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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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unheilvolle Angelegenheit. Am
    Ende des Kellers gibt es eine Tür. Es überrascht mich, dass du sie nicht
    von hier aus riechst!«
    »Ich möchte nur jeden Zweifel daran ausräumen, dass ich gefragt habe,
    das ist alles…«
    »Boss…«, sagte Sardinen. »Die Sache ist ernst. Wir haben es mit echtem Unheil zu tun.«

    Pfirsiche und Gefährliche Bohnen warteten auf die Rückkehr des
    Erkundungstrupps. Gifti leistete ihnen Gesellschaft, ein weiterer junger
    Rattenmann, der gut lesen konnte und als Assistent fungierte.
    Pfirsiche hatte Herrn Schlappohrs Abenteuer mitgebracht.
    »Sie sind schon ziemlich lange weg«, sagte Gifti.
    »Sonnenbraun überprüft jeden Schritt«, erwiderte Pfirsiche.
    »Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu«, sagte Gefährliche Bohnen.
    Er rümpfte die Nase.
    Eine Ratte lief durch den Tunnel und hastete an ihnen vorbei.
    Gefährliche Bohnen schnupperte. »Furcht«, sagte er.
    Drei weitere Ratten rannten vorbei und stießen ihn um.
    »Was ist los?«, fragte Pfirsiche. Sie wurde um die eigene Achse gedreht,
    als eine Ratte versuchte, an ihr vorbeizuhuschen. Sie quiekte und eilte
    davon.
    »Das war Eins-a-Qualität«, sagte Pfirsiche. »Warum hat sie nicht
    geantwortet?«
    »Mehr… Furcht«, murmelte Gefährliche Bohnen. »Die Ratten…
    haben Angst. Sie sind… entsetzt…«
    Gifti versuchte, die nächste Ratte aufzuhalten. Sie biss ihn und floh
    quiekend.
    »Wir müssen zurück«, drängte Pfirsiche. »Auf was mögen sie dort vorn
    gestoßen sein? Vielleicht auf ein Frettchen!«

    »Unmöglich!«, erwiderte Gifti. »Gekochter Schinken hat einmal ein
    Frettchen getötet!«
    Drei weitere Ratten rannten vorbei und zogen einen Schweif aus
    Furcht hinter sich her. Eine von ihnen sah Pfirsiche an und quiekte,
    wandte sich dann an Gefährliche Bohnen und schnatterte, bevor sie
    weiterfloh.
    »Sie… sie haben vergessen, wie man spricht…«, flüsterte Gefährliche
    Bohnen.
    »Etwas Schreckliches muss sie in Panik versetzt haben!«, sagte Pfirsiche
    und sammelte ihre Notizen ein.
    »Sie hatten nie zuvor solche Angst«, meinte Gifti. »Wisst ihr noch, als
    der Hund uns fand? Wir fürchteten uns al e, aber wir sprachen und lockten ihn in eine Fal e, und Gekochter Schinken schickte ihn jaulend fort…«
    Pfirsiche stellte schockiert fest, dass Gefährliche Bohnen weinte. »Sie
    haben vergessen, wie man spricht .«
    Ein halbes Dutzend Ratten kam kreischend vorbei. Pfirsiche versuchte,
    eine von ihnen anzuhalten, aber sie quiekte nur und lief weiter.
    »Das war Vier Portionen!«, sagte sie und wandte sich an Gifti. »Erst vor
    einer Stunde habe ich mit ihr gesprochen! Sie… Gifti?«
    Giftis Fell sträubte sich. Seine Augen waren trüb, und sein Maul zeigte
    die Zähne. Er starrte sie an, blickte durch sie hindurch, wirbelte herum
    und stob davon.
    Pfirsiche legte ihre Pfoten um Gefährliche Bohnen, als Furcht über sie
    hinwegströmte.

    Ratten befanden sich an diesem Ort. Viele Ratten. Von einer Wand zur
    anderen, vom Boden bis zur Decke, al es steckte vol er Ratten. Sie fül ten
    die Käfige, wurden vorn an den Draht und oben an die Decke gepresst.
    Die Netze aus Drahtgeflecht wölbten sich unter ihrem Gewicht.
    Glänzende Körper zitterten und zuckten; Pfoten und Nasen schoben
    sich durch kleine Öffnungen. Das Quieken und Schnattern war
    ohrenbetäubend laut. Und es stank.
    Die Reste des Erkundungstrupps drängten sich in der Mitte des Raums
    zusammen. Inzwischen waren die meisten geflohen. Wären die Gerüche

    in dem Zimmer Geräusche gewesen, hätte man Tausende von Schreien
    gehört. Sie fül ten den Raum mit einer sonderbaren Art von Druck.
    Selbst Maurice fühlte ihn, gleich als Keith die Tür aufgebrochen hatte. Er
    verglich ihn mit Kopfschmerzen, die außerhalb des Kopfes auf der Lauer
    lagen und versuchten hineinzugelangen. Er klopfte gegen die Ohren.
    Maurice blieb ein wenig hinter den anderen zurück. Man brauchte nicht
    sehr schlau zu sein, um zu erkennen, dass es sich um eine schlimme
    Situation handelte, die jeden Augenblick eine Flucht erfordern konnte.
    Zwischen den Beinen von Keith und Malizia sah er Sonnenbraun,
    Gekochter Schinken und einige andere Veränderte. Sie standen in der
    Mitte des Raums und sahen zu den Käfigen auf.
    Erstaunt stellte Maurice fest, dass sogar Gekochter Schinken zitterte.
    Aber er zitterte vor Wut.
    »Lass sie frei!«, rief er Keith zu. »Lass sie sofort frei!«
    » Noch eine sprechende Ratte?«, fragte Malizia.
    »Lass sie frei!«, heulte Gekochter

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