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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sich Malizia an die Wand. Es klickte nicht. Es tat sich keine Öffnung im Boden auf. »Wahrscheinlich die falsche Stelle«, sagte sie. »Ich stütze den Arm ganz unschuldig auf diesen Kleiderhaken.« Eine geheime Tür in der Wand verblüffte durch ihr Nichterscheinen. »Ein verzierter Kerzenleuchter wäre jetzt nicht schlecht«, sagte Malizia. »Sie sind praktisch immer ein Hebel für die Tür des Geheimgangs. Das weiß jeder Abenteurer.«
    »Hier gibt es keine Kerzenleuchter«, meinte Maurice.
    »Ich weiß. Manche Leute haben überhaupt keine Ahnung davon, wie man einen richtigen Geheimgang plant.« Malizia lehnte sich an eine andere Stelle der Wand, wieder ohne Erfolg.
    »Ich glaube nicht, dass du auf diese Weise einen Geheimgang findest«, sagte Keith, der sich eine Falle aus der Nähe ansah.
    »Ach, tatsächlich?«, erwiderte Malizia. »Nun, ich versuche wenigstens, konstruktiv zu sein! Wo würdest du suchen, wenn du solch ein Experte für Geheimgänge bist?«
    »Warum gibt es ein Rattenloch in einem Rattenfängerschuppen?«, fragte Keith. »Hier riecht es nach toten Ratten, nassen Hunden und Gift. Als Ratte würde ich mich von einem solchen Ort fern halten.«
    Malizia starrte ihn an. Dann zeigte ihr Gesicht große Konzentration, als drehte sie in Gedanken mehrere Möglichkeiten hm und her. »Ja-a«, sagte sie. »In Geschichten funktioniert das meistens. Oft ist es die dumme Person, die durch Zufall auf die richtige Idee kommt.« Sie ging in die Hocke und spähte in das Loch. »Dort ist ein kleiner Hebel. Mal sehen, was geschieht, wenn ich ihn ziehe…«
    Es machte klonk im Boden, ein Teil davon schwang nach unten, und Keith fiel.
    »Oh, ja«, sagte Malizia. »Ich dachte mir, dass so etwas passieren würde…«
Herr Klicki wackelte durch den Tunnel und surrte dabei. Junge Ratten hatten ihm die Ohren abgebissen, und der Bindfadenschwanz war Opfer einer Falle geworden. Andere Fallen hatten Beulen in seinem Körper hinterlassen, doch ein Vorteil blieb ihm: Überraschende Fallen konnten Herrn Klicki nicht töten, weil er nicht lebte. Sein »Leben« war rein mechanischer Natur und stammte von einem Aufziehmechanismus.
    Der Schlüssel surrte. Ein Kerzenstummel brannte auf seinem Rücken. Die Ratten des ersten Fallenbeseitigungstrupps sahen Herrn Klicki nach.
»Jetzt ist es gleich so weit…«, sagte Sonnenbraun.
    Etwas schnappte, und es erklang ein Geräusch, das sich wie gloink! anhörte. Das Licht ging aus. Ein Zahnrad rollte langsam durch den Tunnel und fiel vor Gekochter Schinken zu Boden.
    »Ich dachte mir doch, dass der Boden dort bewegt aussah«, sagte Sonnenbraun zufrieden. Er drehte sich um. »In Ordnung, Jungs! Holt den anderen Herrn Klicki. Sechs von euch machen sich mit einem Seil daran, die Falle auszugraben und beiseite zu räumen!«
    »Wir kommen nur langsam voran, wenn wir dauernd den Boden überprüfen«, sagte Gekochter Schinken.
    »Wenn du vorausgehen möchtest, Chef – meinetwegen«, erwiderte Sonnenbraun, als der Trupp an ihnen vorbeieilte. »Es wäre gar keine schlechte Idee, denn wir haben nur noch einen Herrn Klicki übrig. Hoffentlich gibt es in dieser Stadt eine Tierhandlung.« *
    »Ich meine nur, dass wir schneller sein sollten«, sagte Gekochter Schinken.
»Na schön, lauf los, Chef. Ruf uns zu, wo sich die nächste Falle befindet, bevor sie dich erwischt.«
    * Die Ratten hatten eine in der Stadt Quirm gefunden und dort die Klickis entdeckt. Sie lagen in einem Regal mit der Aufschrift »Spielzeuge für Katzen«, direkt neben einem Kasten mit Gummiratten, die den phantasievollen Namen »Herr Quieki« trugen. Die Ratten hatten versucht, Fallen mit einer Gummiratte am Ende eines Stockes auszulösen, doch das Quieken beim Zuschnappen der Falle beunruhigte sie. Niemand scherte sich darum, was mit einem Herrn Klicki geschah.
    »Ich bin der Anführer, Sonnenbraun.«
»Ja, Chef. Entschuldigung. Wir sind alle ein wenig müde.«
»Dies ist kein guter Ort, Sonnenbraun«, sagte Gekochter Schinken.
    »Ich bin in einigen üblen rprptlt -Löchern gewesen, aber hier ist es schlimmer.«
    »Stimmt, Chef. Dieser Ort ist tot .«
»Wie heißt das Wort, das Gefährliche Bohnen erfunden hat?«
    »Unheil«, sagte Sonnenbraun und beobachtete, wie seine Leute die Falle beiseite räumten. In ihrem stählernen Maul steckte ein Durcheinander aus Federn und Zahnrädern. »Zu dem Zeitpunkt habe ich nicht genau verstanden, wovon er sprach. Aber jetzt ist mir klar, was er meinte.«
    Er blickte durch den Tunnel zurück,

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