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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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sagt..."
    Kahlees vernichtender Blick ließ ihn verstummen. Dann wandte sie sich erneut dem Bildschirm zu und erwischte gerade noch das Ende des Berichts.
    „... es gab keinerlei Überlebende. Und nun weitere Meldungen: Der Botschafter von Camala teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass ein neues Handelsabkommen ..."
    Keine Überlebenden. Kahlee fühlte sich plötzlich so benommen wie durch einen Schlag auf den Hinterkopf. Sie war gestern noch auf der Basis gewesen. Gestern! Wäre sie wegen dieses idiotischen Verdachts nicht weggelaufen, wäre sie jetzt tot. Der Raum begann sich auf einmal zur Seite zu neigen, und Kahlee erkannte, dass sie im Begriff war, ohnmächtig zu werden.
    Der Mann, mit dem sie zusammengestoßen war, fing sie auf, als sie taumelte. Er hielt sie fest, während sie gegen den Schwindel ankämpfte. „Hey, was ist los?" Seine Stimme klang ernsthaft besorgt. „Ist alles in Ordnung?"
    „Was?", murmelte Kahlee. Der Mann half ihr, sich wieder aufzurichten - immer bereit, sie aufzufangen, falls sie erneut stürzte. Er legte eine Hand auf ihren Arm, um sie zu trösten, oder vielleicht auch, um ihr zu helfen, die Balance zu halten.
    „Kannten Sie jemanden auf der Basis? Hatten Sie Freunde dort?"
    „Ja ... ich meine, nein." Zu viel Alkohol, zu wenig Schlaf und der Schreck über das, was auf Sidon geschehen war, hatten ihr heftig zugesetzt. Doch langsam begann sie sich besser zu fühlen. Ihr flinker Geist funktionierte wieder, die ganze Tragweite dessen, was geschehen war, wurde ihr bewusst. Sie hatte sich aus einer streng geheimen Forschungsstation nur wenige Stunden vor ihrer Zerstörung unerlaubt entfernt. Sie war keine Überlebende ... sondern eine Verdächtige!
    Die beiden Männer schauten sie mit einer Mischung aus Verwirrung und Sorge an. Sie löste sich geschickt von der Hand auf ihrem Arm und schenkte den beiden ein entschuldigendes Lächeln.
    „Es tut mir leid. Die Story hat mich völlig unvorbereitet erwischt ... Ich kenne Leute in der Allianz."
    „Können wir irgendwie helfen?", fragte der zweite Mann. Sie spürte, dass sein Angebot ernst gemeint war. Er war einfach ein netter Kerl, der sich um eine Artgenossin sorgte. Aber sie wollte jetzt weg von hier, ohne irgendetwas zu tun, woran sich später jemand erinnern konnte.
    „Nein, nein. Mir geht es gut. Aber danke der Nachfrage." Während sie sprach, trat sie einen Schritt zurück. „Ich muss los. Ich komme sonst noch zu spät zur Arbeit. Tut mir leid wegen des Drinks." Sie drehte sich um und tauchte in die Menge ein. Sie warf einen Blick zurück und war erleichtert, dass keiner der beiden Männer den Versuch unternahm, ihr zu folgen. Sie zuckten nur mit den Schultern, vergaßen die merkwürdige Begegnung offenbar und setzten ihr unterbrochenes Gespräch fort.
    Kahlee verließ die Bar. Draußen war es dunkel und kühl. Die Nachrichten von Sidon hatten sie ernüchtert, aber sie konnte durchaus einen Nachtspaziergang vertragen, um den Kopf wieder klar zu bekommen.
    Das Black Hole lag an einer von Elysiums meistbefahrenen Straßen. Es war noch früh am Abend, und die Gehwege waren voller Leute. Sie ging schnell die belebte Straße hinunter, achtete dabei nicht auf die Richtung, getrieben von dem Wunsch, sich einfach nur zu bewegen. In ihrem Kopf drehte sich immer noch alles, als sie sich den Weg durch den dichten Fußgängerverkehr bahnte. Langsam begann wieder die Paranoia sich in ihre Gedanken zu schleichen, bis sie vor jedem anderen Passanten zurückwich und bei jedem unerwarteten Geräusch zusammenzuckte. Sie fühlte sich hier draußen zwischen all den Fremden verwundbar, völlig ungeschützt.
    Eine verlassene Seitenstraße bot ihr zeitweiligen Schutz. Sie eilte die Gasse hinunter und blieb erst stehen, nachdem sie das Ende des Blocks erreicht hatte. Die Geräusche der Leute und der Magnetbahn waren hier nur noch schwach zu hören.
    Die Nachrichten von Sidon änderten alles. Sie musste ihre Lage neu bewerten. Hatte ihr Verschwinden vielleicht irgendwie die Ereignisse ausgelöst? Es war schwer zu glauben, dass es sich um einen reinen Zufall handeln sollte. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, was die beiden Aktionen miteinander zu tun haben sollten.
    Eines war sicher: Man würde jetzt nach ihr suchen. Sie musste einen Weg finden, um einen Flug weg von Elysium zu bekommen, den man nicht zu ihr zurückverfolgen konnte. Sie musste sich eine neue ID besorgen oder jemanden bestechen, sie illegal an Bord zu lassen. Wenn sie hier noch

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