »Es gibt da noch einiges zu regeln, und dann … dann werde ich…« Er unterbrach sich und enthüllte nicht, was er dann wollte. Und doch schlug mein Herz heftig. »Du mußt mir vertrauen, Sophia, bitte.«
    Ich nickte. Natürlich vertraute ich ihm. Und doch hätte ich zu gerne mehr von ihm gewußt.
    »Sprechen wir doch lieber von dir«, schlug Jojo vor. »Du bist also die Schwester von James Matthews.«
    Ich seufzte. Wahrscheinlich hatte es wirklich keinen Sinn in ihn zu dringen, er würde mir heute ja doch nichts Näheres über sich und seine seltsame Freundschaft zu Seiner Lordschaft erzählen. Also entschloß ich mich, seinem Vorschlag zu folgen. Ich erzählte von James und seiner Frau, vom Tode meiner Eltern und dem abgebrochenen Debüt in London. Erzählte von meinem Leben und den zahlreichen Tätigkeiten auf Matthews Manor. Von der bevorstehenden Geburt des Erben und davon, daß ich mir Gedanken über meine Zukunft machte. Und dann erwähnte ich sogar Edward Stanford und sagte, bloß um ihn zu reizen, daß ich darüber nachdachte, den Antrag dieses Herrn anzunehmen.
    Jojo hatte mir aufmerksam zugehört und nur ab und zu eine Zwischenfrage gestellt, doch jetzt lachte er laut auf: »Wenn der gute Mann wirklich so ein Ausbund von Tugend ist, dann solltest du lieber die Finger von ihm lassen«, sagte er und schien, zu meinem Leidwesen, nicht im geringsten eifersüchtig.
    »Aber warum denn?« fragte ich und setzte eine unschuldige Miene auf. »Ich würde an Edwards Seite ein ruhiges, gesichertes Leben führen. Alle Probleme würden mir abgenommen, und ich müßte mir keine Sorgen um die Zukunft machen.« Innerlich mußte ich lachen. Es waren genau dieselben Argumente, die Mally immer vor mir hergebetet hatte.
    »Wie idyllisch!« sagte Jojo spöttisch. »Und wie langweilig. Ich glaube nicht, daß du ernstlich erwägst, diesen Mann zu heiraten. Er würde nie mit dir nach London gehen, um ausgelassen an Bällen und Festen teilzunehmen.«
    Ich war ehrlich erstaunt. Konnte er wirklich aus meiner Erzählung darauf schließen, daß ich mich nach dem Treiben der Großstadt sehnte? Und woher wußte er, daß Edward nicht der Richtige dafür war?
    »Edward würde mir alle Sorgen abnehmen, würde alle wichtigen Entscheidungen mit sicherer Hand treffen, er würde…«
    »Das ist ja genau das, was du dir wünschst«, sagte Jojo und glaubte mir kein Wort.
    »Wünscht sich nicht jede Brau Sicherheit, Geborgenheit und einen Mann, der sie vor allen Aufregungen des Lebens abschirmt?« fragte ich, an Mallys Worte denkend.
    Jojo überlegte. »Ich weiß nicht, was sich jede Frau wünscht«, erwiderte er schließlich. »Und ich glaube auch nicht, daß sich jede Frau das gleiche wünscht. Natürlich wünschst du dir Geborgenheit, aber das muß doch nicht mit Bevormundung verbunden sein.«
    »Nein?« fragte ich überrascht.
    »Nein«, sagte er.
    »Und deine Frau, würdest du sie nicht bevormunden?« wollte ich wissen.
    Jojo grinste mir frech ins Gesicht. »Das kommt auf die Frau an,die ich einmal haben werde«, sagte er. »Aber nehmen wir einmal an, sie wäre so wie du. Ich glaube nicht, daß ich sie dann wirklich bevormunden könnte. Wir würden einen interessanten Gedankenaustausch haben, was auf die Dauer für den Mann auch erstrebenswerter ist, als ständig allein alles zu entscheiden und für beider Leben verantwortlich zu sein.«
    Was ich da hörte, gefiel mir außerordentlich. Und überdies gefiel mir, daß er daran dachte, sich eine Frau wie mich zu suchen. Vielleicht machte auch er sich schon Gedanken über eine Ehe mit mir.
    »Und du würdest mit deiner Frau nach London gehen und ein Haus mieten…?« fragte ich und hielt den Atem an. Natürlich würde er das nicht, schon allein seine jetzige Situation würde es ihm niemals erlauben. Doch es reizte mich ihn herauszufordern.
    »Nein«, sagte Jojo da auch schon, doch seine weiteren Worte paßten nicht zu meinen Gedanken: »Mieten würde ich ein Haus nicht.«
    »Du würdest eines kaufen«, sagte ich spöttisch.
    Jojo nickte: »Ich brächte meine Frau nur in ein Haus, das mir selbst gehört.«
    Da mußte ich lachen. »Und wo soll dieses stehen?« erkundigte ich mich. »Irgendwo am Stadtrand oder in der

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