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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Gekochter
    Schinken in einem Sack fortgebracht! Du hast den Raum gesehen, Katze!
    Du hast die vielen Ratten in den Käfigen gesehen! Es sind die Rattenfänger, die die Lebensmittel stehlen. Sardinen erzählte von vielen, vielen Säcken!
    Und es gibt da noch etwas anderes…«
    »Eine Stimme«, sagte Maurice, bevor er die Worte zurückhalten
    konnte.
    Sonnenbraun sah auf, und in seinen Augen funkelte es. » Du hast sie
    gehört?«, fragte er. »Ich dachte, sie erklingt nur für uns!«
    »Die Rattenfänger hören sie ebenfalls«, sagte Maurice. »Sie halten sie
    für ihre eigenen Gedanken.«
    »Sie hat die anderen entsetzt«, murmelte Gefährliche Bohnen. »Sie…
    hörten einfach auf zu denken…« Er wirkte völlig deprimiert. Neben ihm
    lag ein schmuddeliges Buch, auf dem Pfoten Spuren hinterlassen hatten
    und das den Titel Herrn Schlappohrs Abenteuer trug. »Selbst Gifti ist
    weggelaufen«, fuhr er fort. »Und er kann schreiben! Wie ist so etwas
    möglich?«
    »Einige von uns scheinen mehr betroffen zu sein als andere«, sagte
    Sonnenbraun sachlich. »Ich habe einige der Vernünftigeren losgeschickt.
    Sie sol en versuchen, die Geflohenen zurückzuholen. Es wird eine Weile
    dauern. Sie sind einfach blindlings davongelaufen. Wir müssen
    Gekochter Schinken befreien. Er ist der Anführer. Und wir sind Ratten,
    ein Clan. Ratten folgen ihrem Anführer.«
    »Aber er ist ziemlich alt, und du bist hier der harte Bursche, und er ist

    nicht gerade mit übermäßiger Intelligenz gesegnet…«, begann Maurice.
    »Sie haben ihn fortgebracht!«, stieß Sonnenbraun hervor. »Es sind
    Rattenfänger! Gekochter Schinken ist einer von uns! Willst du uns helfen
    oder nicht?«
    Maurice glaubte, ein kratzendes Geräusch am anderen Ende des
    Abwasserrohrs zu hören, in dem er noch immer steckte. Er konnte sich
    nicht umdrehen, um nach dem Rechten zu sehen, und von einem
    Augenblick zum anderen fühlte er sich sehr ungeschützt. »Ja, ich helfe
    euch, klar«, sagte er schnell.
    »Ähem. Meinst du das wirklich ernst?«, fragte Pfirsiche.
    »Ja, ja«, bestätigte Maurice. Er kroch aus dem Rohr und blickte hinein.
    Nirgends zeigten sich Ratten.
    »Sardinen folgt den Rattenfängern«, sagte Sonnenbraun. »Wir werden
    also bald erfahren, wohin sie Gekochter Schinken bringen…«
    »Ich fürchte, ich weiß es bereits«, erwiderte Maurice.
    »Woher?«, fragte Pfirsiche scharf.
    »Ich bin eine Katze«, entgegnete Maurice. »Katzen treiben sich herum.
    Wir sehen Dinge. An vielen Orten werden Katzen geduldet, weil wir das
    Ungeziefer… wir, äh…«
    »Schon gut, wir wissen, dass du niemanden frisst, der sprechen kann,
    darauf weist du immer wieder hin«, sagte Pfirsiche. »Bitte fahr fort!«
    »Einmal besuchte ich einen Ort, es war in einer Scheune, ich befand
    mich auf dem Heuboden, wo man immer eine leckere… äh…«
    Pfirsiche rol te mit den Augen. »Ja, und weiter?«
    »Nun, al diese Männer kamen herein, und ich konnte nicht weg, weil
    sie viele Hunde mitbrachten, und sie schlossen die Tür der Scheune, und
    in der Mitte des Bodens errichteten sie eine, äh, runde Holzwand, und
    einige Männer hatten Käfige mit Ratten mitgebracht, und sie setzten die
    Ratten in den Ring, und dann ließen sie dort auch Hunde frei. Terrier«,
    fügte Maurice hinzu und versuchte, den Blick seiner Zuhörer zu meiden.
    »Die Ratten kämpften gegen die Hunde?«, fragte Sonnenbraun.
    »Das wäre ihnen rein theoretisch möglich gewesen«, sagte Maurice. »Die meiste Zeit über liefen sie im Kreis. Man nennt das Rattenhatz. Ich

    schätze, dorthin bringen die Rattenfänger ihre Ratten. Lebend natürlich.«
    »Rattenhatz…«, murmelte Sonnenbraun. »Wieso haben wir nie etwas
    davon gehört?«
    Maurice blinzelte. Die Ratten waren intelligent, aber manchmal
    konnten sie auch erstaunlich dumm sein. »Auf welche Weise hättet ihr
    davon erfahren sol en?«, fragte er.
    »Nun, von einer der Ratten, die…«
    »Du verstehst nicht«, sagte Maurice. »Die Ratten, die in die Grube
    kommen, verlassen sie nicht wieder. Zumindest nicht lebend.«
    Stille folgte diesen Worten.
    »Können sie nicht herausspringen?«, fragte Pfirsiche leise.
    »Die Holzwand ist zu hoch«, sagte Maurice.
    »Warum kämpfen sie nicht gegen die Hunde?«, fragte Sonnenbraun.
    Meine Güte, ihr könnt wirklich dumm sein, dachte Maurice.
    »Weil es Ratten sind, Sonnenbraun«, erwiderte Maurice. »Viele Ratten.
    Und al e riechen nach Furcht und Panik. Du weißt, was dann passiert.«
    »Ich habe einmal

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