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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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hin.“
    Mayra ließ sich auf ihr Bett fallen. „Du willst nicht!“, rief sie, leicht empört.
    „Was will ich nicht?“
    „Mir helfen!“
    „Mayra, dir ist nicht zu helfen“, grinste Fredi. „Du weißt doch genau, was du willst. Morgen wieder zu Myrddin gehen, deinen Lover wiedersehen.“
    Mayra unterbrach ihn. „Er ist nicht mein Lover!“
    „Deinen Möchtest-du-gern-Lover wiedersehen“, fuhr Fredi unbeirrt fort. „Und dort weitermachen, wo ihr aufgehört habt.“ Mayra fiel ausnahmsweise nichts zu sagen ein und so hakte Fredi schließlich nach. „Oder nicht?“
    „Doch!“, gab Mayra zu.
    „Weißt du was, Mayra? Ich gehe jetzt wieder ins Bett, weil ich müde bin und schlafen will. Du gehst morgen deinen Djuma treffen, weil du verliebt bist, und du schaffst das schon. Auch ohne meine Hilfe.“
    Mayra verschränkte die Arme vor ihrem Bauch und hielt sich an sich selber fest. „Echt?“, fragte sie noch.
    „Echt!“, beruhigte Fredi sie. Mayra winkte ihm zu, Fredi winkte zurück, und dann verschwand sein Übertragungsbild.
    Die Nacht konnte Mayra lange nicht einschlafen. Dafür verschlief sie das Frühstück und wurde erst am späten Vormittag von der Stimme ihrer Mutter geweckt. „Mayra, aufwachen! Es ist schon viel zu spät, um noch im Bett zu liegen.“ Erst dachte Mayra, dass sie gerade einen besonders intensiven Traum hatte. Aber die Stimme ließ nicht nach. „Nun mach schon die Augen auf, Kind. Ich muss mit dir reden, und mein Raumschiff geht gleich!“
    Mayra schlug die Augen auf, drehte sich zur Seite und bemerkte erst jetzt, dass die Ganzkörperprojektion ihrer Mutter im Raum stand. „Morgen, Mama!“ murmelte sie, noch immer nicht ganz wach.
    „Morgen!“ Cassiopeia war, wie immer, voll in Fahrt. „Ich habe es gerade gehört. Mayra, ich freue mich so für dich!“
    „Was?“ Mayra war sich immer noch nicht sicher, ob sie nicht vielleicht doch träumte. Jedenfalls war das gerade unverständlich für sie.
    „Na, das mit dem Prinzen!“, sagte ihre Mutter ungeduldig. „Diese Aufmerksamkeit. Mit dir zu tanzen. Von dem Sohn des Regenten eines ganzen Planeten. Fantastisch!“
    „Äh, woher weißt du das?“ Mayra war verwirrt.
    „Dein Großvater hat es mir berichtet. Ich habe ihm natürlich gesagt, dass ich dich auf keinen Fall zurückhole nach Unionia. Das ist doch die Gelegenheit für dich, endlich diplomatische Erfahrungen zu machen!“
    Mayra schoss von ihrem Bett hoch. „Nach Unionia zurück? Warum das denn?“
    „Kindchen, beruhig dich.“ Cassiopeia war ganz geschäftlich. „Das kommt überhaupt nicht in Frage und das habe ich Papa auch gesagt. Zeig dich bei dem Prinzen von deiner besten Seite, ja? Man weiß nie, für was man so hohe Herrschaften noch gebrauchen kann.“
    „Ich hab nicht vor, mich von einer schlechten Seite zu zeigen!“, entgegnete Mayra. Dann atmete sie tief durch, setzte ein – wie sie hoffte – beruhigendes Lächeln auf und sagte langsam und deutlich. „Mutter, ich habe hier alles unter Kontrolle.“ Das stimmte zwar keineswegs, aber sie wusste, dass es das war, was Cassiopeia hören wollte.
    Die blickte zweifelnd drein. Dass ihre Tochter etwas unter Kontrolle hatte, war ihr neu. Sie nickte dann aber und meinte: „Gut. Und du berichtest schön, wie es weitergeht, ja.“
    Mayra winkte ihrer Mutter zu: „Dir alles Liebe! Schönen Tag!“
    Cassiopeia lächelte. „Danke. Dir auch!“ Sie warf ihrer Tochter einen Kuss zu und beendete dann die Übertragung. Mayra schmiss sich auf ihr Bett. Es brauchte eine ganze Weile, bis ihr jagender Puls sich beruhigt hatte und sie ich im Stande fühlte, ihren Mitbewohnern in der Mission zu begegnen.
    Nachdem Mayra sich angezogen und eine Kleinigkeit gegessen hatte, ging sie zu Ursula in deren Zimmer. Wie nebenbei erwähnte Mayra, dass sie ein bisschen ausreiten werde, ihr Pferd brauche Bewegung. Ursula sah nur kurz von ihren Computerprojektionen zu ihr hinüber und gab ihr die Erlaubnis dazu. So weit Mayra erkennen konnte, war Ursula völlig in die Darstellung ihrer Absatzmärkte für terrestranische Webwaren vertieft. Das fand Mayra gut. Dass ihre Großeltern so mit sich beschäftigt waren, der Admiral mit der diplomatischen Krise, Ursula mit ihrer Exportfirma, erleichterte es ihr, sich mit Djuma zu treffen. Für sich nannte Mayra Prinz Ragnar weiter Djuma. So hatte sie ihn kennengelernt, und für sie war er auch nicht der Prinz, der sie in seiner königlichen Aufmachung und seinem herrischen Auftreten fast

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