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Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Mass Effect 01 - Die Offenbarung

Titel: Mass Effect 01 - Die Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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eintraf.
    Generelles Mistrauen machte einen genauso großen Teil in der batarianischen Kultur aus wie ihr strenges Kastensystem. Das galt auch für ihre Firmen. Dah'tan bildete da keine Ausnahme. Man vertraute niemandem, deshalb wurden alle Aufzeichnungen und Akten auf dem Betriebsgelände verwahrt. Das bedeutete, wer die Anlage zerstörte, vernichtete jeden Hinweis, der zu Edan hätte führen können.
    In jedem Geländewagen hatten zehn Söldner gesessen. Skarr ließ acht von ihnen mit Scharfschützengewehren zurück, um die Ausgänge zu bewachen, zwei Mann für jede Seite des Gebäudes. Der Rest wurde auf sieben Teams mit je drei Mann aufgeteilt.
    „Die Bombe geht in fünfzehn Minuten hoch", erinnerte sie Skarr.
    Die Teams verteilten sich und liefen zu den Abzweigungen der Korridore, die zu den verschiedenen Bereichen des Komplexes führten. Die Aufgabe bestand darin, an strategisch wichtigen Stellen Bomben zu platzieren. Und zwar genug, damit von dem ganzen Gebäude nichts mehr übrig blieb. Auf dem Weg dahin würden sie die Sicherheitsleute erschießen und alle Angestellten niedermähen, denen sie begegneten. Jeder, der nach draußen floh, lief den dort postierten Männern direkt ins Feuer. Und alle Überlebenden, die es schafften, sich im Gebäude zu verstecken, würden durch die Explosion getötet oder bei lebendigem Leib verbrennen, wenn die Brandsätze hochgingen.
    Während die Scharfschützen draußen ausharrten und die Teams sich ihren Weg in das Herz des Komplexes suchten, wartete auf Skarr eine ganz besondere Aufgabe. Edan hatte ihm den Namen, die Beschreibung und die Büronummer seines Kontaktes innerhalb von Dah'tan verraten. Es war unwahrscheinlich, dass die junge Frau wusste, für wen sie arbeitete. Aber sicher war sicher.
    Der Kroganer ging schnell durch die Flure in Richtung der Verwaltungsbüros. Von irgendwoher hörte er Gewehrschüsse und ba-tarianische Schreie - das Massaker hatte begonnen.
    Augenblicke später heulten die Sirenen los. Skarr kam um eine Ecke und wäre beinahe mit zwei Sicherheitsleuten zusammengeprallt, die auf den Alarm reagierten. Die beiden Batarianer zögerten einen Moment, überrascht von dem schwer gepanzerten Kroganer, der durch die Korridore stapfte. Skarr nutzte den Vorteil und knallte dem einen den Kolben seines Sturmgewehrs ins Gesicht. Der Mann taumelte nach hinten. Gleichzeitig warf Skarr sich auf den zweiten Wachmann. Seine Körpermasse riss den viel kleineren Mann mit sich, und beide stürzten hin. Während sie noch über den Boden rollten, hob Skarr den Lauf seines Gewehrs unter das Kinn seines Gegners und drückte ab, wodurch das meiste Gewebe oberhalb seines Halses weggerissen wurde.
    Der erste Wachmann kam gerade auf die Füße, immer noch benommen. Er blutete aus dem Mund. Der Batarianer feuerte selber, zielte aber daneben und jagte nur eine Garbe Kugeln in die Wand, vor der Skarr und die Leiche seines Kollegen lang ausgestreckt auf dem Boden lagen. Skarr erwiderte das Feuer und zerschoss die Knöchel und die Waden seines Gegners.
    Der Batarianer schrie auf und fiel vornüber, seine Waffe entglitt ihm, weil er die Arme benutzte, um den Sturz abzufangen. Ein weiterer Feuerstoß von Skarr tötete ihn, als er gerade den Boden berührte.
    Skarr stand auf und humpelte in Richtung des Büros von Edans Kontaktperson. Die Tür war verschlossen, aber er trat sie einfach auf, wobei sie aus den Angeln brach. Eine junge batarianische Frau hockte auf dem Boden, nur halb hinter ihrem Tisch versteckt. Sie schrie, als sie den blutbesudelten Kroganer in der Tür stehen sah.
    „Auf Wiedersehen, Jella", sagte Skarr.
    „Nein! Bitte, ich bin nicht..."
    Der Rest ihrer Worte wurde abgeschnitten, als er den Abzug betätigte, übertönt von dem Pfeifen der Kugeln, die ihren Körper durchsiebten und sie quer durch den Raum gegen die hintere Wand schleuderten.
    Skarr schaute auf seine Uhr. Sieben Minuten noch, bis die Sprengsätze hochgingen. Am liebsten hätte er die Zeit dazu benutzt, um die Flure nach weiteren Opfern zu durchsuchen. Aber er wusste, dass das nicht ging. Berauscht von der Kampfeslust verlor er in so einem Gemetzel leicht das Zeitgefühl. Und er wollte vermeiden, sich noch im Gebäude zu befinden, wenn die Bomben hochgingen.
    Jella gab sich große Mühe, das Stakkato des Gewehrfeuers und die Schreie ihrer Kollegen auszublenden. Sie befand sich im Lüftungsschacht der Toiletten - eine enge Angelegenheit, aber es war ihr gelungen, sich dort hineinzuzwängen. Sie

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