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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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bis 820 unserer Zeitrechnung. Für mich ist dies aber ein wichtiger Hinweis auf die Entstehungsgeschichte der Pyramide. Es sei denn, man serviert uns hier einen Fake.“
    Nun mischte sich Sutin ein und bat die beiden grauhaarigen Herren, etwas zur Entstehung des Filmes zu berichten.
    Ein kantiges Gesicht, das eine leichte Ähnlichkeit mit dem eines Neandertalers hatte, nickte Sutin kurz zu und wandte sich dann an die Anwesenden.
    „Mein Name ist Ron Copper und der grauhaarige Herr neben mir schimpft sich Ed Hover. Wir beide flattern mit unserem Huey schon seit dem Vietnamkrieg über die Wälder und killen  das Grünzeug. Damals haben wir den schlitzäugigen Hobbits ihre grünen Höhlen weggeätzt und hier fliegen wir über verätzte, äh, verätzen wir Kokafelder,  ähm, im Namen der Regierung.“
    Sutin bemühte sich, seinen Hustenanfall zu unterdrücken und sah strafend zu dem plappernden Ron hinüber, der erst einmal den Inhalt seines Whiskeyglases exte und dann locker weiterplauderte.
    „Tja, während ich unsere alte Mühle quäle, ist Onkel Ed für die Filmaufnahmen zuständig.“
    Jetzt schaltete sich die Japanerin ein: „Was sind das denn für Filmaufnahmen?“
    „Ja, äh, wir müssen den Vergiftungsgrad der Kokasträucher dokumentieren, ähm, beziehungsweise wir sollen  unbekannte Kokafelder, äh, auskundschaften, damit, ähm, die Flieger neue Ziele für ihre,  äh, Sprüheinsätze …“
    Sutin herrschte den sich ständig verhaspelnden Piloten an und übergab seinem Kopiloten Ed das Wort.
    „Tja, wie Ron schon erwähnte, bin ich für die Luftaufnahmen zuständig. Die relevanten Aufnahmen entstanden im Gebiet …“
    Sutin hustete warnend und Ed überflog die Ortsangabe.
    „Also, wir stießen gerade durch die dichte Wolkendecke und ich drückte den Aufnahmeknopf. Kurz darauf flog aus dem Dunst dieses Bauwerk auf uns zu und Ron fluchte geschockt. Während die Landekufen scheppernd aufsetzten und Ron sich bemühte, den Heli wieder hochzuziehen, gelangen mir diese verwackelten Aufnahmen.“
    Erneut mischte sich der Russe ein. „Werte Gäste, oder besser, werte Expeditionsteilnehmer, als diese wage ich Sie ab jetzt zu bezeichnen, es wäre sicherlich vermessen von mir, Sie ohne weitere Beweise, sprich weiteres Filmmaterial, hierher zu bemühen. Bitte schauen Sie sich auch den nun folgenden Film einmal genau an.“
    Wieder tauchte eine Anfangssequenz mit einer dichten weißen Wolkendecke auf und Ed kommentierte nochmals: „Vierzehn Tage später flogen wir erneut die Pyramide an. Wie Sie sehen, brannte wieder ein Feuer auf dem Plateau, aber diesmal hielt sich der Kugelkopf am Eingang des Tempels auf, wahrscheinlich um sich vor dem Luftwirbel des Helikopters zu schützen. Und wieder trug er seinen dunklen Helm und ein weißes Gewand, das übrigens bis auf die an den Ärmeln angenähten Handschuhe dem der Kogui ähnelt. Die zwei Hünen am Feuer tragen Speere und könnten Wächter oder Schergen des Kugelkopfes sein, wenn man den dicken Pfahl neben dem Feuer als Pranger wertet. Nach dem folgenden Kameraschwenk kann man noch weitere Bewohner dieses Tals erkennen.“
    Sutin hustete und Ed verstummte sofort. Nach einem kurzen Nicken des Russen fuhr der Pilot mit seinem Bericht fort. „An der Pyramide scheinen sich die Einwohner zu versammeln, damit sie die Handlungen des Kugelkopfes, der wahrscheinlich ein Priester ist, verfolgen können.“
    Die Kamera zoomte in die Menge und man konnte die Mimik in den Gesichtern erkennen. Ratlosigkeit und Staunen zeichneten sich bei vielen ab, einige zeigten aufgeregt zum Himmel und gestikulierten wild, andere waren vor Angst wie gelähmt und stierten wie hypnotisiert nach oben, und zwei Frauen warfen sich in Panik auf den Boden. Da der Helikopter weiterflog, konnte keiner die Bewohner zählen.
    Ed führte seine Berichterstattung fort. „Hier überflogen wir ein verkrautetes flaches Bauwerk. Nun näherten wir uns einem Bergsee. Schauen Sie bitte jetzt einmal zum Berghang.“
    Aus einem Spalt ergoss sich ein Mini-Wasserfall, aus dessen brodelnder Gischt ein knabenhafter Frauenkörper emporschoss und sofort wieder in den Fluten verschwand.
    Ed trauerte ein wenig der mangelnden Schärfe der Aufnahme nach und fuhr dann fort. „Bei den bewachsenen Flächen könnte es sich um Felder handeln. Die Gebäude dazwischen dürften die eigentliche Siedlung bilden. Wir haben zweiundvierzig größere weiße, mit Stroh bedeckte Hütten gezählt. Neben jeder dieser Unterkünfte stehen

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