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Mayabrut (German Edition)

Mayabrut (German Edition)

Titel: Mayabrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Argos
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Iglu-artige Gebilde, die vielleicht eine Art von Vorratslager oder Stall sein könnten.“
    Hier unterbrach Cara den Piloten, der sofort das Video stoppte. „Bei den Maya gab es weder Tierhaltung noch Ställe. Ich tippe da eher auf Toiletten oder Vorratslager. Dieses rechteckige flache Bauwerk neben der Pyramide ähnelt übrigens dem Ballspielplatz von Copán. Ed, bitte setzen Sie doch Ihre Ausführungen fort.“
    Der Pilot nickte und der Tempelbau flog auf sie zu. „Nun kehrten wir zur Pyramide zurück, wo sich mittlerweile alle Dorfbewohner, außer den drei vom Plateau, niedergeworfen hatten.“
    Hier endete der Film und Sutin übernahm wieder die Regie.
    „Wir haben uns auf diese zweite Aufnahme beschränkt, da wir diese Leute nicht weiter verunsichern wollten. Ich denke, dass das gerade Gesehene beweist, dass wir hier nicht nur einen unbekannten Mayatempel vor uns haben, sondern, und das ist die eigentliche Sensation, eine komplette Mayasiedlung, deren Bewohner mit unserer Zivilisation noch nie Kontakt hatten.“
    Tori hielt es nicht mehr aus und warf erregt ein: „Wenn dem so ist, dann müsste doch dort vor Ort ein internationales Expertenteam handeln und nicht unser, und ich bitte jetzt alle um Entschuldigung, zusammengewürfeltes Häufchen.“
    Hier mischte sich die Kubanerin ein. „Ich arbeite und lebe seit zwei Jahren bei den Kogui im Reservat von Sierra Nevada de Santa Marta und kann aus eigener Erfahrung die Autonomie-Regelungen, die die kolumbianische Regierung für ihre indigenen Völker getroffen hat, nur begrüßen. Und deshalb brauchen wir weder amerikanische noch europäische Experten, die uns sagen, wie wir mit diesen Menschen umzugehen haben.“
    Und nach einer kleinen Pause fuhr sie fort. „Für mich sind in dieser Geschichte die Kogui die eigentlichen Experten. Sie haben über Hunderte von Jahren die Legende von dem seltsamen Mayavolk von Generation zu Generation weitergegeben. Keiner dieser ausländischen Experten hätte diese Geschichte auch nur ansatzweise verfolgt.“
    Gereizt hakte Tori nach: „Señor Sutin, ich frage Sie jetzt einmal ganz konk ret, was ist das eigentliche Ziel dieser Expedition?“
    Sutin erhob sich, verharrte eine Weile und antwortete: „Es geht um einen Menschen, der wahrscheinlich seit mehr als eintausend Jahren lebt.“
    Ungläubiges Gemurmel füllte den Raum. Celia erhob sich, hob beschwichtigend die Hände und bat um Ruhe.
    „Indio-Märchen, genau dieses Wort ging mir durch den Kopf, als mir bei den Kogui ein uralter Mamo, ein Hüter der Welt, die Legende vom ewig lebenden Kugelkopf erzählte.“
    „Weißt du Celia“, zeterte Tori erneut und fuhr wütend fort: „Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass wir hier mit diesem Kugelmummenschanz mächtig veralbert werden, ich beende hier mal lieber meine Ausführungen.“
    „Tori, ich könnte deine Zweifel nachvollziehen, wenn es nur um diesen Kugelhelm ginge. Die Händler dieses Mayavolks waren, laut der Legende, bis zum Eintreffen der Spanier regelmäßig bei den Kogui eingekehrt, und dies über viele Generationen hinweg. Aber der jeweilige Händler hatte immer die gleiche Beschreibung des Priesters gegeben. Dieser trage einen von den Kogui gefertigten Anzug, an dessen Ärmeln Handschuhe angenäht seien, und bedecke seinen Kopf mit einem Helm aus Obsidian - und nun kommt das Entscheidende – ihm fehle der rechte Arm.“
    Ein Raunen ging durch die Runde und Celia setzte sofort nach: „Sicherlich gäbe es nun noch theoretisch die Möglichkeit, dass die Voraussetzung für dieses heilige Amt die Amputation des rechten Armes ist. Diese Variante möchte ich aber ausschließen. Amputationen sind auch in der heutigen Zeit nicht ganz unproblematisch, aber unter den steinzeitlichen Bedingungen in dieser Mayasiedlung, und davon müssen wir hier wohl ausgehen, wäre dies eine Art Russisches Roulette. Zwei Punkte gebe ich hierbei zu bedenken, zum einen bräuchte man Freiwillige, die sich auf diese Art verstümmeln lassen würden, und zum anderen müsste der Erwählte diese Prozedur auch noch überleben.“
    Celia wartete kurz und führte dann ihre Überlegungen fort: „Ich möchte für mich mit Folgendem enden: der eine wie der andere Gedankengang ist möglich, beziehungsweise unmöglich. Generationen von freiwillig Verstümmelten oder ein Einziger, ein Methusalem, der unsterblich ist, wodurch auch immer; und gerade diese letztere Variante, so unwahrscheinlich sie auch sein mag, rechtfertigt auf jeden Fall diese

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