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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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sie samtig wie eine Pferdenase wirken ließen. Um den Mund herum waren die Haare länger und dicker. Ein flacher Knorpelstreifen verlief rund um den Kopf und endete hinten im Nacken.
    Aber das herausragendste Merkmal dieser Spezies war zweifelsfrei die Tatsache, dass sie über zwei Augenpaare verfügten. Ein Paar saß gut sichtbar weit voneinander entfernt in den hervorspringenden, knochigen Höhlen am Rand des Gesichts, was ihren Schädeln die Form eines Diamanten verlieh. Das zweite Augenpaar war kleiner und lag näher zusammen. Es befand sich höher im Gesicht, fast in der Mitte der Stirn. Die Batarianer hatten die Angewohnheit, ihr Gegenüber mit allen vier Augen gleichzeitig anzusehen, was es schwierig machte, sich während einer Unterhaltung auf ein Augenpaar zu konzentrieren. Diese Unfähigkeit, Augenkontakt zu halten, war für die anderen Rassen verwirrend. Die Batarianer versuchten oft, diese Tatsache in Verhandlungen zu ihren Gunsten zu nutzen. Wie die Allianz besiedelten auch die Batarianer aktiv den skyllianischen Randsektor, um sich diesen Bereich zu sichern.
    Aber das Black Hole beherbergte auch noch eine ganze Reihe anderer Spezies. Kahlee entdeckte mehrere Turianer in der Menge, deren Körper größtenteils von den harten, tätowierten Panzern aus Fleisch und Knochen überzogen war, die wie heidnische Masken wirkten. Kahlee bemerkte die flinken, wild blickenden Augen einer Gruppe von Salarianem. Zwei massige Kroganer zeichneten sich im Schatten neben der Tür ab, wie Dinosaurier standen sie auf den Hinterbeinen und bewachten den Eingang. Ein paar rundliche Voluser watschelten durch den Raum. Und eine Asari-Bedienung, ätherisch und schön, glitt mühelos durch die Menge, ging von Tisch zu Tisch und balancierte dabei noch ein Tablett voller Getränke.
    Kahlee war allein hergekommen, aber es schien, dass alle anderen zu einer Gruppe gehörten. Sie lehnten an der Bar oder drängten sich um die hohen Tische, bevölkerten die Tanzfläche oder pressten sich an die Wände. Jeder schien sich zu amüsieren, lachte und redete mit Freunden, Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern. Kahlee war erstaunt, dass sie einander überhaupt verstehen konnten. Der konstante Lärm von mindestens fünfzig gleichzeitig ablaufenden Unterhaltungen erfüllte den Raum und überrollte sie geradezu.
    Zuerst hatte sie gedacht, dass die vielen Leute sie beruhigen würden. Dass sie sich vielleicht in der gesichtslosen Masse verlieren konnte. Aber die Getränke im Black Hole waren so stark wie ihr Ruf. Und obwohl Kahlee erst die Hälfte ihres zweiten Glases geleert hatte, waren ihre Sinne schon leicht getrübt. Jetzt war es ihr zu laut, es herrschte zuviel Unruhe. Sie konnte nicht mehr alles im Auge behalten, was um sie herum passierte.
    Im Moment schaute nicht mal jemand in ihre Richtung. Nicht, dass diese Feststellung sie irgendwie beruhigt hätte. Sie war in einer schwierigen Lage, und eine vom Alkohol ausgelöste Paranoia machte die Sache nicht einfacher. Kahlee stellte den Drink auf den kleinen Tresen, der in die Wand eingelassen war. Sie versuchte, ihre Gedanken zu sammeln, ihre Situation zu analysieren.
    Vor sechzehn Stunden hatte sie die Forschungsstation auf Sidon ohne Erlaubnis verlassen. Das stellte an sich nur ein kleineres Vergehen dar. Wesentlich schwerer wog, dass sie nicht zu ihrer Schicht acht Stunden später erschienen war. Ein derartiges Pflichtversäumnis würde ihr einen bleibenden Eintrag in der Personalakte einbringen. Und in weiteren vier Stunden würde ihr Status offiziell in UA - unerlaubte Abwesenheit - geändert. Das war ein Verbrechen, das sie vors Militärgericht bringen konnte und mit unehrenhafter Entlassung oder gar Gefängnis bestraft wurde.
    Sie nahm ihr halb volles Glas, nippte daran und hoffte, der Alkohol würde ihre rasenden Gedanken ein wenig zur Ruhe bringen. Gestern war ihr alles so leicht erschienen. Kahlee hatte Beweise dafür, dass ihre Vorgesetzten unerlaubte Forschungen durchführten, und sie hatte sich entschlossen, das zu melden.
    Sie hatte ein Shuttle genommen, das die Basis verlassen hatte -und dabei einen gefälschten Pass benutzt. Um den zu bekommen, hatte sie sich in geheime Datenbestände gehackt. Ein paar Stunden später war sie hier auf Elysium eingetroffen. Irgendwann auf diesem Flug waren ihr dann Zweifel gekommen.
    Nach einiger Zeit, die sie gebraucht hatte, um sich der vollen Auswirkungen ihrer Entscheidung bewusst zu werden, erkannte sie allmählich, dass die Dinge nicht so

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