Maxine Sullivan
sie herumzukommandieren? Sie sollte im Bett bleiben, er wollte ihr etwas zum Anziehen kaufen, sie sollte auf ihn warten, bis er wiederkam. Er erwartete, dass sie mit ihm zum Lunch ging.
Bedeutete das, dass sie jetzt alles tun musste, was er wollte? Dass sie in den nächsten drei Wochen auf Abruf für ihn bereitzustehen hatte?
Nein, sie war doch kein Spielzeug, auch nicht für eine Million Dollar. Natürlich würde sie zu ihrem Wort stehen und die nächsten drei Wochen häufiger mit ihm zusammen sein. Sicher würde sie auch hin und wieder ihren Spaß haben. Aber sie würde nicht brav im Hotel auf ihn warten. Wenn er mittags mit ihr essen gehen wollte, dann konnte er sie zu Hause anrufen. Sie kehrte jetzt in ihr Apartment zurück. Warum sollten sie sich später nicht in einem Restaurant treffen?
Damit würde sie nicht gegen die Abmachung verstoßen. Und sie hatte nicht die Absicht, sich vollkommen von ihm abhängig zu machen.
Als jemand an ihrer Tür klingelte, wusste Briana sofort, wer es war. Trotz des Portiers unten, an dem ein Fremder normalerweise nur unter großen Schwierigkeiten vorbeikam, musste Jarrod es irgendwie geschafft haben, bis in ihr Stockwerk vorzudringen.
Als er vor ihr stand, attraktiv und selbstsicher wie immer, merkte Briana erst, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, ihn wiederzusehen. Nein, falsch, wie sehr ihr Körper nach ihm verlangte.
„Du hast deine neuen Sachen nicht mitgenommen“, sagte er.
„Du sollst mir nichts zum Anziehen kaufen“, sagte sie giftig. „Das kann ich selbst tun.“ Energisch wandte sie sich um, aber sie kam nicht weit. Er ergriff ihren Arm und riss sie zurück.
Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, zog er sie an sich und küsste sie. Erst versuchte sie, sich aus seinen Armen zu befreien, aber dann konnte sie nicht anders, sie musste nachgeben. Sie kam ihm entgegen, öffnete die Lippen und erwiderte den Kuss voller Verlangen.
Dann ließ er sie plötzlich los. „Nicht leicht zu widerstehen, was?“, stieß er leise hervor.
Nur mühsam konnte sie einen klaren Gedanken fassen. „Gilt das für dich?“
„Nein, für uns beide.“
„Wie auch immer.“ Sie ging vor ins Wohnzimmer. „Mit wie viel Geld musstest du denn den Portier bestechen, damit er dich reinlässt?“
„Er ist zufällig der Vater eines Freundes.“
„Wie praktisch!“ Sie nahm ihre Handtasche vom Tisch.
„Kann man wohl sagen.“
Ob es stimmte, was er sagte? Sie musste unbedingt mit dem Portier reden, vielleicht auch mit der Hausverwaltung.
Jarrod sah sie misstrauisch an. „Komm nicht auf die Idee, ihn feuern zu lassen.“
„Warum sollte ich?“
„Du siehst so aus, als sinnst du auf Rache.“
Sie grinste. „Kann schon sein. Aber das hat nichts mit dem Portier zu tun.“
Sein dunkles leises Lachen brachte sie schon wieder aus der Fassung. Doch sie nahm sich zusammen. „Ich bin fertig. Wir können gehen.“
Wohlgefällig musterte er sie von oben bis unten. „Ich kann verstehen, dass du lieber deine eigenen Sachen trägst. Du weißt genau, was dir steht.“
Sie sah an sich herunter. Dies war eins ihrer Lieblingskleider, das ihr besonders gut stand. Das wusste sie, und deshalb hatte sie es auch ausgewählt. Es verlieh ihr Selbstsicherheit, und die brauchte sie dringend in Jarrods Gegenwart. „Das hat mir übrigens mal jemand geschenkt.“
„Doch sicherlich ein Mann, oder?“
„Aber klar. Wer sonst?“ Zwar hatte ihr ein Modedesigner das Kleid lediglich nach einer Show überlassen, aber sie ließ Jarrod in dem Glauben, es steckte etwas anderes dahinter. Er dachte sicher, sie hätte mit jedem Mann geschlafen, der ihr je begegnet war. Und sich dafür bezahlen lassen. Möglicherweise auch mit Designer-Modellen.
Doch offenbar hatte sie ihn verunsichert, denn er runzelte die Stirn und schien in Gedanken versunken zu sein, als sie die Tür hinter sich abschloss. Umso besser. Das schadete gar nichts. Sie ging auf den Fahrstuhl zu. „Wo wollen wir Mittag essen?“
„Southbank.“
„Sehr schön.“ Wenn sie in eins der kleinen Restaurants am Fluss einkehrten, würden sie von vielen Menschen umgeben sein. Und ein bis zwei Stunden des Tages wären schon mal wieder überstanden. Was danach kam, daran wagte sie nicht zu denken.
Doch als er seinen BMW in der Tiefgarage eines großen Hotels parkte, wurde ihr klar, dass er mit ihr in einem der großen Hotelrestaurants speisen wollte, und nicht in einem der kleinen Lokale am Fluss.
Leider war dieses Restaurant auch nicht so gut
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