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mayday mayday ... eastern wings 610

mayday mayday ... eastern wings 610

Titel: mayday mayday ... eastern wings 610 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Blick des Staatsanwalts Feinstein, sondern ging sofort auf McCore los: »Stehen Sie auf!«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben's gehört.«
    McCores breites Gesicht war grau, die blauen Augen vor Schrecken weit geöffnet. Sein Mund zitterte.
    »Aufstehen!«
    McCore erhob sich, als habe ihn dieser gebrüllte Befehl in die Realität zurückgebracht: »Jawohl, Herr, Herr …«
    »Lassen Sie den Herrn. Hier rüber! Stellen Sie sich in die Ecke!«
    »Mr. Conolly …«
    »Herr Staatsanwalt, ich möchte Sie bitten, nicht zu intervenieren. Ich habe meine Gründe. In die Ecke, hab' ich gesagt, McCore!«
    Und er stand in der Ecke. Das Gesicht steinern, der Blick starr. Hatte die Knie durchgedrückt. Man sah ihm an, wieviel Mühe ihm dies bereitete.
    Conolly trat auf ihn zu. »McCore! Was bisher gelaufen ist, war nichts als ein kleines, dämliches Spielchen. Jetzt wird es ernst. Ernst für Sie. Wissen Sie, was ›Transportgefährdung mit Todesfolge‹ bedeutet?«
    Hinter ihm war Lidell hochgeschnellt. »Das ist unglaublich, Sie können doch nicht zulassen, Sir, daß Mr. McCore von diesem … diesem Polizisten auf derartige Weise …«
    Auch der Chef der Mordkommission hatte sich erhoben, blitzschnell, sein Griff zwang Charles Lidell auf seinen Stuhl zurück. »Sie sind hier nicht in Ihrem Betrieb, Lidell. Also, bleiben Sie ruhig. Sehr ruhig, sonst …« Er brauchte das ›sonst‹ nicht zu erklären, der eisenharte Druck um Lidells Handgelenk war deutlich genug.
    »Also, McCore?«
    Conolly nahm einen zweiten Anlauf. Er wußte, es war der endgültige. »Jetzt spucken Sie's endlich aus. Sie haben lange genug diesem Herrn die Stange gehalten. Damit ist's vorbei, und wollen Sie wissen, warum?«
    McCore stöhnte.
    »Sie wissen es, McCore.«
    Conolly flüsterte nicht länger. Er gab Gas, setzte die Stimme ein, brüllte: »McCore! Sie werden uns jetzt und hier genau erklären, was Sie zuvor Agent Spencer draußen auf dem Flur angedeutet haben. Genau und in jedem Detail, verstanden? Falls nicht, werde ich Sie hier auseinandernehmen, McCore! Und das gründlich. In Anwesenheit des Staatsanwalts. Und wissen Sie, warum ich mir das erlaube? Weil da anscheinend ein Flugzeug durch die Gegend schaukelt, vollgepackt mit Menschen, unschuldigen Menschen, McCore – Frauen und Kindern und Männern –, Leute, deren Tod Sie riskieren, weil Sie Ihren Chef decken wollen!«
    McCore nickte. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Die Lider zuckten, dann kam ein Schluchzen: »Ich will das auch nicht, Mister, ich will das doch nicht! Aber …«
    »Nichts aber! Was ist heute morgen geschehen? Was war wirklich los?«
    Und McCore berichtete.
    Spencer war der erste, der die Tragweite und die Konsequenz der Aussagen, die McCore herausstammelte, begriff.
    »Ich geh' mal telefonieren«, sagte er.
    Liz Myers, die erste Stewardeß des Eastern-Wings-Flugs 610, hatte die Tür zum Cockpit geöffnet. »Was ist los mit euch? Will hier keiner Kaffee? Wie ist das, Kapitän?«
    Copilot Frank Heller drehte den Oberkörper und legte den Arm über die Rücklehne. »Bei mir ist der Kaffee gestrichen. Aufputschmittel entfallen. Wir bekamen die gerade durchs Telefon geliefert.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Nichts, Liz«, sagte Walker. »Aber lassen Sie uns jetzt bitte in Frieden!«
    »Probleme?«
    »Lassen Sie uns in Frieden, Liz!«
    Die Tür schloß sich.
    Heller und Terney schwiegen. Terney kaute an seiner kalten Zigarre. Beide sahen sie Walker an, erwarteten eine Entscheidung. Doch Walker hatte den Oberkörper seitwärts geschoben und blickte durch die Kanzelverglasung, als gäbe es nichts Wichtigeres als die grüne Niederung des Tennessee Valleys mit ihren blitzenden und funkelnden kleinen Stauseen und Flüssen.
    Sie flogen jetzt die 1-239. Und dann, hundert Meilen voraus, würden sie auf die UP-118 hinüberwechseln, die geradewegs hoch nach Des Moines und Sioux City führte.
    Die meteorologische Wetterlage war ideal. Keine Turbulenzen. Nichts als blauer, sanfter Himmel. Und daran würde sich während des ganzen Fluges nichts ändern. Das Hoch erstreckte sich über dem ganzen Westen.
    Was war mit Prestler? Herrgott noch mal! Wann meldete er sich endlich?
    Hinter ihm griff Terney zum Hörer. Walker hatte die Hörschalen dicht über den Ohren. Auf diese Weise konnte er sich sowohl mit der Besatzung unterhalten als auch mitbekommen, was über Funk hereinkam. Doch nun schob er den Kopfhörer tiefer.
    Ein Knacken. »Kapitän Walker?«
    »Mr. Prestler? Hier Walker. Was ist

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