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Maurice, der Kater

Maurice, der Kater

Titel: Maurice, der Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hinterlassen! Niemand ist jemals aus einer Falle herausgekommen, abgesehen von den Herrn Quiekis, und die bestanden aus Gummi.«
    Sonnenbraun leckte sich den Bauch. Nahrhaft hatte Recht. Er sah durchlöchert aus. »Ich hatte einfach nur Glück!«, sagte er.
    »Keine Ratte ist jemals lebend aus einer Falle herausgekommen«, wiederholte Nahrhaft. »Hast du die Große Ratte gesehen?«
»Die was?«
    »Die Große Ratte!«
    »Oh, das meinst du«, sagte Sonnenbraun. Er wollte hinzufügen: »Nein, von dem Unsinn halte ich nichts.« Doch etwas hielt ihn davon ab. Er erinnerte sich an das Licht und die Dunkelheit weiter vorn. Es hatte sich nicht schlecht angefühlt. Er bedauerte es fast, dass es Nahrhaft gelungen war, ihn zu retten. In der Falle hatten ihn die Schmerzen verlassen und die Notwendigkeit, schwierige Entscheidungen zu treffen. Sonnenbraun beschloss, nicht auf die Frage einzugehen. »Ist mit Gekochter Schinken alles in Ordnung?«, fragte er stattdessen.
    »In gewisser Weise. Ich meine, es gibt keine Wunden, die nicht heilen.
    Er hatte schon schlimmere Verletzungen. Aber er war ziemlich alt. Fast drei Jahre.«
»Was?«, fragte Sonnenbraun.
»Ich meine, er ist ziemlich alt, Chef. Sardinen hat mich zu dir geschickt,
    weil wir deine Hilfe brauchen, um ihn zurückzubringen, aber…« Nahrhaft bedachte Sonnenbraun mit einem skeptischen Blick. »Schon gut, ich denke, es sieht schlimmer aus, als es ist«, sagte Sonnenbraun und verzog das Gesicht. »Gehen wir.«
    Ein altes Gebäude bietet Ratten überall Schutz. Niemand bemerkte sie, als sie von Futtertrog zu Gurtzug und zwischen den Heuhaufen kletterten. Aber es hielt auch niemand nach ihnen Ausschau. Einige der anderen Ratten hatten die Schnappi-Route zur Freiheit genommen, und die Hunde waren ganz außer sich, als sie nach ihnen suchten und sich gegenseitig bissen. Auch unter den Menschen herrschte großes Durcheinander – die meisten von ihnen schlugen gegenseitig auf sich ein. Sonnenbraun wusste von Bier, denn er war unter Tavernen und Brauereien gekrochen, und die Ratten fragten sich oft, warum Menschen gelegentlich ihre Gehirne ausschalteten. Für Ratten, die in der Mitte eines Netzes aus Geräuschen, Licht und Gerüchen lebten, ergab so etwas überhaupt keinen Sinn.
    Doch derzeit fand Sonnenbraun diese Vorstellung gar nicht so schlecht. Eine Zeit lang Dinge zu vergessen und den Kopf frei von beunruhigenden Gedanken zu haben… Das erschien recht attraktiv.
    Er erinnerte sich kaum an das Leben vor der Veränderung, aber er glaubte, dass es nicht so kompliziert gewesen war. Es hatte nicht an schlimmen Ereignissen gemangelt, denn das Leben beim Müllhaufen war sehr schwer gewesen. Aber sie gingen vorbei, und morgen begann ein neuer Tag.
    Ratten dachten nicht: Was geschieht als Nächstes ? Es gab kein »Nächstes«, es sei denn, der Clan war hungrig. Als Sonnenbraun jetzt darüber nachdachte… Eigentlich gab es auch kein »Morgen«, nicht in dem Sinne. Es gab nur das vage Gefühl, dass weitere Dinge passieren würden. Das war kein Denken. Und es gab auch kein »gut«, »böse«, »richtig«, »falsch« und all die anderen neuen Worte. Sonnenbraun überlegte: Sobald man einen Kopf bekam, der über diese Dinge nachdenken konnte, schwirrten die Worte wie Fliegen herbei, die einen Kothaufen entdeckten. Kein Kopf konnte groß genug sein, um mit ihnen fertig zu werden, nicht einmal die Köpfe von Menschen.
    Kein Wunder, dass Gefährliche Bohnen so… seltsam war. Er dachte so über diese Dinge nach wie Sonnenbraun über Fallen. Er untersuchte sie und bemühte sich, mehr über sie herauszufinden. Er nahm sie auseinander, um festzustellen, wie sie funktionierten, und er versuchte, Karten von ihnen zu zeichnen.
    Sonnenbraun hatte nie viel mit der kleinen weißen Ratte und dem kleinen Weibchen gesprochen, das ihm ständig folgte und Bilder von den Dingen zeichnete, an die Gefährliche Bohnen dachte. Aber jetzt beschloss er, so bald wie möglich zu ihnen zu gehen und ein langes Gespräch mit ihnen zu führen…
    Viel später, als Nahrhaft alt war und graue Schnurrhaare hatte und ein wenig seltsam roch, diktierte sie die Geschichte dieser Kletterei und wies darauf hin, dass er die ganze Zeit über vor sich hin gemurmelt hatte. Der Sonnenbraun, den sie aus der Falle gezogen hatte, so sagte sie, war eine andere Ratte. Seine Gedanken schienen langsamer, aber auch größer geworden zu sein.
    Das Seltsamste geschah, als sie den Balken erreichten. Sonnenbraun vergewisserte sich, dass

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