Matthews & Brooks - Mein totes Herz ist Dein (German Edition)
gekommen. Die von Maxwell klangen anders. Also machte Sir Shane sich auf den Weg in den Bereich vor dem Haus, um nachzusehen was sein Partner gefunden hatte. Die Berauschten konnten nicht mehr da sein, aber vielleicht hatten sie Spuren hinterlassen. Es war aber auch möglich, dass man den Professor gefunden hatte. Aber bei ihrem Glück war das wohl eher nicht der Fall. Es war wahrscheinlicher, dass dieser Hals über Kopf ins Verderben gerannt war, dachte Sir Shane bei sich. Als er bei Sir George ankam, war Maxwell bereits bei ihm. Der Diener hielt etwas in der Hand, während Sir George in die Knie gegangen war und auf eine bestimmte Stelle am Boden zeigte. Maxwell streckte Sir Shane einen Gegenstand entgegen den dieser, als er sich ihm näherte, als eine Brille erkannte. Das war die Brille von Professor Harris, daran bestand keinerlei Zweifel. Auf dem Boden, vor Sir George, lag eine goldene Taschenuhr auf ihrem Deckel. Auf der Unterseite, die nun oben lag, prangten groß und eingraviert die Initialen P.D. Das konnte wohl kaum die Uhr vom Professor sein. Sie musste jemand anderem gehören. Sir George hob sie auf und nahm sie noch genauer in Augenschein. Der Deckel war mit kupferfarbenen Schnörkeln überzogen und ließ sich von oben her, per Schnappmechanismus, öffnen. Das Ziffernblatt war wunderschön. Am äußeren Rand waren schwarze Zahlen als Römische Ziffern zu sehen und im inneren Kreis drehten sich, unter einer Schicht von geschliffenem Kristall, fünf Zahnräder in verschiedenen Größen. Das kleinste betrug gerade mal sechs Millimeter im Durchmesser. Das Größte war golden, zwei mittlere waren kupfern und der Rest silbern. Ein durchaus kostspieliges Stück. Vielleicht war es sogar einzig und allein auf Wunsch, von einem Uhrmacher, angefertigt worden. Er reichte sie an Sir Shane weiter, der sie ebenfalls einen Augenblick lang betrachtete und sie dann, ohne einen weiteren Kommentar, in einer Innentasche seines Gehrocks verschwinden ließ. Plötzlich runzelte er die Stirn und schritt in gebückter Haltung mitten durch Maxwell und Sir George hindurch, machte eine Runde um einen dicken Baum herum und kam wieder zu seinem Ausgangspunkt zurück. „Schleifspuren! Hier im Gras. Sie führen in diese Richtung.“, er zeigte zur Straße hin. „Verdammt, ich hatte mir schon so was gedacht.“, wütend stapfte er zum Haus zurück.
11
Erkundigungen
„Es gibt keinerlei Einbruchsspuren an dieser Tür. Das heißt der Professor ist aus freien Stücken nach draußen gegangen, oder hat zumindest jemandem die Tür geöffnet.“, Sir Shane begutachtete nun schon Minutenlang die Eingangstür seines Hauses. „Da nimmt man jemanden in seinem Haus auf, versucht ihn zu schützen und was ist der Dank dafür!? Er haut ab und lässt sich auch noch entführen.“, er war so wütend wie schon seit langem nicht mehr. Maxwell schnaubte zur Antwort nur verächtlich, während Sir George seinem Freund unterstützend eine Hand auf die Schulter legte. Der Professor war ein sehr ängstlicher Mann, das hatte er auch schon bemerkt. Kein Wunder das sein Freund wütend war, denn durch solch eine unüberlegte Aktion konnte Professor Harris das ganze Land in Gefahr bringen. Das hätte verheerende Folgen für die ganze Welt. Sollte irgendjemand eine Armee von Berauschten zusammenrotten, dann würden die Krone und deren Mitstreiter durchaus in Bedrängnis geraten. Aber sollte einer eine Armee von unbesiegbaren Berauschten um sich versammeln, dann waren sie so gut wie verloren. Der Professor hätte sich dessen bewusst sein müssen. Seine Angst musste ihn überwältigt haben, wenn er dem Feind tatsächlich ins offene Messer gelaufen war, ohne darüber nachzudenken. Angst konnte die Menschen schon mal zu unüberlegtem Handeln zwingen und sie dumme Dinge tun lassen, wie zum Beispiel Hals über Kopf aus einem sicheren Schlupfwinkel zu stürmen. Er wusste das Sir Shane nicht lange brauchen würde um sich wieder zu beruhigen, denn er war jemand der nun seine ganze Kraft und Emotionen dafür nutzen würde den Professor zu finden und ihn zu retten. Es dauerte auch gar nicht lange, bis Sir Shane damit anfing die nächsten Schritte zu planen.
Er war dafür, dass ein paar andere Jäger zwar über die Sache in Kenntnis gesetzt werden sollten, diese aber erst ins Geschehen eingreifen dürften, wenn Sir George oder er es ausdrücklich erlaubten und verlangten. Wenn es zu viele Eingeweihte gäbe, dann würden sie schneller bemerkt werden. Umso weniger
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