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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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und hinten von Überwachungsfahrzeugen umgeben,
und der Van fuhr hinterher. Mrs. McAlpine setzte ihren Sohn an einer Ecke etwa
eine Viertelmeile vor der Schule ab, und zwei der Fußgänger folgten ihm von
dort. Sie wurden von drei Polizisten abgelöst, zwei zu Fuß, einer in einem Wagen,
und kehrten zum Revier zurück. Das Warten war immer das Schwierigste. Manche
spielten Karten, manche lasen oder legten den Kopf auf die Arme und schliefen.
Als Tony um halb vier eintraf, waren sie alle bereit für Action. »Ich hatte
dich nicht erwartet«, meinte Carol. »Ich halte dich gern auf Trab.«
    »Du bleibst mit mir im Van«,
entschied sie und führte ihn vom Rest des Teams weg.
    »Perfekt. Ich will dir das
Leben ja nicht schwer machen«, erwiderte er. »Ich dachte nur, ich könnte dir
vielleicht helfen. Du weißt ja - wenn du die schwierige Entscheidung treffen
musst, ob du den Befehl zum Zugriff geben sollst oder ob es besser ist, noch
abzuwarten. Ich bin ganz gut in diesen psychologischen Dingen.« Er warf ihr
das pfiffige Lausbubenlächeln zu, das sie immer irritierte und zugleich amüsierte.
»Du kannst ruhig meine Anwesenheit nutzen. Je nützlicher ich für dich bin,
desto einfacher wirst du das nächste Mal argumentieren können, wenn Blake
will, dass du mit Tim Parker zusammenarbeitest.«
    »Sind die denn alle so
hoffnungslose Fälle wie er?«, fragte Carol.
    Tony saß auf einer
Schreibtischkante. »Nein. Ein paar haben wirklich Talent. Ein oder zwei sind
einigermaßen kompetent. Und dann gibt es welche, die all den vorgeschriebenen
Stoff gelernt haben, denen aber das Verständnis und das Einfühlungsvermögen
fehlen. Und denen kann man nichts beibringen. Entweder man hat es oder eben
nicht. Wenn man diese Tätigkeit wirklich auf Dauer und ernsthaft betreiben will
und über das notwendige Einfühlungsvermögen und Verständnis verfügt, dann
sollte man klinischer Psychologe werden. Wenn man das nicht hat, dann schlägt
man die akademische Laufbahn ein.« Er zuckte mit den Achseln. »Tim kann sich
verbessern, aber er wird nie hervorragend sein. Du hast einfach Pech gehabt.
Wenn Blake das wieder abzieht, dann behalte dir vor, selbst die Wahl zu treffen.
Ich habe ein paar Namen, die ich dir geben kann. Die werden gute Arbeit für
dich leisten.«
    »Aber nicht so gute wie du.«
    »Das kann sein. Aber ich bin
vielleicht nicht immer hier, Carol.« Er klang ernst, und das beängstigte sie.
Sie wusste kaum etwas über das, was in Worcester geschehen war. Aber seit
seiner Rückkehr war er in einer seltsamen Stimmung. Carol mochte es nicht, wenn
sie die Lage nicht klar erfassen konnte, und das war jetzt der Fall.
    Also machte sie einen Witz
daraus. »Bist du nicht ein bisschen zu jung, um in Pension zu gehen? Oder hast
du mir all die Jahre dein Alter verheimlicht?«
    Er lachte leise. »Ich gehöre
nicht zu denen, die in Pension gehen. Wenn ich eines Tages mit meinem Rollator
unterwegs bin, werde ich immer noch murmeln: >Sie suchen einen weißhäutigen
Mann zwischen fünfundzwanzig und vierzig, der Schwierigkeiten hat, Beziehungen
aufzubauen<. Und irgendein schlauer junger DCI wird immer noch finden, dass
ich der Größte bin.«
    »Na, das wird ja eine ganz
neue Erfahrung für dich sein«, konterte sie spitz. Sie entfernte sich etwas und
hob die Stimme. »Gut, es ist Zeit, dass wir uns alle auf Position begeben.«
Dann wandte sie sich wieder an Tony. »Hast du schon gehört, dass wir eine
Verbindung zwischen Warren Davy und den Opfern gefunden haben? Beim NDNAD ergab
sich ein Treffer: die Blutsverwandtschaft mit Bill Carr, dem Cousin, der als Davys
Adresse dient.«
    »Das ist gut zu wissen. Es ist
immer ein Trost, wenn wir Profiler euch auf den richtigen Weg gebracht haben.
Jetzt schulde ich Fiona Cameron auf jeden Fall einen großen Drink.« Sie gingen
zusammen auf die Tür zu. »Hast du nie überlegt, ob du auch geographisches Profiling
einsetzen könntest? Als zusätzliches Eisen im Feuer?«
    Er schüttelte den Kopf.
»Verarbeitung von großen Datenmengen? Darin wäre ich wirklich schlecht, Carol.
Ich würde mich die ganze Zeit mit dem Computer herumstreiten. Es ist schon
schlimm genug, dass ich mit mir selbst rede, ohne auch noch unbelebte Objekte
mit einzubeziehen.«
     
    Auf Ewans Weg zur
Bushaltestelle passierte nichts. Er zeigte keine Anzeichen, dass er einen
seiner Beobachter bemerkt hatte. Zwei stiegen mit ihm in den Bus, eine Frau
mittleren Alters im Regenmantel und ein junger Mann mit Lederjacke und einer
roten

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