Maxine Sullivan
deshalb diese Unverschämtheit.“ Ihr war schlecht geworden, als sie das Foto und den Kommentar in der Zeitschrift gesehen hatte.
„Tatsächlich?“ Brant glaubte ihr kein Wort. „Selbst wenn das so wäre, auf meine Ohren kann ich mich immer noch verlassen. Ich habe genau gehört, was du am Telefon gesagt hast.“
„Am Telefon?“
„Allerdings. Als ich aus Paris zurückkam, hörte ich zufällig, wie du am Telefon herumtöntest, es sei doch genauso einfach, sich in einen reichen wie in einen armen Mann zu verlieben.“ Er hob die Augenbrauen und lächelte ironisch. „Kurz danach fiel mir auf, dass du Phillip nicht mehr von der Seite gewichen bist. Und dann warst du ja auch schnell verlobt.“
Sie runzelte die Stirn. Was war das für ein Gespräch gewesen? Mit wem hatte sie telefoniert? Dann fiel es ihr ein. „Ich habe mit Gerald, meinem Stiefvater, gesprochen. Das ist ein alter Scherz zwischen uns. Du liebe Zeit! Deshalb warst du von Anfang an so ekelhaft zu mir? Du hast gedacht, ich wolle Phillip wegen seines Geldes heiraten?“
„Ja. Denn warum hast du dir sonst von ihm dieses Collier schenken lassen?“
„Er hatte mich gebeten, es zu dieser Weihnachtsfeier zu tragen. Am nächsten Tag habe ich es ihm wieder zurückgegeben. Du kannst ihn ja fragen, wenn du mir nicht glaubst.“
„Und der Porsche?“
„Ein Geschenk von meinem Vater. Er ist Autohändler, wie du weißt. Er wollte, dass seine ‚Barbiepuppe‘, so nennt er mich immer, auch entsprechend auftreten kann.“
Brants Gesichtsausdruck wurde weicher, aber dann fiel ihm offenbar noch etwas ein, denn er presste die Lippen zusammen. „Eins verstehe ich aber immer noch nicht. Wenn dein Vater dir so zuwider ist, warum nimmst du dann ein solches Geschenk von ihm an?“
„Er hat es mir angeboten. Und ich fand schon, dass ich irgendein Geschenk, eine Art Wiedergutmachung, verdient habe, nach all dem, was ich in meiner Jugend habe aushalten müssen. Wenn er mir unbedingt einen Porsche schenken wollte, warum denn nicht? Das ist doch kein Verbrechen.“ Sie schwieg kurz und betrachtete Brant nachdenklich. „Ein für alle Mal, wenn ich Geld gebraucht hätte, hätte ich meinen Vater nur zu fragen brauchen. Er hat genug Geld, sodass ich ein Luxusleben führen könnte. Aber ich wollte und will nie von ihm abhängig sein.“
Brant konnte nicht so schnell aufgeben. „Das mag ja alles stimmen. Aber Tatsache ist, dass du sehr talentiert bist, Menschen etwas vorzumachen. Du hast die Verlobte perfekt gespielt, obgleich doch alles nur Lüge war.“
„Das habe ich für Phillip getan.“
„Und auch für dich. Dir kam das doch mindestens so gelegen wie ihm.“
Was für ein arroganter Kerl. „Inwiefern das denn?“
Er zog die Tür zum Konferenzraum hinter sich zu. „Um uns getrennt zu halten.“
„Uns? Da ist doch gar nichts zwischen uns.“
Er ging quer durch das Büro an ihr vorbei. „Hast du immer noch nicht genug von der Lügerei?“ Er schloss die Tür zum Vorzimmer. Dann kam er langsam auf Kia zu.
Sie wich zurück. „Was machst du da?“
„Was meinst du denn?“ Seine Stimme klang dunkel und weich.
Ihr Mund war vor Aufregung wie ausgetrocknet. „Du spielst deine Spielchen mit mir.“
„Falsch. Es ist kein Spiel.“
Sie versuchte es noch ein letztes Mal. „Lass das, Brant. Das ist lächerlich. Du bist mein Chef. Und ich …“
„Du wirst gleich geküsst“, sagte er leise und blieb direkt vor ihr stehen. Er machte keine Anstalten, sie zu berühren, sondern stand nur da und sah sie an. Unter seinem Blick schmolz jeder Widerstand. Er war zwar immer noch wütend, aber er begehrte sie, und wie!
„Brant, ich …“
„Ich bin so wütend auf dich, dass ich jetzt entweder fluchen oder dich küssen muss.“
Wieder versuchte sie zurückzuweichen. Doch er griff nach ihrem Arm, um sie daran zu hindern. Sowie er sie berührte, durchfuhr sie ein glühend heißes Verlangen, wie sie es noch nie empfunden hatte.
„Und dann werde ich deinen Luxuskörper entkleiden“, fuhr er mit diesem gefährlichen Lächeln fort, „um dich endlich ganz zu genießen.“
Der ganze Raum schien sich um sie zu drehen. „Das … das würde ich nicht tun.“
Er nahm sie in die Arme und sah ihr tief in die Augen. „Ich habe schon viel zu lange gewartet.“
Langsam neigte er den Kopf, seine Lippen näherten sich den ihren, und als sie sich endlich im Kuss fanden, konnte Kia sich oder Brant nicht länger etwas vormachen. Seit sie ihm das erste Mal begegnet war,
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