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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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was ich noch wissen wollte, hat sich da noch etwas ergeben mit diesem Prinzen? Habt ihr noch Kontakt? Das hörte sich so gut an, ihr beide auf dem Ball!“ Cassiopeia sah sie erwartungsvoll an.
    „Nnnein, nein. Wir haben keinen Kontakt mehr.“ Es versetzte Mayra einen Stich, als sie daran erinnerte, wie sie vor Djuma weggelaufen war.
    Doch davon merkte ihre Mutter nichts. „Schade!“ Die Senatorin zuckte die Schultern. „Das war ja nicht anders zu erwarten. Bei Hochgestellten ist die Konkurrenz groß. Ich mache dir da keine Vorwürfe. Was tust du heute denn noch Schönes?“
    „Äh, ich weiß nicht. Hab’ noch nicht darüber nachgedacht!“, stotterte Mayra.
    „Mayra!“, rügte ihre Mutter. „Es ist dein Ehrentag! Eine Frau muss sich feiern. Erst dann ist sie für Männer attraktiv. Du bist jetzt 16. Langsam werden diese Dinge wichtig, mein Kind!“
    „Du hast sicher Recht, Mutter“, stimmte Mayra ihr zu in der inständigen Hoffnung, Cassiopeia würde sich damit zufriedengeben und diese Unterhaltung endlich beenden. Mayras Taktik ging auf, und die Senatorin verabschiedete sich.
    Mayra hatte niemand von ihrem Geburtstag erzählt, aber natürlich wussten trotzdem alle in der Mission davon. Ihr Großvater und Adlan waren schon unterwegs, aber sie hatten Grüße hinterlassen, die ihr Ursula überbrachte, als sie Mayra einen dicken Kuss auf die Wange drückte. Will kam in den Aufenthaltsraum mit einem selbst gemachten Schokoladenkuchen, in dem die üblichen bunten Fähnchen steckten, 16 Stück, für jedes Lebensjahr eines. Dazu sang Will ein Geburtstagslied und sie sang so falsch, dass Mayra gegen ihren Willen lachen musste. Sie bedankte sich herzlich bei der Maatin. „Keine Ursache, Mädchen! Hab ich gern gemacht!“, grinste die sie an.
    Auf dem Tisch lag auch ein Paket. „Mach es auf!“, forderte Ursula sie auf. „Es ist von deiner Mutter!“
    Es entpuppte sich als ein für die Senatorin typisches Geschenk, ein nur handtellergroßer Computer mit höchster Speicherkapazität, bester 3-D-Projektion und mit einer speziellen Software für das Erstellen von Schul- und Studienprojekten. „Wunderbar! Genau das, was ich brauche!“, sagte Mayra, die notorisch Schwierigkeiten mit moderner Technik hatte. Ihr genügte der einfache Computer in ihrem Zimmer.
    Ihre Ironie entging Ursula völlig, die mit einem freudigen „Ja, nicht wahr?“ reagierte.
    Auch Fredi wollte Mayra zu ihrem Geburtstag gratulieren. Er kam damit aber nicht weit, weil das Gespräch sofort zur Krisensitzung wurde. Fredi fand, dass Mayra ein bisschen arg emotional reagiert hatte. Er schlug vor, dass Mayra noch einmal mit Djuma redete. Doch das lehnte Mayra ab. Im Geheimen war sie sich zwar selbst nicht ganz sicher, ob sie Djuma nicht zu Unrecht derart heftige Vorwürfe gemacht hatte. Vor allem aber fühlte sie sich verletzt. Mehr noch, sie fühlte sich von Djuma verraten. Er war so ganz anders, als sie erst gedacht hatte. Fredi war nicht wirklich überzeugt, kam bei Mayra aber nicht weiter.
    Nach dem Gespräch war Mayra immer noch unglücklich. Sonst hatte es ihr immer geholfen, mit Fredi zu reden. Aber dieses Mal hatte sie sich unverstanden gefühlt. Mayra bekam Beklemmungen davon, dass es in ihrem Zimmer keine Fenster gab, nur gleichmäßiges Licht und das leise Summen der Klimaanlage. Sie ging auf den Flur, um sich Sattel und Zaumzeug für einen Ausritt mit Halda zu holen, als Ursula auf sie zukam. „Liebes, ich weiß, du hast Geburtstag. Aber könntest du mir bitte helfen? Ich habe überraschend einen Großauftrag hereinbekommen. Fast alle Stoffe, die ich hier gekauft habe, müssen bis heute Mittag im Transportflieger sein. Und zwar hübsch eingepackt. Ich schaffe das unmöglich alleine!“
    „Ist das denn legal?“, entfuhr es Mayra.
    Doch Ursula winkte ab. „Diese paar Stoffe zu versenden, tut keinem weh!“ Ihre Großmutter hatte sie noch nie um etwas gebeten, und Mayra war sogar dankbar für die Ablenkung.
    So arbeiteten die beiden Frauen den Morgen über im Aufenthaltsraum. Während Mayra Stoffe sorgfältig faltete und in bunte Plastikplanen einschlug, baute sich eine immer größere Spannung in ihr auf. Die gleichmäßige, gesundheitsgerechte und künstliche Beleuchtung ging ihr auf die Nerven. Die Luft um sie herum roch neutral, sie roch nach überhaupt nichts, sie war steril, leblos. In ihrer Schule, in ihrer Lernkammer war es auch nicht anders. Es war so, in ihrer Welt. Aber alles in Mayra sehnte sich danach, nach draußen zu

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