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Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition)

Titel: Mayra und der Prinz von Terrestra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Grimke
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müde.
    Mayra kniete sich vor die Kochstelle und stocherte in der Asche. „Das geht nicht. Ich habe meinen Transponder nicht dabei.“
    Djuma stöhnte auf. „Dann musst du sofort los!“
    „Du brauchst etwas Warmes“, ignorierte ihn Mayra. Ein bisschen hilflos zeigte sie auf die erloschene Glut. „Zu Hause auf Unionia ist Teetrinken irgendwie einfacher. Man muss nur dem Kochautomat sagen, welchen Tee man haben will, und ein paar Sekunden später wird das Gewünschte ausgeworfen.“
    Djuma wäre am liebsten aufgesprungen, doch sein Knie ließ das nicht zu. Es blieb ihm nichts übrig, als möglichst eindringlich zu sagen: „Mayra, der Sternengesandte dreht durch, wenn seine Enkelin die ganze Nacht wegbleibt!“
    „Und dich hier alleinlassen?“ Zweifelnd sah Mayra zu Djuma hinüber. Der schien sich nur noch durch reine Willenskraft aufrechtzuhalten. „Vergiss es!“
    „Mayra!“, rief Djuma. Ihre Blicke maßen sich.
    „Wenn dir hier etwas passiert, würde ich es mir nie verzeihen. Ich bleibe.“ Mayra war sich da sicher. „Ich bleibe“, wiederholte sie noch einmal leise. Mayra stand auf und holte Holz von draußen.
    Ohne etwas zu sagen, schichtete sie die Scheite in einer Art Pyramide so auf, wie Myrddin es ihr gezeigt hatte. Dann sah sie Djuma fragend an. Er hatte auf dem Reitplatz das Feuer einfach so entzündet. Djuma war inzwischen so müde, dass er nicht mehr gegen sie ankämpfte. „Schau auf das Holz!“, sagte er leise. „Konzentrier dich. Sehe es intensiv vor dir, wie es in Flammen aufgeht.“ Mayra warf ihm einen zweifelnden Blick zu. Sie hatte Angst, sich zu blamieren. Trotzdem versuchte sie zu tun, was er gesagt hatte. Sie blickte auf die Holzscheite, stellte sich vor, wie sie brannten, und mit einem kleinen „Puff!“ taten sie das auch.
    Mayra machte entsetzt einen Satz nach hinten. Sie starrte auf ihr Werk und ihr entfuhr ein: „Wow!“ Djuma lachte leise. Zum ersten Mal lachte er wieder in ihrer Gegenwart. Mayra schaute auf das Feuer, das sie gerade mit nichts als ihrer Vorstellungskraft zum Brennen gebracht hatte. „Hättest du das gedacht, dass ich das kann?“, fragte sie.
    „Ich wusste es nicht“, sagte Djuma sanft. „Manche können es. Manche nicht. Man muss es ausprobieren. Erst dann weiß man, wozu man fähig ist.“ Mayra nickte still. Einen kurzen Augenblick starrte sie noch auf das ruhig brennende Feuer. Dann ging sie in der Höhle auf die Suche nach Teeblättern und etwas zu essen.
    Mayra fand Brot und etwas Käse und kochte ihnen einen Grünbeerentee. Djuma schienen nun alle Kräfte zu verlassen. Er aß mechanisch, und Mayra merkte, dass jedes Gespräch eine Energie gefordert hätte, über die er nicht mehr verfügte. So aß sie schnell auf und half Djuma dann, sich ein Lager direkt am Feuer einzurichten. Djuma legte sich hin, während Mayra die Lebensmittel in die Tontöpfe packte, die als Aufbewahrungsbehälter dienten. Dabei sah sie, dass Djuma unkontrolliert anfing zu zittern, obwohl er dick in Decken gehüllt war. Sie zögerte kurz, doch dann schlüpfte sie zu Djuma unter die Decke. Djuma zuckte zusammen und rutschte von ihr weg. Doch Mayra spürte, wie kalt er sich anfühlte, trotz des Essens, des warmen Tees und des Feuers. Sie stützte sich auf den Ellenbogen und sagte energisch: „Djuma, dein Körper steht unter Schock. Wären wir auf Unionia, wären wir im Genesungshaus. Im Genesungshaus stünde dir ein Wärmebett zur Verfügung. Wir sind aber nicht auf Unionia. Ich fürchte, du musst mit mir als Wärmequelle vorliebnehmen!“ Sie zog Djuma an sich, nahm ihn fest in den Arm, und er ließ es zu.
    Langsam hörte das Zittern auf und Mayra spürte, wie Djuma einschlief. Sie hielt Djuma in den Armen, und wie am ersten Tag, als er sie auf Thandril nach Hause gebracht hatte, wie beim Schwimmen im See, wie bei seinem Kuss, fühlte es sich einfach gut an. Es fühlte sich so gut an, Djuma zu halten, seine Wärme zu spüren. Es fühlte sich richtig an, so als ob sie eigentlich zusammengehörten. Wären da nicht die Welten, die sie trennten. Am Morgen würde sie sich ihrem Großvater stellen müssen. Der Admiral war mit Sicherheit sauer, weil sie die Nacht über nicht in die Mission gekommen war und das auch noch, ohne eine Nachricht zu senden.
    Es hatte so hoffnungsvoll angefangen, ihre Zeit auf Terrestra. Nun war sie mit Djuma zerstritten, und auch mit ihrem neuen Lehrer Myrddin. Zwischen der Föderation und Terrestra drohte Krieg. Mayra vergrub ihr Gesicht in Djumas

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