Maxine Sullivan
nicht, aber die Polizei wird allen Informationen nachgehen, die ich ihr geben kann.“
Er hatte recht. Schon Patricks Hinweis, ihr Vater könnte irgendetwas mit dem Absturz zu tun haben, würde die Polizei dazu bringen, Rays Leben genau unter die Lupe zu nehmen.
Sie ließ die Schultern hängen. „Dann willst du also zwei Wochen lang offiziell mein Manager sein?“
Er grinste triumphierend. „Ja. Und das will ich schriftlich haben. Hier.“ Über den Tisch schob er ihr ein Blatt Papier zu. „Du brauchst hier nur zu unterschreiben.“
Seufzend begann sie zu lesen. „Du hast aber wirklich auch an alles gedacht.“
„An alles, mit Ausnahme unserer … nun … intimen Beziehung. Aber die versteht sich ja von selbst, oder?“
Sie ließ das Blatt Papier fallen, als hätte sie sich verbrannt. „Kommt nicht infrage! Ich schlafe nicht mit dir, Patrick.“ Der Magen drehte sich ihr um bei dem Gedanken daran. Nach Jarrod …
„Nein? Okay, dann nicht. Aber das darf keiner wissen, verstanden? Offiziell sind wir wieder zusammen. Nur so kann es mit meinen Kontakten in Übersee klappen.“
Briana war erleichtert. Die Vorstellung, wieder von Patrick berührt zu werden, erregte geradezu Ekel in ihr. „Und was geschieht, wenn nach zwei Wochen klar wird, dass wir nicht mehr zusammen sind?“
„Dann habe ich den Vertrag mit dem neuen Supermodel Lily Raimond bereits in der Tasche. Los, unterschreib.“
Sie nahm den Stift, den er ihr hinhielt, und unterschrieb.
„Wenn du deinen Teil dieses Vertrags erfüllst, tu ich es auch. Andernfalls gehe ich zur Polizei, Vater hin, Vater her, und erzähle denen von deiner Erpressung … und der Vergewaltigung.“ Sie sah, dass er erblasste, und fuhr selbstsicherer fort: „Denn das wird es sein, wenn du versuchst, mich zu berühren.“
Er faltete das Blatt Papier zusammen und steckte es ein. „Ich kann mich gar nicht erinnern, dass du früher so viel dagegen hattest, mit mir zu schlafen“, meinte er noch, sah sie dabei aber nicht an.
Entnervt stand Briana auf, drehte sich um und ging.
7. KAPITEL
Hinterher wusste Briana nicht, wie lange sie in ihrem Auto gesessen hatte, das sie vor ihrer Abreise nach Brisbane bei dem Flughafen hatte stehen lassen. Aber als sie wieder einmal aus ihren Grübeleien aufschreckte und auf die Uhr sah, war erst eine Viertelstunde vergangen.
Wie, um alles in der Welt, war Patrick an diese Informationen gekommen? Hatte er das wirklich alles in dem Laptop gefunden? Woher wusste er sonst von dem geheimen Konto? Das dazu noch bei irgendeiner obskuren Bank bestand? Dieses Geheimkonto war niemandem bekannt gewesen außer ihrem Vater, Howards früherem Finanzberater und Howard Blackstone selbst. Von diesen dreien lebte nur noch ihr Vater.
Aber Patrick war schon immer sehr geschickt gewesen, wenn es darum ging, auf dem schmalen Grat zwischen Legalität und Illegalität zu balancieren. Wie ein Hund, der auch den vergrabenen Knochen riecht, war er ihrem Vater auf die Spur gekommen.
Nun musste sie ihren Agenten anrufen, der sie wahrscheinlich für total verrückt erklären würde, weil sie Patrick wieder eine Chance geben wollte.
Und an Jarrods Reaktion mochte sie gar nicht denken.
Oh Gott.
Andererseits, was ging es Jarrod eigentlich an? Ihm war sie nur noch bis Ende des Monats verpflichtet, und danach war sie wieder frei und konnte tun und lassen, was sie wollte. Selbst wenn sie mit Patrick kein Verhältnis mehr hatte, Jarrod konnte doch gleichgültig sein, was sie mit ihrem Leben anfing.
Warum machte sie sich eigentlich so viele Gedanken? Nachdem die Zeit mit Jarrod um war, würde sie mit Patrick nach Asien gehen. Und danach würde sie Jarrod höchst selten begegnen.
Und falls er erfuhr, dass sie wieder mit ihrem Exmanager zusammen war, würde er eh nichts unternehmen. Schließlich hatte er kein echtes Interesse an ihr.
Dennoch war ihr elend zumute bei dem Gedanken an das, was vor ihr lag. Und plötzlich sehnte sie sich nach Jarrod. Sie wollte bei ihm sein, wollte in seinen Armen liegen, wollte sich sicher und beschützt fühlen, auch wenn sie selbst sich dabei etwas vormachte. Denn eine Beziehung, die nur drei Wochen dauerte, konnte ihr weder Schutz noch Sicherheit geben. Dennoch musste sie ihn sehen.
Aber sowie sie auf seine Klingel gedrückt hatte, wusste sie, dass sie nicht hätte kommen sollen. Als sie das letzte Mal miteinander gesprochen hatten, hatte er abrupt aufgelegt, weil sie sich von ihm nicht zum Flughafen fahren lassen wollte. Wenn er
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