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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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    schlecht, wir haben ausgefranste Ohren und etwas Scheußliches und
    Juckendes am Bein, wir sehen aus, als hätte uns jemand ins Gesicht
    getreten… Warum sol te sich die nette alte Frau für uns entscheiden und
    nicht für ein niedliches kleines Kätzchen?
    Aber schwarze Katzen bringen Glück, dachte Maurice.
    Wirklich? Wir möchten nicht der Erste sein, der mit schlechten
    Nachrichten kommt, aber wir sind nicht schwarz! Wir sind eine Art
    schlammbraune, gescheckte Katze.
    Es gibt so etwas wie Färbemittel, dachte Maurice. Zwei Tüten Schwarz,
    eine Minute lang die Luft anhalten, und es heißt »Hallo, Milch und Fisch«
    für den Rest meines Lebens. Guter Plan, nicht wahr?
    Und was ist mit dem Glück?, fragte das Gewissen.
    Ah! Das ist der schlaue Teil. Eine schwarze Katze, die jeden Monat
    oder so eine Goldmünze vorweist, gilt zweifellos als eine Katze, die
    Glück bringt, stimmt’s?
    Sein Gewissen schwieg. Wahrscheinlich ist er von der Schlauheit des
    Plans beeindruckt, dachte Maurice.
    Er musste zugeben, dass er mit solchen Plänen besser zurechtkam als
    mit unterirdischer Navigation. Er hatte sich nicht in dem Sinne geirrt,
    denn Katzen verirrten sich nie. Er wusste nur nicht, wo al es andere war.
    Eins stand fest: Unter der Stadt gab es nicht viel Erde. Kel er, Gitter,
    Rohrleitungen, alte Abwasserkanäle, Grüfte und Teile von vergessenen
    Gebäuden formten eine Art Bienenwabe. Selbst Menschen können in
    diesem Irrgarten umherwandern, dachte Maurice. Die Rattenfänger
    hatten diese Möglichkeit zweifel os genutzt.
    Überal roch er Ratten. Er überlegte, ob er nach Gefährliche Bohnen
    rufen sol te, entschied sich dann aber dagegen. Solche Rufe hätten ihm
    vielleicht dabei geholfen, die kleine Ratte zu finden, aber sie verrieten
    auch al en anderen den Aufenthaltsort von Maurice. Die großen Ratten
    waren wirklich… groß und scheußlich gewesen. Selbst einem sehr
    bissigen Hund wäre es schwer gefal en, mit ihnen fertig zu werden.
    Maurice erreichte einen kleinen quadratischen Tunnel mit Bleirohren.
    Entweichender Dampf zischte; hier und dort tropfte warmes Wasser in
    eine Ablaufrinne im Boden des Tunnels. Weiter vorn befand sich ein

    Gitter, das zu einer Straße führte. Mattes Licht kam von dort.
    Das Wasser in der Ablaufrinne sah sauber aus. Zumindest konnte man
    hindurchsehen. Maurice hatte Durst. Er bückte sich, streckte die Zunge
    aus…
    Ein dünner roter Streifen kräuselte sich durchs Wasser.

    Gekochter Schinken wirkte verwirrt und war halb eingeschlafen, aber er
    hielt sich an Sardinens Schwanz fest, als die Ratten vom Stall
    zurückkehrten. Es war eine lange Reise. Sardinen glaubte nicht, dass es
    die alte Ratte über die Wäscheleine schaffen würde, deshalb schlichen sie
    durch Regenrinnen und vertrauten dem Schutz der Nacht.
    Einige Ratten hielten sich im Keller auf, als sie schließlich dort
    eintrafen. Inzwischen gingen Sonnenbraun und Sardinen zu beiden
    Seiten neben Gekochter Schinken, der kaum mehr die Beine bewegte.
    Es brannte noch eine Kerze im Kel er, und das überraschte
    Sonnenbraun. In der letzten Stunde war viel passiert.
    Sie ließen Gekochter Schinken auf den Boden sinken, und dort blieb er
    schwer atmend liegen. Bei jedem Atemzug erzitterte sein Körper.
    »Gift?«, fragte Sardinen.
    »Ich glaube, es war zu viel für ihn«, sagte Sonnenbraun. »Einfach zu
    viel.«
    Gekochter Schinken öffnete ein Auge. »Bin… ich… noch… der…
    Anführer?«, fragte er.
    »Ja, Chef«, sagte Sonnenbraun.
    »Muss… schlafen…«
    Sonnenbraun sah sich um. Andere Ratten näherten sich, flüsterten
    miteinander und starrten ihn an.
    »Nahrhaft… hat mir gesagt… dass du den… Tunnel der… Großen
    Ratte gesehen… hast«, brachte Gekochter Schinken hervor.
    Sonnenbraun sah zu Nahrhaft, die verlegen den Kopf senkte. »Ich
    habe… etwas gesehen«, sagte er.
    »Dann möchte ich davon träumen und… nie mehr erwachen«, hauchte
    Gekochter Schinken. Sein Leib erbebte erneut. »Nicht so. Nicht… im

    Licht.«
    Sonnenbraun gab Sardinen ein hastiges Zeichen, der mit seinem Hut
    die Kerze löschte. Feuchte, dichte, unterirdische Dunkelheit umhül te
    sie.
    »Sonnenbraun…«, flüsterte Gekochter Schinken. »Du musst dies
    wissen…«
    Sardinen spitzte die Ohren und versuchte, die letzten Worte zu hören,
    die der alte Anführer an Sonnenbraun richtete. Dann, einige Sekunden
    später, schauderte er und roch die Veränderung in der Welt.
    Etwas bewegte sich in der Dunkelheit. Ein

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