Maxine Sullivan
zurück. Die Erinnerungen an die tote Schwester schmerzten, aber sie wusste, sie musste darüber sprechen. „Wir waren in Sydney, um meine Mutter zu beerdigen. Mein Vater, Marise und ich wohnten zusammen in meinem Apartment. Das heißt, das Apartment wird von Blackstone Diamonds bezahlt und steht mir zur Verfügung, weil ich oft in Sydney zu tun habe. Ich erinnere mich, dass Marise mich fragte, ob ich ihr die Zahlenkombination meines Safes sagen könnte. Sie wollte etwas Schmuck hineinlegen. Ich sah keinen Grund, es nicht zu tun.“
Sie hielt kurz inne und atmete ein paar Mal tief durch. „Nach der Beerdigung kehrte ich wieder nach Melbourne zurück, zusammen mit meinem Vater. Es war eine schlimme Zeit. Der Tod meiner Mutter machte mir schwer zu schaffen, außerdem musste ich ein Auge auf meinen Vater haben, der sehr deprimiert war. Und hinzu kam, dass ich kurz vor Weihnachten beruflich sehr eingespannt war. Ich kann mich gar nicht mehr so genau an die Zeit erinnern. Alles rauschte so an mir vorbei.“
„Das kann ich mir vorstellen.“
„Dann hörte ich die Gerüchte in Bezug auf Marise und Howard und …“ Sie schluckte. „Auch heute weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß nur, dass ich kurz nach Howards Beerdigung an den Schmuck dachte, den Marise bei mir deponiert hatte. Ich öffnete den Safe und fand die Diamanten. Daraufhin rief ich Matt an und erzählte ihm, dass in dem Safe Schmuck wäre, der seiner verstorbenen Frau gehörte. Aber er wollte nichts davon wissen und meinte, ich sollte damit machen, was ich wollte.“
Nervös strich sie sich durchs Haar. „Das erwähnte ich Jessica gegenüber, die meinte, ich sollte mich mit Ihnen in Verbindung setzen.“ Sie zuckte die Schultern. „Das ist alles. Tut mir leid, wenn ich Ihnen nicht helfen kann.“
„Das werden wir noch sehen. Vielen Dank erst einmal.“
Er kniff kurz die Augen zusammen. „Haben Sie Matt gegenüber erwähnt, dass es sich um rosa Diamanten handelt?“
„Nein. Ich habe nur etwas von Schmuck gesagt. Warum fragen Sie?“
„Nur so. War sonst noch etwas in dem Safe?“
„Nur ein paar Schmuckstücke, die mir gehörten.“ Plötzlich weiteten sich ihre Augen. „Meinen Sie etwa, dass Howard Marise die Steine gegeben hat?“
Quinn runzelte die Stirn. „Ich weiß es wirklich nicht, Briana. Das würde bedeuten, dass Howard immer schon im Besitz des Colliers war oder es irgendwann erhielt, ohne etwas davon zu sagen. Aber warum sollte er es Marise geben? Es sei denn …“ Er sah Briana kurz an und wandte dann den Blick ab.
„Es sei denn, sie war seine Geliebte“, vollendete Briana seinen Satz. „Ich fürchte, ich kann die Frage auch nicht beantworten. Ich habe keine Ahnung, warum Marise mit Howard an diesem fatalen Tag zusammen war. Und ich fürchte, wir werden es nie herausfinden.“
„Wahrscheinlich nicht.“
„Aber was geschieht jetzt mit den Diamanten?“
„Sie sollten den Nachlassverwaltern von Howard Blackstone übergeben werden.“
„Gut. Könnten Sie das für mich erledigen? Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.“
„Selbstverständlich.“ Quinn Everard stand auf. „Ich fliege heute Nachmittag nach Sydney zurück und werde sie so bald wie möglich persönlich abliefern.“
„Ich danke Ihnen.“ Briana war sichtlich erleichtert. „Tun Sie, was Sie für richtig halten. Das Wichtigste ist, dass die Diamanten bald dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden.“
„Ich werde dafür sorgen.“
Auf keinen Fall wollte sie sich mit diesen extrem wertvollen Steinen belasten. Ihr wurde jetzt noch elend, wenn sie sich vorstellte, was da so lange in ihrem Safe gelegen war.
Matt würde sich sicher schwarzärgern, wenn er erfuhr, was er zurückgewiesen hatte. Andererseits hätte er die Steine ganz bestimmt nicht behalten, wenn herauskam, dass sie den Blackstones gehörten.
Nachdem Quinn Everard gegangen war, ließ Briana sich wieder auf das Sofa fallen und hing ihren Gedanken nach. Wie war Marise nur in den Besitz der Diamanten gekommen? Und was hatte sie damit anfangen wollen? Doch die entscheidende Frage war: Wer hatte das Collier an Ursulas dreißigstem Geburtstag gestohlen?
Plötzlich überlief es sie eiskalt. Wenn man nun sie mit dem Diebstahl in Verbindung brachte? Immerhin hatte ihre Schwester die Diamanten besessen, und man hatte sie in Brianas Safe gefunden.
Würde Jarrod ihr so etwas zutrauen? Sie hatte schließlich eine Million Dollar von ihm angenommen. Und nun waren die Steine in ihrem
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