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McDermid, Val

McDermid, Val

Titel: McDermid, Val Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vatermord
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Gleich kommt 'ne Kreuzung ... Motorrad geradeaus
weitergefahren, Volvo links abgebogen, ohne Blinker zu setzen. Tango Lima zwei
biegt rechts ab, Tango Lima drei holt auf ... Wir umgehen die Stadt Richtung
Süden ... Motorrad jetzt hinter Tango Lima drei.«
    »Sieht aus, als würden wir zu Davys
Farm fahren«, meinte Carol. »Wo er angeblich seit Freitag vor einer Woche nicht
mehr war.«
    »Vielleicht lügt die Freundin
besser, als Ambrose dachte«, sagte Tony. »Wenn wir annehmen, dass sie die
Fahrerin ist.«
    »Sag Tango Lima zwei, er soll
überholen. Er kann zu Davys Farm fahren und hinter ihr warten. Tango Lima vier
soll ihnen folgen«, ordnete Carol an.
    In zwanzig Minuten wussten sie
genau, was das Ziel war. Die einspurige Straße, auf der sie waren, führte zur
Zentrale von DPS, dahinter kam kaum noch etwas. »Tango Lima drei und das
Motorrad sollen etwas zurückfallen. Denkt dran, Ambrose sagte, die ganze
Umgebung sei kameraüberwacht. Wir wollen weiterhin unauffällig bleiben. Tango
Lima vier soll weiterfahren und sich eine Meile hinter der Farm mit Tango Lima
zwei treffen.«
    Sie hielten hinter dem
Motorrad an, als Johnny sagte: »Der Volvo ist durchs Tor gefahren ... Tango
Lima drei glaubt, außerhalb der Erfassung durch die Kameras zu sein. Er ist
ausgestiegen und auf das Dach seines Fahrzeugs geklettert ... Er hat das
Fernglas rausgeholt. Er sieht den Volvo, der direkt vorm Farmhaus anhält ...
Die Frau ist ausgestiegen ... Beifahrertür steht offen, glaubt er ... die Tür
des Hauses ist offen. Er kann niemanden sehen, sie muss jetzt den Jungen hineinzerren
... Die Frau ist wieder draußen, schließt die Beifahrertür, wieder im Wagen,
fährt ihn über den Hof, blockiert eine Scheunentür ... Sie geht zum Haus zurück
... ist drin. Tür zu.« Johnny blickte Carol an. »Professionelle Entführungen
GmbH<, würde ich sagen.«
    Carol öffnete die Hecktür des Vans
und sprang heraus, gefolgt von Tony. »Wir haben nichts außer der Entführung«,
sagte sie. »Wir wissen nicht, ob Warren da drin ist oder noch unterwegs.«
    »Er hätte sogar da sein
können, als Ambrose vorbeikam«, überlegte Tony. »Er hat das Haus nicht
durchsucht, oder?«
    »Nein. Und es war sinnlos, das
Haus zu überwachen. Bei ihren Sicherheitsvorkehrungen hätten wir nicht nah
genug rankommen können, ohne bemerkt zu werden. Und dahinter ist meilenweit
Moorgelände. Jemand, der sich da auskennt, könnte leicht nach Einbruch der
Dunkelheit herankommen.« Satz für Satz wurde Carol immer deutlicher, wie
schlecht vorbereitet sie sich fühlte. »Aber wir wissen, dass er gestern Vormittag
in Bradfield war, weil er Ambrose diese E-Mail aus der Bücherei geschickt hat.«
    »Du musst reingehen, Carol.
Wir wissen, dass dieser Mörder nicht lange fackelt. Der Junge ist bewusstlos.
Wenn Warren da drin ist, wickelt er ihm jetzt im Moment schon Plastikfolie um
den Kopf_.Du kannst es dir nicht leisten, diesen Jungen sterben zu lassen. Das
wirst du dir nie verzeihen. Und Paula wird dich wahrscheinlich umbringen«,
fügte er hinzu, und in seiner Stimme lag nicht der leiseste Anklang von Ironie.
Sie nickte. »Du hast recht.« Sie beugte sich in den Van zurück und rief:
»Fahrzeuge los, Johnny. Alle zum Tor.« Sie kletterte in den unauffälligen
weißen Van zurück und streckte Tony zum Hinaufsteigen die Hand hin. Sie fuhren
vor dem Auto und dem Motorrad los und kamen als Erste am Tor an. Carol stieg
aus und ging zur Sprechanlage. »Polizei. Machen Sie auf«, rief sie. »Ich zähle
bis drei ... Eins ... zwei ...« Das schwere Tor begann sich langsam zu öffnen.
Carol lief am Rand der Einfahrt entlang. Der Van, von den anderen Fahrzeugen
gefolgt, fuhr langsam neben ihr her. Sie ließen die Fahrzeuge im Hof stehen und
bewegten sich auf das Farmhaus zu. Carol ging voran und stieß die Tür auf. Auf
der Schwelle blieb sie abrupt stehen, um den Anblick in sich aufzunehmen. Ewan
McAlpine lag auf einer Plastikunterlage mitten auf dem gefliesten Boden. Er war
bewusstlos, atmete aber noch. Auf dem Tisch lagen ein durchsichtiger dicker
Plastikbeutel, eine Rolle Paketband und ein Skalpell. Den Kopf in die Hände
gestützt, saß eine Frau am Tisch und schluchzte krampfhaft. »Es tut mir so
leid«, wimmerte sie. »So furchtbar leid.«
     
    40
     
    Tony und Carol waren völlig
auf die Szene konzentriert, die sich hinter dem Einwegspiegel abspielte. Es hatte
eine Weile gedauert, von der DPS-Farm zum Polizeipräsidium Bradfield
zurückzukommen. Zuerst hatten sie auf den

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