Maulende Rebellen, beleidigte Zicken
Lernphasen betonen:
Der Divergierer nimmt sich viel Zeit, neue Informationen zu sammeln (Erleben und Beobachten). Er hat Spaß daran, Situationen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Menschen und ihr Verhalten zu beobachten. Divergierer interessieren sich oft für Kunst und Kultur, sind fantasievoll und emotional, haben eine starke Vorstellungskraft, arbeiten
gerne in Gruppen und begegnen neuen Erfahrungen mit Offenheit. Divergierern fällt es oft schwer, ihre detaillierten Beobachtungen in Erklärungsansätze umzusetzen oder praktische Anwendungen zu entwickeln.
Assimilierer beobachten ausführlich und entwickeln dann ein passendes Erklärungsmodell (Beobachten und Denken). Ihnen sind Ideen und abstrakte Konzepte oft wichtiger als Menschen. Sie suchen nach guten Erklärungen und sind nicht unbedingt an der praktischen Anwendung interessiert. Neue Ideen organisieren sie logisch und präzise und brauchen viel Zeit, um Dinge zu durchdenken. Sie arbeiten oft in wissenschaftlichen Berufen.
Konvergierer konzentrieren sich darauf, Lösungen von praktischem Nutzen zu finden (Denken und Tun). Sie experimentieren gerne und können oft praktische Anwendungen theoretischer Ideen finden. Ideen als solche sind ihnen zu trocken und auch Beziehungen sind ihnen weniger wichtig als das Tüfteln, Basteln und Ausprobieren.
Der Akkomodierer verlässt sich auf seine Intuition. Er spürt oder erfährt etwas und probiert dann aus, was man aus dieser Erfahrung machen kann (Erfahren und Tun). Er verbringt wenig Zeit damit, die neue Information zu analysieren oder zu organisieren, sondern fängt lieber gleich an zu experimentieren. Auch er arbeitet gerne in einer Gruppe, denn dann kann er sich auf andere Menschen verlassen, um das neue Material zu durchdenken und Ideen zu entwickeln, die er dann gekonnt in die Praxis umsetzt.
Der Lernstil eines Jugendlichen hat natürlich Einfluss auf seine Berufswahl, aber auch Eltern, die versuchen, ihrem Teenager etwas beizubringen, können die Kenntnis seines Lernstils dazu nutzen, um effektivere Lehrer zu sein.
Erwartungen
Eltern bringen ihren Kindern bewusst, aber eben auch unbewusst jeden Tag etwas bei. Allerdings denken Eltern manchmal auch irrtümlicherweise, dass sie ihrem Kind etwas beigebracht haben. In diesen Situationen erwarten Eltern, dass ihr Kind genau weiß, was sie meinen, wenn sie eine Anweisung
geben, um etwas bitten oder eine Aufgabe stellen, ohne dass sie ihrem Kind je wirklich erklärt haben, was sie erwarten.Wie oft haben Sie Ihrem Teenager gesagt: »Putz das Badezimmer!«? Dann haben Sie zwei Stunden später ins Badezimmer geschaut und es sah genauso unordentlich aus wie vorher, während Ihr Kind darauf besteht, dass es geputzt hätte.
Wenn ihr Kind sich nicht um die Arbeit herumgedrückt hat (was, wie Sie wissen, durchaus passieren kann), dann haben Sie wahrscheinlich beide recht - und ein total unterschiedliches Bild davon, was es bedeutet, ein Badezimmer zu putzen.
Um solche Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden, lassen Sie Ihr Kind genau wissen, was Sie erwarten. Nutzen Sie aus, was Sie über den Lernstil Ihres Teenagers gelernt haben, während Sie die folgenden Schritte durchgehen:
• Erklären Sie, was Sie erwarten: »Alle Handtücher müssen gefaltet im Regal liegen oder aufgehängt werden. Die Toilette muss mit der Toilettenbürste und diesem Putzmittel geputzt werden. Die Badewanne und die Waschbecken werden mit diesem Lappen ausgewischt …« (Hören)
• Machen Sie vor, was Sie erwarten. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie man Badetücher faltet, wie man eine Toilette sauber macht, wie man einen Spiegel putzt. (Sehen)
• Dann lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen, dass es verstanden hat, was Sie ihm beigebracht haben. Putzen Sie das Badezimmer zusammen. Schauen Sie zu, während Ihr Kind die Toilette putzt und verbessern Sie unter Umständen seine Technik. Bedenken Sie aber, dass es mehr als einen Weg gibt, ein Badezimmer zu putzen. Wenn das Ziel erreicht wird, ist es nicht wichtig, dass Ihr Kind es genauso macht wie Sie. (Tun)
• Ein paar Tage später bitten Sie Ihren Teenager darum, das Badezimmer zu putzen. Stehen Sie für Fragen zur Verfügung.
• Wenn Ihr Kind fertig ist, lassen Sie sich von ihm zeigen, was es gemacht hat. Falls nötig, machen Sie Verbesserungsvorschläge. Zeigen Sie Ihrem Kind, was es vergessen oder übersehen hat. Machen Sie es noch einmal zusammen. Loben Sie, was richtig oder gut gemacht wurde. (Diskutieren)
•
Weitere Kostenlose Bücher