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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Hinsicht ähnelt sie Gefährliche Bohnen. Eine sehr gefährliche Person, meiner Meinung nach.«
    »Er ist eine sehr freundliche und nachdenkliche Ratte!«
    »Ah, ja , aber das Problem ist, dass er glaubt, alle wären wie er. Solche Leute bringen einen in Schwierigkeiten, Junge. Und was Malizia betrifft: Sie glaubt, das Leben funktioniert wie ein Märchen.«
    »Nun, das ist harmlos, oder?«, fragte Keith.
»Ja, aber wenn in einem Märchen jemand stirbt… so ist es nur ein Wort.«
    Der dritte Trupp der Schweren Pinkler genehmigte sich eine Pause – ihm war ohnehin die Munition ausgegangen. Niemand von ihnen wollte an der Falle vorbei zur Wand gehen, an der Wasser herabrann. Und niemand wollte das betrachten, was in der Falle lag.
    »Armer alter Frisch«, sagte eine Ratte. »Er war eine gute Ratte.« »Hätte besser aufpassen sollen, wohin er ging«, meinte eine andere Ratte.
»Glaubte, alles zu wissen«, warf eine dritte Ratte ein. »Eine anständige Ratte. Obgleich er ein wenig roch.«
    »Wir sollten ihn besser aus der Falle holen«, sagte die erste Ratte. »Scheint nicht richtig zu sein, ihn dort liegen zu lassen.«
»Ja. Zumal wir Hunger haben.«
    Eine Ratte sagte: »Gefährliche Bohnen meint, wir sollten keine Ratten fressen.«
    Eine andere Ratte entgegnete: »Nein, wir sollen keine Ratten fressen, von denen wir nicht wissen, woran sie gestorben sind. Weil sie vergiftet sein könnten.«
    Eine dritte Ratte sagte: »Und wir wissen, woran er gestorben ist. Er starb an Zerquetschung. Und so was ist nicht ansteckend.«
Sie sahen zum verstorbenen Frisch.
    »Was passiert mit einem, wenn man tot ist?«, fragte eine Ratte langsam.
    »Man wird gefressen. Oder man vertrocknet. Oder man wird schimmelig.«
»Was, alles ?«
»Meistens bleiben die Füße übrig.«
Die Ratte, von der die Frage stammte, sagte: »Aber was ist mit dem Teil
    im Innern?«
Und die Ratte, die die Füße erwähnt hatte, sagte: »Oh, du meinst das grüne wabbelige Teil? Das rührt man besser nicht an. Schmeckt grässlich .«
    »Nein, ich meine das Teil innen drin, das man selbst ist. Wohin verschwindet das ?«
»Tut mir Leid, da komme ich nicht ganz mit.«
    »Nun, ich meine… du weißt schon, wie… Träume?«
Die Ratten nickten. Über Träume wussten sie Bescheid. Träume waren ein großer Schock gewesen.
    »Wenn man in Träumen von Hunden verfolgt wird oder fliegt oder so… Wer macht das? Der Körper nicht, denn er schläft. Es muss also etwas Unsichtbares geben, das in uns steckt. Und tot zu sein ist wie schlafen, nicht wahr?«
    »Nicht genau wie schlafen«, erwiderte eine Ratte unsicher und sah zu dem recht flachen Körper, der einmal den Namen Frisch getragen hatte. »Beim Schlafen gibt es nicht so viel Blut, und es stehen auch keine Dinge hervor. Und man erwacht wieder.«
    »Nun«, sagte die Ratte, die auf den unsichtbaren Teil zu sprechen gekommen war, »wenn man erwacht, wohin verschwindet dann der träumende Teil? Wenn man stirbt… Wohin verschwindet dann das Etwas, das in einem ist?«
    »Was, das grüne wabbelige Stück?«
»Nein! Das Stück, das hinter den Augen ist!«
»Meinst du das rosarote und graue Zeug?«
»Nein! Ich meine das unsichtbare Etwas!«
    »Woher soll ich das wissen? Ich habe nie ein unsichtbares Etwas gesehen!«
Alle Ratten blickten zu Frisch.
»Es gefällt mir nicht, über so etwas zu reden«, sagte eine von ihnen. »Es erinnert mich an die Schatten im Kerzenlicht.«
    Eine andere Ratte meinte: »Habt ihr von der Knochenratte gehört? Es heißt, sie kommt und holt einen, wenn man tot ist.«
    »Es heißt, es heißt«, brummte ein Ratte. »Es heißt, es gäbe eine Große Unterirdische Ratte, die alles geschaffen hat. Auch die Menschen? Sie muss es wirklich auf uns abgesehen haben, wenn sie auch die Menschen geschaffen hat! Na?«
    »Was weiß ich? Vielleicht wurden die Menschen von einem Großen Menschen erschaffen.«
»Ach, das ist doch dumm«, sagte die skeptische Ratte, die Tomate hieß.
    »Na schön, aber du musst zugeben, dass alles nicht einfach so erschienen sein kann. Es muss einen Grund geben. Und Gefährliche Bohnen meint, dass es Dinge gibt, die wir tun sollten, weil sie richtig sind. Aber wer entscheidet, was richtig ist? Woher kommen ›richtig‹ und ›falsch‹? Es heißt, wenn man eine gute Ratte gewesen ist, hat die Große Ratte vielleicht einen Tunnel voller Leckereien vorbereitet, zu dem einen die Knochenratte bringt…«
    »Aber Frisch ist noch hier. Und ich habe keine Knochenratte gesehen!« »Aber es

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