Maxine Sullivan
schlug so heftig, dass sie meinte, er müsste es hören. Wie gern würde sie ihm die Schuld an der Situation zuschieben, in der sie sich befand. Aber er hatte recht. Sie hatte sich freiwillig dazu entschlossen. Und sei es nur, um ihrem Vater zu helfen.
„Ich weiß, dass du mich nicht zwingst“, sagte sie leise.
„Heute Abend beginnen unsere drei gemeinsamen Wochen, Briana. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Ist das klar?“
„Glasklar.“
„Denn ich bin nicht an einer langfristigen Beziehung interessiert.“
„Eine langfristige Beziehung mit dir? Um Himmels willen. Lieber hänge ich mich auf.“
Er lachte leise, kam aber nicht dazu, etwas zu erwidern, denn jemand klopfte an die Tür.
„Zimmerservice.“
Jarrod stand auf und ging, um dem Kellner zu öffnen.
Wohlgefällig betrachtete sie Jarrod von hinten. Die Hose und das Sakko saßen tadellos. Und was man darunter erahnte, war auch nicht zu verachten. Doch plötzlich sprang sie auf wie von der Tarantel gestochen. „Warte!“ Sie rannte ins Schlafzimmer und warf die Tür hinter sich zu. Auf keinen Fall wollte sie von dem Hotelpersonal gesehen werden.
Ein paar Minuten später rief Jarrod nach ihr. „Die Luft ist rein! Du kannst wieder herauskommen.“
Ein bisschen verlegen wegen ihres kindischen Benehmens öffnete Briana vorsichtig die Tür. Doch dann straffte sie sich, atmete tief durch und ging langsam auf Jarrod zu. Dabei bemühte sie sich, ihn nicht anzusehen, obgleich sie wusste, dass er jede ihrer Bewegungen genau verfolgte. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, dass er das Jackett ausgezogen hatte und sein durchtrainierter Oberkörper in dem engen weißen T-Shirt besonders gut zur Geltung kam.
„Ist es dir peinlich, mit mir zusammen gesehen zu werden?“, froztzelte er und rückte für sie einen Stuhl an dem kleinen Esstisch zurecht.
„Nimm es nicht persönlich. Das mache ich bei jedem Mann.“
„Tatsächlich?“, gab er scharf zurück.
Bewusst ging sie nicht auf das ein, was er damit andeuten wollte, sondern setzte sich auf den angebotenen Stuhl. „Kannst du das nicht verstehen? Für die Medien wäre es ein gefundenes Fressen, mich in einer solch kompromittierenden Situation zu überraschen.“
Er nahm ihr gegenüber Platz. „Ich dachte, für Leute wie dich gibt es nichts Wichtigeres, als möglichst oft in den Medien zu erscheinen. Ein Skandal ist doch das Beste, was euch passieren kann.“
Das saß. Aber sosehr Briana sich auch getroffen fühlte, bemühte sie sich, sich nichts anmerken zu lassen. „Glaubst du wirklich, ich würde mich über eine miese Publicity freuen?“
„Nein, wahrscheinlich nicht“, antwortete er langsam, um gleich darauf hinzuzufügen: „Denn eine schlechte Publicity wäre für deinen Arbeitgeber Blackstone ausgesprochen ungünstig, oder? Und wer weiß, ob man dann deinen lukrativen Vertrag noch verlängern würde.“
Zack, das hatte gesessen. Briana saß da wie versteinert.
Als sie nichts sagte, hob Jarrod den Kopf und bemerkte ihren starren Blick. „Was ist? Möchtest du nichts essen?“
Sie schüttelte den Kopf.
Forschend sah er sie an. „Geht es dir nicht gut?“
Plötzlich konnte sie sich nicht länger beherrschen. „Gut?“ Wütend warf sie die Serviette auf den Tisch. „Du fragst, ob es mir gut geht? Ich muss gleich mit einem Fremden ins Bett gehen, der keine Gelegenheit auslässt, mich zu beleidigen. Ist es da ein Wunder, dass ich mit meinen Nerven am Ende bin?“
„Ich bin doch kein Fremder, Briana.“
„Doch. So wie du dich benimmst, bist du mir absolut fremd. Und in dem, was du von mir erwartest, auch.“ Sie sprang auf und ging zum Fenster. „Lass uns die ganze Sache schnell hinter uns bringen. Bitte, Jarrod.“
Er schwieg. Dann verzog er kurz die Mundwinkel. „Du kannst es wohl gar nicht abwarten, was?“
Kurze Zeit später stand er auf und löschte das Licht. „So ist es intimer, findest du nicht?“
Sie stand ganz still da. Die Suite wurde jetzt nur noch von den Lichtern der Stadt schwach erhellt. Aber sie hatte momentan keinen Sinn für die Schönheit dieses Anblicks. Sie wusste, sie war aus einem ganz bestimmten Grund hier.
„Wirst du mich morgen früh noch respektieren können, Jarrod?“, fragte sie leise. Diese Frage kam in jedem besseren B-Movie vor, aber sie musste sie trotzdem stellen.
„Ja.“ Er stand direkt hinter ihr, und sie spürte, wie sein Atem über ihr Haar strich. „Aber wirst du dich selbst noch respektieren können? Das ist viel
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