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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gesucht«, antwortete er. »Gekochter Schinken schickt mich! Wir sind in Schwierigkeiten! Du ahnst nicht, was wir gefunden haben!«
    »Gekochter Schinken hat nach mir geschickt?«, fragte Maurice. »Ich dachte, er mag mich nicht!«
    »Er meinte, es sei eine scheußliche und unheilvolle Sache, und deshalb wüsstest du vermutlich, was es zu unternehmen gilt, Boss«, sagte Sardinen und hob seinen Hut auf. »Sieh nur! Eine Kralle hat ihn durchstochen!«
    »Aber ich habe dich gefragt, ob du sprechen kannst«, erwiderte Maurice. »Ja, schon, aber…«
»Ich frage immer!«
»Ich weiß…«
»Ich achte sehr darauf, immer zu fragen!«
    »Ja, ja, du hast dich klar genug ausgedrückt, ich glaube dir«, sagte Sardinen. »Ich habe mich nur über den Hut beschwert!«
»Ich möchte nicht, dass jemand glaubt, ich würde nicht fragen«, sagte Maurice.
»Du brauchst das nicht dauernd zu wiederholen«, meinte Sardinen. »Wo ist der Junge?«
»Dort drüben«, sagte Maurice eingeschnappt. »Spricht mit einem
    Mädchen.«
»Was, mit der Verrückten?«
»Das ist sie, ja.«
    »Hol sie beide. Dies ist eine wirklich unheilvolle Angelegenheit. Am Ende des Kellers gibt es eine Tür. Es überrascht mich, dass du sie nicht von hier aus riechst!«
    »Ich möchte nur jeden Zweifel daran ausräumen, dass ich gefragt habe, das ist alles…«
»Boss…«, sagte Sardinen. »Die Sache ist ernst. Wir haben es mit echtem Unheil zu tun.«
    Pfirsiche und Gefährliche Bohnen warteten auf die Rückkehr des Erkundungstrupps. Gifti leistete ihnen Gesellschaft, ein weiterer junger Rattenmann, der gut lesen konnte und als Assistent fungierte.
    Pfirsiche hatte Herrn Schlappohrs Abenteuer mitgebracht.
»Sie sind schon ziemlich lange weg«, sagte Gifti.
»Sonnenbraun überprüft jeden Schritt«, erwiderte Pfirsiche.
    »Etwas geht nicht mit rechten Dingen zu«, sagte Gefährliche Bohnen. Er rümpfte die Nase.
    Eine Ratte lief durch den Tunnel und hastete an ihnen vorbei. Gefährliche Bohnen schnupperte. »Furcht«, sagte er.
Drei weitere Ratten rannten vorbei und stießen ihn um.
»Was ist los?«, fragte Pfirsiche. Sie wurde um die eigene Achse gedreht,
    als eine Ratte versuchte, an ihr vorbeizuhuschen. Sie quiekte und eilte davon.
»Das war Eins-a-Qualität«, sagte Pfirsiche. »Warum hat sie nicht geantwortet?«
»Mehr… Furcht«, murmelte Gefährliche Bohnen. »Die Ratten… haben Angst. Sie sind… entsetzt…«
Gifti versuchte, die nächste Ratte aufzuhalten. Sie biss ihn und floh quiekend.
»Wir müssen zurück«, drängte Pfirsiche. »Auf was mögen sie dort vorn gestoßen sein? Vielleicht auf ein Frettchen!«
»Unmöglich!«, erwiderte Gifti. »Gekochter Schinken hat einmal ein Frettchen getötet!«
    Drei weitere Ratten rannten vorbei und zogen einen Schweif aus Furcht hinter sich her. Eine von ihnen sah Pfirsiche an und quiekte, wandte sich dann an Gefährliche Bohnen und schnatterte, bevor sie weiterfloh.
    »Sie… sie haben vergessen, wie man spricht…«, flüsterte Gefährliche Bohnen.
»Etwas Schreckliches muss sie in Panik versetzt haben!«, sagte Pfirsiche und sammelte ihre Notizen ein.
    »Sie hatten nie zuvor solche Angst«, meinte Gifti. »Wisst ihr noch, als der Hund uns fand? Wir fürchteten uns alle, aber wir sprachen und lockten ihn in eine Falle, und Gekochter Schinken schickte ihn jaulend fort…«
    Pfirsiche stellte schockiert fest, dass Gefährliche Bohnen weinte. »Sie haben vergessen, wie man spricht .«
Ein halbes Dutzend Ratten kam kreischend vorbei. Pfirsiche versuchte, eine von ihnen anzuhalten, aber sie quiekte nur und lief weiter. »Das war Vier Portionen!«, sagte sie und wandte sich an Gifti. »Erst vor einer Stunde habe ich mit ihr gesprochen! Sie… Gifti?«
    Giftis Fell sträubte sich. Seine Augen waren trüb, und sein Maul zeigte die Zähne. Er starrte sie an, blickte durch sie hindurch, wirbelte herum und stob davon.
    Pfirsiche legte ihre Pfoten um Gefährliche Bohnen, als Furcht über sie hinwegströmte.
    Ratten befanden sich an diesem Ort. Viele Ratten. Von einer Wand zur anderen, vom Boden bis zur Decke, alles steckte voller Ratten. Sie füllten die Käfige, wurden vorn an den Draht und oben an die Decke gepresst. Die Netze aus Drahtgeflecht wölbten sich unter ihrem Gewicht. Glänzende Körper zitterten und zuckten; Pfoten und Nasen schoben sich durch kleine Öffnungen. Das Quieken und Schnattern war ohrenbetäubend laut. Und es stank.
    Die Reste des Erkundungstrupps drängten sich in der Mitte des Raums zusammen.

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