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Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Titel: Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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erschien. Aber in Wirklichkeit hast doch du das Gefecht geführt!«
    Bolitho zuckte die Schultern. »Poland war tapfer. Aber er ahnte wohl, daß er fallen würde. Er hat Varian verflucht, ehe er starb.«
    Bolitho schwieg und dachte an Sir Charles Inskip, seinen Sekretär und seinen Diener. Die drei hatten einsilbig und schnell die
Truculent
verlassen.
    Sie kamen vor Lord Brownes Haus an, als der Regen heftiger wurde. »Nanu, zwei Kutschen? Ich dachte, wir haben diesen Abend für uns.«
    Die Tür öffnete sich, als sie auf der ersten Stufe standen. Mrs. Robbins, die Lord Browne den Haushalt führte und während seiner Abwesenheit auf seinem Herrensitz in Sussex wohnte, begrüßte sie. Sie hatte sich damals rührend um Catherine gekümmert, aber als echte Londonerin eine feste Meinung, was sich schickte und was nicht.
    Catherine nahm den Hut ab. »Schön, Sie wiederzusehen, Mrs. Robbins!«
    Doch die Haushälterin blickte an ihr vorbei. »Ich wußte nicht, wo Sie sind, Sir! Mr. Allday ist nicht da, Ihr Leutnant ist in Southampton – so geht’s doch nicht!«
    Bolitho hatte sie noch nie so erregt gesehen. Er nahm ihren Arm.
    »Was ist denn passiert, Mrs. Robbins?«
    Sie vergrub das Gesicht in der Schürze. »Seine Lordschaft – er braucht Sie.« Sie sah die große Treppe hinauf. »Der Arzt ist jetzt bei ihm. Bitte, beeilen Sie sich!«
    Catherine wollte schon zur Treppe eilen, doch Bolitho sah, wie die Haushälterin den Kopf schüttelte. Da sagte er: »Bleib hier, Kate, und kümmere dich um Mrs. Robbins. Laßt euch was Heißes zu trinken bringen. Ich bin bald wieder unten.«
    Ein älterer Diener saß oben vor der großen Tür, zu betroffen, um zu grüßen. Bolitho erinnerte er an Allday.
    In dem großen Raum war es dunkel, drei Männer saßen im Lichtschein der Lampe an Brownes Bett. Einer, offensichtlich der Arzt, hielt seine Hand und zählte den Puls.
    Ein anderer sagte leise: »Er ist gekommen, Oliver.«
    Sie machten ihm Platz, und Bolitho setzte sich auf die Bettkante. Da lag der Mann, der sein Flaggleutnant gewesen war, bis er seines Vaters Adelstitel und Besitz geerbt hatte. Er trug ein Tageshemd, und seine Haut glänzte vor Schweiß. Seine Augen weiteten sich, als er Bolitho erkannte. Er flüsterte: »Es geht dir gut – schön. Ich dachte schon, du lebst nicht mehr.«
    »Nur ruhig, Oliver, ruhig. Was ist denn passiert?« fragte Bolitho den Arzt.
    Wortlos hob dieser einen Verband an. Das Hemd war aufgeschnitten, die Brust mit Blut bedeckt.
    Eine Schußwunde. »Wer war das?« fragte Bolitho.
    »Näher, komm näher!« Brownes Stimme trug nicht mehr weit. Bolitho senkte das Ohr dicht an den Mund des jungen Mannes.
    Wie oft war er unbewegt mit ihm über das Achterdeck geschritten, wenn um sie herum die Hölle tobte. Ein tapferer junger Mann, der hier seinen letzten Kampf verlor.
    »Es war Somervell. Ein Duell …« Jedes Wort schmerzte ihn, doch er gab nicht nach. »Deine Lady ist jetzt Witwe.« Er biß sich auf die blutleeren Lippen. »Aber mich hat’s auch erwischt.« Verzweifelt fragte Bolitho den Arzt: »Können Sie denn nichts für ihn tun?«
    Der schüttelte den Kopf. »Daß er so lange überlebt hat, ist schon ein Wunder.« Browne griff nach Bolithos Arm. »Der verdammte Somervell hat damals auch meinen Bruder getötet«, flüsterte er mühsam. »Jetzt hab’ ich’s ihm heimgezahlt.« Sein Kopf rollte zur Seite, er hatte seine letzte Kraft verbraucht und war für immer verstummt.
    Bolitho drückte ihm die Augen zu. Nach einer Weile stand er auf.
    »Ich sage es jetzt Catherine, Oliver.« Sein Auge schmerzte ihn stärker als je zuvor. Er ging zur Tür, wollte noch etwas sagen, spürte aber, daß niemand ihm zuhörte, und schloß die Tür leise von außen.
    Unten wartete Catherine auf ihn mit einem Glas Brandy. »Ich weiß es schon«, sagte sie. »Allday ist wieder da und hat es mir erzählt. Browne hat meinen Mann getötet und wurde dabei selbst tödlich verwundet. Es tut mir so leid um deinen Freund, aber für meinen Mann empfand ich schon lange nur noch Abscheu.« Sie reichte ihm das Glas.
    »Oliver prägte das Wort von den wenigen Beglückten«, sagte er.
    »Diese Schar ist mit seinem Tod noch viel kleiner geworden.«
    In der Küche saß Allday vor einer Lammpastete, von der er nur die Hälfte geschafft hatte, stopfte seine Pfeife und sagte: »Ein Krug Bier wäre jetzt willkommen, liebe Mrs. Robbins. Und bei längerem Nachdenken auch noch etwas von dem schönen Rum da drüben!«
    Die Haushälterin war

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