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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ersfeld
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ordentlich für einen männlichen Haushalt, geschmackvoll eingerichtet. Aufgeregt breitete er die Pläne aus, sie beugten sich darüber, stießen im Eifer mit den Köpfen zusammen.
    »Entschuldigung, ich habe nicht aufgepasst«, sagte sie.
    »Nein, ich war zu stürmisch, ich hab dir doch nicht weh getan?«
    »Iwo, zu stürmisch bist du also, interessant.«
    Er erklärte die Einzelheiten, sie stellte Fragen, vor Begeisterung bekam er glühende Ohren. Sie musste unwillkürlich darüber lachen und nahm seinen Kopf in beide Hände, seine Ohren waren heiß. Er schaute sie an, schlang seine Arme um ihre Schultern und küsste sie. Sie war so überrascht, dass sie nicht reagieren konnte, spürte warme, seidige Lippen, zarte Hände an den Seiten ihres Körpers entlang gleiten, drängende Nähe seines Körpers. Sie wollte sich aus seinen Armen befreien, protestieren, aber die Berührung löste ein derart starkes Gefühl in ihr aus, das sie nicht zu beenden vermochte. Sein Streicheln blieb zärtlich, allein auf sie ausgerichtet. Wie sehr hatte sie die geschickten Hände lieb gewonnen in den letzten Monaten, jetzt spürte sie sie an Stellen, die sie bisher nie berührten. Er zog sie behutsam aus, wanderte mit den Fingerspitzen über ihren erstaunten Körper, der sich aufbäumte, seinen Händen entgegen, prall gefüllt mit unbekannter Lust. Seine Hände wanderten über den Bauch, kraulten das zarte Dreieck und berührten sie dort, wo ihr Empfinden zu explodieren drohte. Nur noch wenige Bewegungen und ich komme zum Abschluss, dachte sie.
    Geschickt zog er sich aus, mit einer Hand, ohne das Streicheln zu vernachlässigen, sie fühlte nackte warme Haut, die angenehm roch nach einem unbekannten Duftwasser. Vorsichtig schob er ihre Beine auseinander, um sie besser erreichen zu können und glitt mit einer schnellen Bewegung in sie hinein, so behutsam und zart, dass ihr gar nicht bewusst wurde, dass er eingedrungen war. Jäh schreckte sie auf und erwartete den schmerzhaften Krampf, der sich seltsamerweise nicht einstellte, sie spürte Dirk tatsächlich in ihrem Inneren. Es war unglaublich, was da geschah. Eine Glückswelle breitete sich in ihr aus, sie musste lachen, es hörte sich hysterisch an, dann schluchzen, vor Überraschung überwältigt. Wie war das möglich?
    Ungläubig verfolgte er ihre Reaktion, sie schlang ihre Arme um ihn, war nicht in der Lage zu sprechen, die Erleichterung, die sich in ihr ausbreitete, machte sie leicht, gab ihr das Gefühl, zu fliegen. Sie presste ihn an sich, spürte seine Bewegungen heftiger werden.
    »Pass bitte auf«, konnte sie noch sagen, bevor er außer Atem auf sie sank. Sie war wiedergeboren, zum ersten Mal als Frau ohne Minderwertigkeitskomplexe. Sie schämte sich ihrer Tränen nicht, die sie ungehemmt fließen ließ.
    Ab diesem Abend trafen sie sich bei Dirk. Martine blühte auf. Haut und Gesichtsfarbe veränderten sich und frischer Schwung umgab sie, der ihre Sportfrauen nach Gründen für die auffallende Verjüngung rätseln ließ.
    »Martine, du wirst ständig attraktiver, verrate uns den Zaubertrank, den du dir mixt.«
    Sie schmunzelte nur und zuckte mit den Schultern, sie fühlte sich in einer Weise glücklich, die sie nur schwer beschreiben konnte. Damals war sie von Heinz fasziniert, bewunderte seinen Erfolg, die kühle Überlegenheit, Weltgewandtheit und das Verständnis für sie. Viele Interessen teilten sie, vor allem ihr gemeinsames für das Imperium. Aber die Ereignisse der Vergangenheit hatten das Bild getrübt, Risse in ihre Harmonie getrieben. Nach Jahren der Vertrautheit, von seiner abartigen Veranlagung zu erfahren, empfand sie wie Verrat, nachdem sie, ihrer Einschränkung wegen, immer ein schlechtes Gewissen hatte. Hier durfte sie etwas anderes erleben. Dirk hatte nicht seine Coolness und Weltgewandtheit, er sah auch nicht so gut aus, aber in seinen Augen brannte Feuer, sein Körper war voll positiver Spannung, seine heiße Leidenschaft puschte, entzündete sie auf nie da gewesene Weise. Sexualität schien ihr immer die unvermeidbare Pflichtkomponente einer Beziehung, deren Mindeststandard sie nicht einmal zu genügen vermochte, und nun konnte sie es kaum erwarten, ihm nahe zu sein, berührt, geliebt und vom wilden Strudel ihrer Gefühle mitgerissen zu werden. Es war nicht in Worte zu fassen, was sie diesem Mann verdankte, der sie von einem Menetekel befreit und in die unbekümmerte Welt jugendlich optimistischen Schwungs entführt hatte. Sie genoss die übermütige Stimmung,

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