Maxine Sullivan
besucht. Das musste sie feststellen, als der Ober sie zu einem kleinen Tisch führte, von dem aus sie eine fantastische Sicht hatten.
Doch leider konnte sie den Blick auf die Stadt und den Fluss nicht genießen. Jarrods Gegenwart machte sie nervös, denn sie musste immer wieder daran denken, dass sie jetzt seine Geliebte war – und das für die nächsten drei Wochen. Wie sollte sie die Zeit nur durchstehen?
„So“, sagte er und lehnte sich zurück, nachdem der Ober ihre Bestellung aufgenommen hatte, „jetzt möchte ich gern etwas mehr über Briana Davenport erfahren.“
„Ruf meine Agentur an“, sagte sie lächelnd und versuchte, möglichst entspannt auszusehen.
„Kein Interesse. Ich möchte etwas über den Menschen Briana Davenport erfahren, nicht über das Model.“
„Ein und dasselbe.“
„Nein, das glaube ich nicht. Die beiden sind ziemlich verschieden.“ Er neigte leicht den Kopf zur Seite und musterte Briana nachdenklich. „Ich weiß nur noch nicht, in welcher Beziehung.“
„Damit würde ich mich an deiner Stelle nicht weiter beschäftigen. Zumal das für dich doch auch vollkommen uninteressant ist.“
Kurz kniff er die Augen zusammen. „Dann glaubst du, ich sei an dir nur wegen deines Aussehens interessiert?“
„Etwa nicht?“
„Nein.“
Merkwürdigerweise nahm sie ihm das sogar ab. Aber wahrscheinlich sollte sie darüber nicht zu lange nachdenken. Denn dann stellte sich sehr schnell die Frage, warum er denn dann mit ihr schlief. „Ein bisschen spät, mich jetzt kennenlernen zu wollen, findest du nicht?“
„Wieso? Ein Anfang ist doch schon gemacht. Immerhin kenne ich dich bereits gut genug, um mit dir ins Bett zu gehen.“
„Pst, nicht so laut!“, flüsterte sie und sah sich schnell um. Aber niemand saß in ihrer Nähe.
„Gut. Dann wollen wir noch einmal von vorn anfangen. Was weiß ich von Briana Davenport?“ Jarrod schmunzelte. „So einiges. Du schnarchst nicht.“
„Da bin ich aber froh.“
„Du schmiegst dich gern an einen Mann an.“
„Eine ganz normale Reaktion.“
„Du magst gern überall geküsst werden.“
„Pst …“
„Aber es ist wahr.“
„So wahr wie die Million Dollar?“
Er zog die dunklen Brauen zusammen. „Was soll das jetzt?“ Dann entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. „Und was ist mit dir? Möchtest du gar nichts über mich wissen?“
Sie warf ihm einen langen Blick zu. „Ich weiß schon alles.“
„So?“
„Du nimmst dir ohne Zögern, was du willst.“
„Stimmt.“
„Du lässt dich durch nichts davon abhalten.“
„Stimmt.“
„Du misstraust schönen Frauen.“
„Stimmt.“
„Nein, das ist so nicht richtig. Sie müssen schön und habgierig sein.“
„Genau.“ Er presste kurz die Lippen zusammen, sagte dann aber nichts weiter, weil der Ober mit dem ersten Gang kam.
Eine Weile aßen sie schweigend. Das war Briana nur recht, denn sie brauchte Zeit, um ihre Nerven zu beruhigen. Sie war es zwar gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen, aber dies hier war eine andere Situation. Wenn sie mit Jarrod zusammen war, war sie ständig unterschwellig sexuell erregt.
Sie waren noch bei der Vorspeise, als der Ober wieder an ihren Tisch trat und ihnen eine Flasche Wein brachte.
Jarrod sah unwillig hoch. „Ich habe keinen Wein bestellt.“
„Nein, Sir, ich weiß. Aber der Herr da drüben lässt der Dame den Wein schicken.“ Er wies mit dem Kopf auf einen grauhaarigen Mann, der an einem Einzeltisch saß und sie beobachtete. Jetzt hob er kurz die Hand.
„Lass ihn zurückgehen“, zischte Jarrod wütend.
„Nein!“ Briana sprang auf. „Bitte, schenken Sie mir ein. Ich bin gleich zurück.“
„Briana …“, sagte Jarrod warnend.
„Und geben Sie ihm auch ein Glas.“ Briana nickte dem Ober lächelnd zu und ging hinüber zum Einzeltisch. Sie fühlte sich beschwingt, als hätte sie gerade eine entscheidende Schlacht gegen Jarrod gewonnen. Denn sie hatte sich das erste Mal seinen Wünschen widersetzt.
Sie dankte dem Mann und unterhielt sich kurz mit ihm.
Es stellte sich heraus, dass er einer ihrer Verehrer war und außerdem ein Gentleman durch und durch.
Als sie an ihren Tisch zurückkam, sah Jarrod sie wütend an. „Na, hast du dich schon für später mit ihm verabredet?“
Das ging zu weit. „Noch nicht. Aber ich kann ihn fragen, wenn du möchtest.“
„Wie viel bietet er denn? Eine Million oder zwei?“
„Sei nicht albern.“
„Hat er dir nicht deshalb eine Flasche Wein geschickt? Das ist doch eine
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