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McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02

Titel: McCaffrey, Anne & Scarborough, Elizabeth - Petaybee 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Herz des Eisplaneten
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zu dieser Familie und ganz besonders zu diesem Mädchen herstellen wollte, das sie nun Cita nannten.
    Was Matthew besonders erregte, war die Beobachtung, daß das Mädchen in keiner Weise den Mitgliedern der Familie Ghompas/Ondelacy glich. Und ihre grauen Augen und das helle Haar ließen sich auch nicht den afrikanischen oder afghanischen Bewohner dieses Sektors zuordnen. Nein, sie gehörte zu einer völlig anderen ethnischen Gruppe, als Matthew sie bisher hier unten entdeckt hatte.
    Und er war begierig darauf zu erfahren, ob die anderen im Tal der Tränen auch so verschieden waren, was Aussehen und Weltanschauung betraf, wie es den Anschein zu haben schien.
    Höflich nahm er an diesem Abend seinen Abschied und verbrachte den ganzen nächsten Tag, nur von Braddock unterstützt, mit dem Versuch, ein anderes Lufttransportmittel aufzutreiben. Schließlich gab er sich mit einem Schnokel zufrieden, wenngleich sie möglicherweise viele Umwege fahren mußten, weil die herbstliche Tauperiode in diesem Jahr ungewöhnlich lange vorgehalten und der Winter auf dem Kontinent noch nicht mit voller Macht eingesetzt hatte.

    »Im Hochland müßte es allerdings kälter sein«, räumte der Mann ein, der ihnen eine ziemlich zerbeulte Maschine vermietete. Luzon hegte den Verdacht, daß der Kerl eigentlich überhaupt keinen Anspruch auf ein solches Fahrzeug hatte, und wie um noch Salz und Pfeffer in die Wunde zu reiben, verlangte er eine Kaution von ihnen, mit der man eine kleine Raumstation hätte kaufen können. Matthew lächelte säuerlich, bezahlte aber, im vollen Bewußtsein, daß er die Maschine ebensogut hätte konfiszieren können, wenn er gewollt hätte.
    Doch im Augenblick zog er es vor, sich möglichst unauffällig zu verhalten.
    Im Zuge seiner Vorbereitungen war er bereits zu dem Schluß gelangt, daß er auf seiner Suche nach Leuten, die von ›dem Planeten‹
    oder ›Petaybee‹ nicht so sprechen, als wäre er ein Freund, ein Nachbar oder womöglich ein naher Verwandter, in Sierra Padre sicherlich ebensowenig fündig werden würde wie in Bogota. So ein abergläubischer Quatsch. Dafür setzte er große Hoffnungen in den Heulenden Hirten des Mädchens, dessen Quatsch zwar genauso abergläubisch war, dafür aber Matthews Absichten mehr entgegenkam.
    Nachdem sie erst einmal Vorräte und andere Gerätschaften erworben und in der Maschine verstaut hatten, harrte Matthew des Augenblicks, da er das letzte Mosaiksteinchen dieser Ermittlungsphase einsammeln würde.
    Das Mädchen spielte ihm dabei voll in die Hände. Während die anderen Kinder der riesigen Familie der hünenhaften Frau aus dem Neuschnee des Vorabends eine Schneefestung bauten, saß Ziegendung
    – wenigstens Matthew würde ihr den richtigen Namen zugestehen, den ihre Kultur ihr verliehen hatte – allein an einer spindeldürren Birke” neben dem Ziegengehege. Vielleicht hatte es mit ihrem Namen ja noch mehr auf sich als nur eine bequeme Identitätsbestimmung.
    Matthew schlenderte lässig zu ihr hinüber und sagte: »Ziegendung, ich brauche deine Hilfe.«

    »Herr, man sagt mir, mein Name sei jetzt Cita.«
    »Ja. Die Leute, die es gut meinen, aber nicht die Bedeutung deines wahren Namens kennen. Aber du und ich, wir wissen doch, daß ihre Güte eine Falschheit darstellt, nicht wahr? Du hast deinen Namen schließlich aus gutem Grund bekommen.«
    Sie senkte die blassen Kalbsaugen und antwortete kleinlaut: »Ja, Herr.«
    »Ich möchte mit diesem Heulenden Hirten sprechen.«
    »Ich werde nicht dorthin zurückkehren!« antwortete sie mit mehr Kampfgeist, als er in ihr vermutet hätte. »Auf keinen Fall!«
    »Natürlich nicht, natürlich nicht, mein liebes Kind. Ich verstehe deine Gefühle ja. Du schämst dich zutiefst dafür, daß du die Gemeinschaft im Streit verlassen hast, und daß du den schlichten Dingen nicht entsprechen konntest, die euer Hirte von euch verlangte.
    Aber ich bin sicher, daß er dir verzeihen und erlauben wird, dich von der Gemeinschaft zu lösen, wenn ich ihm erst einmal erklärt habe, daß du hier draußen wertvoller für mich bist.«
    »Für dich, Herr?« Und die Hysterie in ihrer Stimme wich einem ehrfürchtigem Staunen!
    »Aber ja doch«, erwiderte er. »Ich brauche eine Forschungsassistentin, die von diesem Planeten stammt, und wer wäre dafür besser geeignet als du? Und wenn du dich bewährst, werde ich dich adoptieren und zu meiner Tochter machen.«
    »Deine Tochter, Herr? Mich Unwürdige?«
    »Durch harte Arbeit und angemessenes Verhalten

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