Maxine Sullivan
„Vielleicht nicht.“
„Aber ich wäre dir dankbar, wenn du mich nach Hause bringen könntest. Es war ein langer Tag, und ich habe leichte Kopfschmerzen.“ Als er sie besorgt musterte, fügte sie schnell hinzu: „Es ist nichts Ernstes, keine Sorge. Ein bisschen Ruhe, und mir geht es wieder besser.“
Als Jarrod vor ihrem Apartmentgebäude hielt, wandte sie sich zu ihm um. „Hättest du etwas dagegen, wenn ich jetzt allein nach oben gehe?“ Schon zum zweiten Mal an diesem Tag schickte sie ihn weg.
„Ja. Aber wenn du nicht willst, dass ich mitkomme, werde ich dich nicht zwingen.“
„Danke.“
„Aber ich möchte dich wenigstens bis an deine Wohnungstür bringen.“
Bevor sie den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte, zog er sie kurz an sich und drückte ihr einen Gutenachtkuss auf die Wange. „Ich ruf dich an.“
„Gut.“ Sie war erleichtert, dass er nicht darauf bestand, mit in die Wohnung zu kommen.
„Das wirst du noch bedauern!“, rief er ihr zu, als er zum Fahrstuhl ging.
Sie seufzte leise. Wie recht er hatte. Sie bedauerte es jetzt schon, ihn weggeschickt zu haben.
Als am nächsten Morgen die Türklingel ging, schlug Brianas Herz sofort schneller. Jarrod! Er war so ungeduldig, sie wiederzusehen, dass er nicht telefonierte, sondern gleich selbst kam.
Aber als sie die Tür öffnete, stand sie einem Fremden gegenüber, einem ausgesprochen gut aussehenden und korrekt gekleideten Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte.
„Guten Morgen, Ms. Davenport. Ich bin Quinn Everard.“
Quinn Everard? Ach so, das war der Edelsteinexperte, den Jessica ihr empfohlen hatte.
„Darf ich hereinkommen?“
„Was? Ach so, ja, natürlich können Sie hereinkommen.“ Sie machte einen Schritt zur Seite und ließ ihn eintreten.
„Entschuldigen Sie, dass ich einfach so hereinplatze.“
„Das macht doch nichts. Dennoch würde es mich interessieren, wie Sie an dem Portier vorbeigekommen sind.“
„Es war keiner da. Deshalb bin ich einfach einer Frau gefolgt, die einen Schlüssel hatte.“
„Ach so.“ Sie lächelte kurz. „Da kann ich ja nur froh sein, dass ich nicht verfolgt werde.“ Doch sie nahm sich vor, diesmal wirklich ein paar ernste Worte mit der Hausverwaltung zu reden. Internationale Topmodels wie sie waren oft das Ziel von Menschen, die zwanghaft Prominente verfolgten und belästigten.
Er lächelte entschuldigend. „Ich hoffe, ich sehe nicht aus wie jemand, der Ihnen Schwierigkeiten machen will.“
„Nein, natürlich nicht. Bitte, setzen Sie sich doch. Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?“
„Nein, danke.“ Er setzte sich auf die Couch und sah Briana ernst an. „Ich bin gekommen, um mit Ihnen über die Diamanten zu sprechen, die Sie bei mir haben schätzen lassen.“
„Aber deshalb hätten Sie sich doch nicht herzubemühen brauchen. Sie hätten mich einfach …“
Doch er schnitt ihr das Wort ab. „Haben Sie schon mal etwas von der Blackstone-Rose gehört?“
Sie ließ sich auf das kleine zweisitzige Sofa sinken, das der Couch gegenüberstand. „Das Blackstone Rosencollier?“ Sie runzelte die Stirn, doch dann entspannten sich ihre Gesichtszüge. „Ja, ich glaube sogar, erst kürzlich. In irgendeinem Zeitungsartikel stand etwas über dieses Collier.“
„Das ist richtig. Dieses Collier gilt seit dreißig Jahren als verschollen. Es gehörte Ursula Blackstone, Howard Blackstones Frau, die kurz nach dem Verschwinden des Colliers starb.“
„Hat sie sich nicht sogar das Leben genommen?“ Briana sah Mr. Everard forschend an, doch dann besann sie sich. „Aber das geht mich nichts an. Doch was hat das Collier mit den Diamanten zu tun, die Marise in meinem Safe deponiert hat?“
Quinn Everard antwortete nicht sofort, sondern sah Briana nur aufmerksam an. Dann räusperte er sich und sagte, wobei er jedes Wort betonte: „Die Diamanten aus Ihrem Safe, die Ihre Schwester hinterlegt haben soll, gehören zu dem Rosencollier. Daran besteht kein Zweifel.“
„Was? Das verstehe ich nicht. Wie kann das sein, wenn das Collier schon seit dreißig Jahren verschwunden ist?“
„Genau das möchte ich gern von Ihnen wissen.“
Glaubte er etwa, dass sie …? Briana schnappte empört nach Luft. „Wenn Sie meinen, dass ich irgendetwas damit zu tun habe, dann muss ich Sie enttäuschen!“
„Beruhigen Sie sich, Briana. Nein, ich glaube nicht, dass Sie in die Sache verwickelt sind“, versicherte er ihr hastig. „Aber ich hoffe immer noch, dass Sie irgendetwas wissen. Das heißt,
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