Mathilda, Mathilda! - Drei wie Wind und Wirbel (German Edition)
gesprenkelt. »Na, wie weit kommt ihr?«, forderte sie die Jungen heraus.
Mats rutschte noch weiter als Linn, fast bis zum hinteren Gartentor der Quentins. Danach sah er auch ziemlich grünbraun aus. Philippa nahm Anlauf und rutschte fast so weit wie Mats.
Ich kam nicht ganz so weit, weil ich mich nicht traute, mich aus vollem Lauf auf die Wasserrutsche fallen zu lassen. Aber es machte mehr Spaß als die Wasserrutschen im Spaßbad.
Zum Schluss zog Mats den Gartenschlauch von der Wasserrutsche ab und spritzte uns damit nass.
Natürlich stürzten wir uns dann zu dritt auf Mats, rissen ihm den Schlauch weg und spritzten ihn nass. Aber ich glaube, ihm gefiel es ganz gut. Dann war Jacob dran. So ging das eine ganze Weile, bis jeder Schritt auf der Wiese platschte und die Oma der Quentins uns das Wasser abstellte.
Schließlich ließen wir uns von der Sonne trocknen. Mats sagte kaum etwas. Jacob erzählte Witze, Linn kicherte, und Philippa murmelte: »So kann’s bleiben.« Und das fand ich auch!
Ab ins Schwimmbad
A m nächsten Morgen war wieder herrliches Wetter. Aber der Sand für den Reitplatz ließ noch auf sich warten. So setzte Frau Quentin Linn, Philippa und mich mit drei riesigen Schwimmtaschen vor dem Freibad ab. Der Himmel war strahlend blau, es war richtig heiß, und außer uns hatten noch so tausend andere die Idee gehabt, schwimmen zu gehen.
Überall lagen Handtücher und Decken auf der Liegewiese. Nur neben dem Kinderspielplatz gab es noch ein paar freie Flecken. Aber Linn und Philippa zogen mich weiter, bis zum anderen Ende des Freibades.
Dort gab es ein Beachvolleyballfeld! Noch spielten nur ein paar kleine Kinder im Sand. Süße Beachvolleyballerjungs waren um diese Zeit bestimmt noch nicht wach. Egal, wir fanden einen freien Platz, um unsere Handtücher auszubreiten. Dann legten wir uns auf dem Bauch in die Sonne, das Beachvolleyballfeld genau im Blick. Aber niemand kam.
Schließlich setzte sich Linn auf. »Habt ihr Lust, ein paar Bälle zu spielen? Immerhin wäre das eine gute Übung vor unserer Beachparty!« Und damit uns die Entscheidung leichter fiel, holte sie gleich einen Ball aus ihrer Tasche.
Also gingen wir zu dritt auf das Feld. Philippa und ich standen auf der einen Seite, Linn auf der anderen. Sie holte Schwung – und als der Ball mitten in unserem Feld aufschlug, da wusste ich, dass Linn nicht zum ersten Mal Beachvolleyball spielte. Philippa und ich taten, was wir konnten, aber gegen Linns Schläge sahen unsere einfach nur hilflos aus.
Auf einmal sagte eine tiefe Stimme hinter uns: »Machen wir uns nichts vor, du brauchst einen anderen Gegner.«
Philippa und ich drehten uns um. Vor uns stand Leo. Blond, in Badeshorts und dann noch diese blauen Augen. Ich stolperte in dem unebenen Sand des Beachvolleyballfeldes.
»Hoppla, Kleines«, sagte Leo.
Er hatte ›Kleines‹ zu mir gesagt, war das nicht romantisch? Dabei war Leo nur ein bisschen größer als ich. Aber trotzdem hatte er ›Kleines‹ zu mir gesagt. Ich stand da wie vom Blitz getroffen und sagte NICHTS. Leider fielen mir die ganzen Flirtsprüche, die wir in der Scheune gelesen hatten, nicht mehr ein. Ich fürchte, das ist wie mit Matheformeln. Die kann ich mir auch vor der Klassenarbeit ansehen und trotzdem fallen sie mir während wir sie schreiben oft nicht ein.
Viel zu schnell wandte sich Leo an Linn. »Bist du nicht die Schwester von Mats?«, fragte er und ordnete seine Haare.
Linn nickte und sagte ganz lässig: »Stimmt. Aber was ist jetzt, willst du quatschen oder Volleyball spielen?«
Und dann spielten Leo und Linn bestimmt eine halbe Stunde lang auf dem Beachvolleyballfeld. Er mit nacktem Oberkörper! Die ›Aussicht‹ konnte nicht besser sein. Leo landete mit Hechtsprüngen im Sand, nahm schwierige Bälle gekonnt an und seine Aufschläge waren einfach genial. Ich glaube, Linn war auch ziemlich gut. Aber irgendwie musste ich die ganze Zeit Leo ansehen.
»Gut gespielt, Kleines«, sagte er anschließend zu Linn.
Moment mal, wieso sagte er meinen Kosenamen zu Linn?
Linn ging an Leo vorbei. »Kleiner, du warst auch nicht schlecht.«
Philippa drehte sich um und konnte nicht mehr aufhören zu kichern. Und ich hätte heulen können.
Aber dann sprangen wir erst unter die eiskalte Dusche und danach ins Wasser. Ich passte extra auf, dass meine Haare nicht nass und wild gelockt wurden. Bestimmt würde ich Leo nachher an dem Beachvolleyballfeld wiedersehen und dann wollte ich keinesfalls alberne Locken haben oder –
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