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Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen

Titel: Maxwell 02 - Nur du kannst sie verstehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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habe ich ja nun
wirklich
gefunden, oder?«
    »Ja, schon, aber so verloren war sie gar nicht«, sagte Yo-less. »Hinterm Einkaufszentrum ist nicht gerade verschollen.«
    Bigmac seufzte.
    »O ihr spinnt alle«, stellte er fest.
    »Na gut«, sagte Johnny. »Kommt alle nach der Schule mit, okay?«
    »Hmmm –« Wobbler trat unbehaglich von einem Bein aufs andere.
    »Du hast wohl
Schiß
?« fragte Johnny. »Du bist auch schon weggelaufen, als der Stadtrat rausgekommen ist.«
    »Ich habe nie ‘nen Stadtrat gesehen«, protestierte Wobbler. »Und außerdem hatte ich keinen Schiß. Ich bin weggerannt, um dir Angst einzujagen.«
    »Das hatte
ich
aber ganz anders verstanden«, sagte Johnny.
    »Ich? Schiß? Ich hab dreimal
Die Nacht der Killerzombies
gesehen – mit
Standbild
an den richtigen Stellen«, entgegnete Wobbler.
    »Na schön. Dann kommt. Ihr alle drei. Nach der Schule.«
    »Nach
Cobbers
«, sagte Bigmac.
    »Mann, das ist viel wichtiger als –«
    »Ja schon, aber heute abend wird Janine Mick sagen, daß Doraleen Rons Surfboard genommen hat –«
    Johnny überlegte.
    »Na schön«, erklärte er dann. »Nach
Cobbers

    »Und außerdem hab ich meinem Bruder versprochen, mit ihm den Lieferwagen zu beladen«, sagte Bigmac. »Na ja, nicht wirklich versprochen… er hat gesagt, er dreht mir den Hals rum, wenn ich’s nicht tue.«
    »Und ich muß noch Erdkunde-Hausaufgaben machen«, sagte Yo-less.
    »Wir haben keine«, sagte Johnny.
    »Nein, aber ich dachte, wenn ich einen Extra-Aufsatz über Regenwälder schreibe, könnte ich meine Note ein bißchen aufbessern«, sagte Yo-less.
    Das war nichts Außergewöhnliches, wenn man Yo-less kannte. Yo-less trug auch die Schuluniform. Nur, daß es keine richtige Schuluniform war. Na ja, theoretisch war es schon eine. Am Anfang jeden Schuljahres bekam man so einen Zettel, auf dem stand, wie die Schuluniform auszusehen hatte, aber niemand trug so was, außer Yo-less. Also, wenn kaum jemand eine trug, hatte Wobbler gemeint, wie konnte es dann eine Uniform sein? Andererseits zogen fast alle zur Zeit Jeans und T-Shirts an, also waren Jeans und T-Shirt in Wirklichkeit die Schuluniform, und Yo-less müßte eigentlich nachsitzen, weil er die falsche trug.
    »Also gut«, sagte Johnny. »Dann treffen wir uns eben später. Um sechs. Wir können uns bei Bigmac treffen. Das ist sowieso gleich neben dem Friedhof.«
    »Aber da wird es schon dunkel«, wandte Wobbler ein.
    »Und?« sagte Johnny. »Du hast doch keine Angst, oder?«
    »Ich? Angst? Hah!
Ich
?
Angst

     
    Wenn man schon bei Anbruch der Dunkelheit an einem schaurigen Ort sein wollte, so fand Johnny, dann lag die Joshua-N’Clement-Siedlung auf der Gruselskala weit über jedem Friedhof. Zumindest beklauten einen die Toten nicht.
    Zuerst hatte man den Wohnblock nach Sir Alex Douglas-Home, dann nach Harold Wilson benennen wollen. Schließlich einigten sich die Stadtväter auf Joshua Che N’Clement, den berühmten Freiheitskämpfer, der dann Präsident seines Landes geworden und der jetzt ein Ex-Freiheitskämpfer und Ex-Präsident irgendwo in der Schweiz war, während ein paar seiner Landsleute versuchten, ihn zu finden, um ihm Fragen zu stellen wie: Was ist mit den zweihundert Millionen Dollar geschehen, die wir angeblich hatten, und wie kommt es, daß deine Frau siebenhundert Hüte besaß?
    Der Komplex war 1965 als »überwältigende, dynamische Beziehung zwischen Raum und Baustoffen« beschrieben worden, »majestätisch in seiner bestechenden Einfachheit«.
    Oft brachte der
Blackbury Guardian
Bilder von Leuten, die sich über die feuchten Wände oder die Kälte beklagten oder darüber, daß die Fenster bei stärkerem Wind einfach aus den Rahmen fielen (an den Häusern des Blocks war es immer windig), oder darüber, daß Gangs in den düsteren Durchgängen lauerten und Einkaufswagen von den Dächern in den Friedhof der Vergessenen Einkaufswagen schubsten. Die Fahrstühle hatten seit 1966 nicht mehr richtig funktioniert. Sie schlummerten im untersten Stockwerk, zu verängstigt, sich von der Stelle zu rühren.
    In den Verbindungsgängen und Fluren (»die faszinierend rohe Brutalität des Sichtbeton«) gab es zwei verschiedene Gerüche, je nachdem, ob der Ninja-Hausmeister mit seinem Wagen dagewesen war oder nicht. Im letzteren Fall roch es nach Desinfektionsmittel.
    Niemand
mochte den Joshua-N’Clement-Block. Es gab zwei verschiedene Meinungen darüber, was damit geschehen sollte. Die Leute, die dort wohnten, waren der Ansicht, man

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