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Mayday

Mayday

Titel: Mayday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas H. Block , Nelson DeMille
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jemand durch die Glastür anstarrte. Er hob den Kopf und sah Kevin Fitzgerald vor der Tür stehen. Der Chefpilot rüttelte an der Klinke.
    Metz spürte augenblicklich die Feindseligkeit, die zwischen diesen beiden Männern herrschte, und merkte, daß in Johnson eine deutliche Veränderung vorging. Er hatte plötzlich wieder Angst.
    Johnson drehte sich nach Metz um, der rasch herankam. »Das ist Fitzgerald, unser Chefpilot. Laß mich mit ihm reden. Sag nichts freiwillig.« Er schloß die Tür auf. »Hallo, wie geht’s, Kevin?«
    Fitzgerald starrte das Türschloß an. Dann hob er ruckartig den Kopf. »Wie steht’s?« Er betrat die Nachrichtenzentrale und sah sich um.
    »Sind Sie schon im Konferenzraum gewesen?«
    »Nein, ich bin am Strand gewesen. Aber ich habe mich telefonisch gemeldet und von dem Unfall erfahren. Da niemand etwas vom Konferenzraum gesagt hat, bin ich natürlich hierhergekommen.«
    »Natürlich.« Hatte er vergessen, jemand auf den Parkplatz zu schicken? Nein, er hatte Ferro angewiesen, alle Eintreffenden abzufangen und ins Verwaltungsgebäude zu schicken. Dieser verdammte Hund! Johnson wußte, daß er von Glück sagen konnte, daß Fitzgerald erst jetzt aufgekreuzt war. »Die Sache ist von Anfang an vermurkst worden. Hauptsächlich durch die Flugsicherung, obwohl unsere Leute auch geschlafen haben.«
    »Die Schuldigen können wir später suchen. Wer ist das?«
    Johnson drehte sich um. »Das ist Wayne Metz von der Beneficial Insurance – unserer Haftpflichtversicherung.«
    Metz streckte Fitzgerald die Hand hin. »Tut mir sehr leid, daß das passiert ist, Captain.«
    Fitzgerald drückte ihm flüchtig die Hand. »Ja, uns natürlich auch.« Er wandte sich wieder an Johnson. »Noch immer keine Nachricht von der Straton?«
    »Nein, seit über einer Stunde nicht mehr.« Johnson zeigte auf das Data-Link. »Ich habe meine letzte Anfrage alle drei Minuten wiederholt. Keine Antwort.«
    Der Captain trat an das Gerät, riß den Papierstreifen ab, las den sich ständig wiederholenden Text und ließ den Streifen in den Auffangkorb fallen. Er wandte sich an Johnson und starrte ihn durchdringend an. »Soviel ich weiß, hatte der Pilot – dieser Berry – das Flugzeug unter Kontrolle.«
    Johnson fragte sich, woher er das wissen wollte, wenn er nicht im Konferenzraum gewesen war. »Richtig, das haben wir angenommen.«
    »Und die Maschine war schwer, aber nicht kritisch beschädigt.«
    »Offenbar ist der Schaden doch größer gewesen, als ursprünglich anzunehmen war.« Ferro. Er hatte mit Ferro gesprochen.
    »Er hat nicht gemeldet, er habe Schwierigkeiten?« erkundigte Fitzgerald sich. »Er hat kein Mayday gesendet?«
    Johnson bekam Herzklopfen. Warum stellte er diese Fragen? »Die Originale der ersten Meldungen liegen dort drüben. Ich habe Fotokopien zur Flugsicherung und in unseren Konferenz-raum bringen lassen. Vielleicht beantworten sie einige Ihrer Fragen.«
    Fitzgerald breitete die Fernschreiben auf der Arbeitsfläche unter der Pazifikkarte aus. Auf dem Dienstplan im Dispatcherbüro hatte er bereits nachgesehen, welche Besatzung an Bord der Straton 797 war. Stuart … McVary … Fessler … hirngeschädigt … großer Gott. Was Ferro ihm erzählt hatte, war nicht so wirkungsvoll gewesen, wie es diese Meldungen aus dem Cockpit der beschädigten Straton waren. Fitzgerald sah zu den Markierungen auf der Pazifikkarte auf. »Warum ist nicht sofort ein Pilot hergeholt worden, um ihm Anweisungen geben zu können?«
    »Die Ereignisse haben sich anfangs förmlich überschlagen. Hören Sie, Captain, falls Sie noch Fragen haben, können wir sie drüben im Konferenzraum besprechen.«
    Der Chefpilot ignorierte ihn und starrte Metz an. »Was haben Sie hier zu suchen?«
    Metz räusperte sich verlegen. »Na ja, ich … Captain, ich wollte mich vom Versicherungsstandpunkt aus davon überzeugen, daß wir alles Menschenmögliche getan haben, um Ihre und unsere Belastung möglichst gering zu halten.« Da Fitzgerald ihn weiter anstarrte, wußte Metz, daß er weiterreden sollte. »Und Sie können sich vorstellen, Captain, wie die Rechtsanwälte der Geschädigten selbst das kleinste Versehen und die kleinste Unterlassung anprangern würden. Unsere Gesellschaft empfiehlt sogar, ihren Vertreter zu allen …«
    »Ja, ich weiß.« Fitzgerald wandte sich an Johnson. »Wo ist unser Anwalt? Wo ist der Vertreter unserer Kaskoversicherung? Wo ist Abbot, der Repräsentant der Firma Straton?«
    »Sie sind alle drüben im Konferenzraum, nehme

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