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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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beruhigen.
    „Was ging so schnell? Konntet ihr es nicht erwarten, zu zweit zu verschwinden?“
    „Nein, so war es nicht!“, rief Mayra. „Der Köhler, Soris. Seine Frau brauchte Hilfe, weil das Baby nicht richtig kam. Djuma, ich meine Ragnar ist hin, um ihr zu helfen, und ich habe ihm den Weg gezeigt!“
    „Ja, sicher, Prinz Ragnar, ausgerechnet Prinz Ragnar macht sich auf, um jemand zu helfen. Und dann auch noch als Arzt!“ Rogers schnaubte vor Wut. „Wie lange geht das eigentlich schon so zwischen euch beiden?“, wollte er wissen.
    Nun wurde auch Mayra wütend. „Da geht überhaupt nichts. Leider!“ Sie brüllte schon fast.
    Der Admiral verschränkte die Arme vor der Brust und musterte seine Enkelin mit kaltem Blick. „Ich bin enttäuscht, sehr enttäuscht!“, zischte er. „Du gehst jetzt sofort nach drinnen und kontaktierst deine Mutter!“
    Mayra brachte Sattel und Zaumzeug an ihren Platz und baute dann in ihrem Zimmer eine Übertragung zu ihrer Mutter auf. Cassiopeia stand in einem Hotelzimmer. Es sah so aus, als ob sie dort seit Stunden auf Nachricht von ihrer Tochter gewartet hatte. Die Senatorin trug einen pinkfarbenen Bademantel, was sich farblich mit dem roten Abendkleid darunter biss. Ihr Haarknoten war zur Seite gerutscht. Mayra konnte sich nicht erinnern, ihre Mutter jemals so aufgelöst gesehen zu haben.
    „Da bist du ja!“, rief Cassiopeia, als Mayras Projektion vor ihr erschien. „Ich hatte so Angst. Was ist passiert? Wie geht es dir?“
    „Gut, Mama. Mir geht es gut.“ Cassiopeia seufzte auf. Sie rang die Hände vor der Brust. „Ich bin so froh!“ Tränen schossen ihr in die Augen. „Mama!“, rief Mayra. „Tu das nie wieder! Hörst du?“, bat sie Cassiopeia. „Lauf nicht wieder einfach so weg!“
    „Ich bin doch nicht weggelaufen“, versuchte Mayra ihr zu erklären. „Jemand brauchte Hilfe. Im Wald. Und dann war es zu spät, um nachts noch zurückzureiten!“
    Obwohl Mayra die Geschichte deutlich vereinfacht hatte, schüttelte ihre Mutter den Kopf. „Ich wusste, ich wusste, dass ich einen Fehler gemacht habe, als ich dich auf diesen fremdartigen Planeten ließ! Wald. Reiten. Über Nacht wegbleiben! Mayra, das geht nicht! Das halte ich nicht aus!“
    „Ja, aber schau doch, Mama, es ist doch nichts passiert! Ich bin wieder da!“
    Cassiopeia schüttelte weiter den Kopf. „Mit dem nächsten Schiff kommst du zurück. Schulprojekt hin oder her, es gibt Wichtigeres!“
    „Mama!“, rief Mayra, doch die Senatorin unterbrach sie.
    „Ich muss zur Ausschusssitzung. Weil ich fehle, verzögert sich die Abstimmung sowieso schon. Mayra, das ist mein letztes Wort! Du kommst zurück!“ Damit verschwand Cassiopeias Projektion. Mayra starrte auf die Stelle, wo das Bild ihrer Mutter sich eben noch befunden hatte, und sie merkte, wie die Wut in ihr hochstieg.
    Sie duschte kurz und wechselte die Kleidung. Dann ging sie in den Aufenthaltsraum. Ärger hin oder her, sie hatte Hunger. Auch Will hatte offensichtlich von Mayras Ankunft erfahren, denn kaum hatte Mayra den Gemeinschaftsraum betreten, kam die Maatin auch schon mit einem deftigen Frühstück und einem großen Kaltgetränk. Ursula folgte ihr und konnte sich kaum fassen. Sie setzte sich ganz nah zu Mayra und hatte die Hand auf ihre Schulter gelegt, während ihre Enkelin sich über das Essen hermachte. Zwischen den Bissen versuchte Mayra Ursula zu erklären, was sie erlebt hatte. Aber ihr Bericht schien das Fassungsvermögen der älteren Frau zu übersteigen.
    Admiral Rogers betrat den Raum. Er setzte sich nicht, sondern blieb an der Tür stehen. „Ursula, Mayra!“, sagte er knapp und sachlich, „Ich muss euch mitteilen, dass wir uns mit Terrestra im Kriegszustand befinden. Noch vor Ende unseres Ultimatums hat Philippus mir gerade die Kriegserklärung überbringen lassen. Das bedeutet, dass jeder Terrestraner einen Bürger aus der Föderation töten kann, ohne Strafe zu fürchten. Im Gegenteil, unser Tod ist vom Despoten gewünscht!“ Rogers sah seine Enkelin scharf an. „Mayra, ich habe dir viel Freiraum gewährt – und du hast mein Vertrauen enttäuscht.“ Unerbittlich fuhr er fort: „Ich trage für dich die Verantwortung. Du bist erst 16 Jahre alt – du kannst nicht einfach machen, was du willst!“ Rogers redete sich in Rage. „Ein kleines Mädchen wie du hat sich an Regeln zu halten! Ein Kind weiß noch nicht, was gut für es ist. Deshalb hat es zu gehorchen und zu tun, was ihm gesagt wird. Und ich habe dir gesagt,

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