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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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einen Weg durch dieses Meer kranker und hungernder Flüchtlinge.
    Plötzlich sieht er, dass Bewegung in eine Gruppe von Erwachsenen kommt, als würden sie rufen und um Essen betteln. Er geht in die Richtung und findet inmitten dieses Wahnsinns den Mann, den er sucht. Es ist ein dürrer, halb verrückter Priester namens Pater John, der Haferschleimsuppe austeilt und einige Hydrationpacks. Der Dritte-Welt-Mann geht auf den Priester zu und stößt ihn mit dem Pistolenlauf an. » Wo ist Pater Michael? « , fragt er.
    Pater John, der täglich dem Tod ins Auge blickt, ist von einem Kerl mit einer Waffe längst nicht mehr zu beeindrucken. Er wischt sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht und schreit über den Lärm hinweg. » Leg die Kanone weg und hilf mir. «
    Der Dritte-Welt-Mann zögert nicht lang. Er schlägt dem Priester mit der Pistole ins Gesicht. » Wo ist Pater Michael? « Pater John spuckt einen Zahn in die hohle Hand und sieht aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Der Dritte-Welt-Mann will eine Antwort haben und schlägt den Priester erneut, diesmal in den Magen. » Wo ist er? «
    Pater John sinkt auf die Knie. Er stützt sich mit einer Hand auf den Boden und ringt nach Luft. » Ich weiß es nicht. Er ist schon seit einer Weile weg. Vielleicht hat ihn die S.P.L.A. umgebracht. Wer weiß? «
    Der Dritte-Welt-Mann packt Pater John bei den Haaren, reißt den Kopf des Mannes hoch und stößt ihm den Pistolenlauf in den Mund. » Ich zähle bis drei. « Der Dritte-Welt-Mann beugt sich über Pater Johns Gesicht. » Eins. « Pater John schließt die Augen und beginnt zu beten. » Zwei. «
    Pater John, dem das Blut aus dem Mund läuft, greift nach dem Bein seines Peinigers. Der Dritte-Welt-Mann nimmt den Pistolenlauf aus dem Mund des Priesters. » Ich schwöre dir, ich weiß nicht, wo er ist. «
    Der Dritte-Welt-Mann sieht den Priester mit zusammengekniffenen Augen an. Der Priester hält seinem Blick stand, und nach einer Weile grinst der Dritte-Welt-Mann und lässt die Waffe sinken. » Ich komme wieder « , sagt er in perfekter Schwarzenegger-Manier. Dann dreht er sich um und verschwindet im Flüchtlingsgewimmel.
     
    Schwester Peg reihte sich hinter Mr. Saltzman ein, der etwas brummelte, was sich so anhörte wie: Er sei ja nicht mal katholisch … Schwester Peg war sich immer noch nicht sicher, was sie beichten sollte, obwohl sie sich am liebsten dafür entschieden hätte, ihre Gefühle zu gestehen und um Rat und Beistand zu bitten.
    Eine Sekunde später fuhr sie vor Schreck zusammen, als die Haustür zuschlug und ein Geräusch wie von einem aufgestörten Seelöwen näher kam. Es war Ruben, der aufgeregt Laute ausstieß. Weil er kurz zuvor losgegangen war, um seine Lotteriezahlen mit den Gewinnzahlen zu vergleichen, hoffte Schwester Peg wider jede Vernunft, er habe tatsächlich etwas gewonnen.
    Doch als er einen Moment später atemlos ins Zimmer stürzte, sah er nicht wie ein Lotteriegewinner aus. Er zog Schwester Peg mit einer Hand am Ärmel, während er mit der anderen versuchte, ihr etwas mitzuteilen. Doch er gestikulierte so schnell und aufgeregt, dass sie ihn nicht verstand. Sie bat ihn, sich zu beruhigen und ihr zu erklären, was verdammt noch mal los sei.
    »Razor Boy und Charlie Freak!« Er zerrte wieder an Schwester Pegs Ärmel und machte Zeichen, die sie nicht verstand.
    »Die Kinder haben was gestohlen?«, fragte sie in Zeichensprache. »Ich verstehe nicht. Sprich langsam.«
    Schwester Peg hatte genug über Razor Boy und Charlie Freak gehört, um zu wissen, dass sie zu allem fähig waren. Beide waren schon im Gefängnis gewesen, und als sie entlassen wurden, waren sie noch übler als vorher. Es waren bösartige, gefühllose Mistkerle.
    Ruben nahm sich zusammen und machte die Zeichen langsamer. Er sagte, er habe jemanden getroffen, der früher in der gleichen Gang war wie er, und der habe Ruben erzählt, was Razor Boy und Charlie Freak vorhätten. Schwester Peg hörte ihm zu und konnte kaum fassen, zu welcher Brutalität Menschen im Stande sein konnten. Als Ruhen geendet hatte, stand sie wie betäubt da. Sie dachte an Sonia, das kleine Mädchen, das mit fünf Jahren gestorben war, ermordet von der eigenen Mutter, weil der Staat und Schwester Peg versagt hatten.
    Ruben wartete zunächst. Dann schüttelte er Schwester Peg.
    »Kommen Sie«, bedeutete er ihr. »Wir müssen etwas unternehmen!«
    Sie sah ihn an. »Bleib hier«, befahl sie. »Ich bin gleich wieder zurück.«
     
    Josie warf einen Blick auf

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