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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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»Verstehe«, sagte er. »Es ist nur so, dass sich manche Menschen wohler fühlen mit einem Plan – egal, welchem. Aber wir improvisieren einfach. Wir kriegen das schon hin.« Er war sich nicht sicher, ob er glaubte, was er sagte. Jedenfalls klang es positiv, und das war wichtig.
    Ruben zeigte Schwester Peg, wo sie abbiegen musste. Dann nahm er aus dem Handschuhfach eine zweite Schusswaffe. Es war nicht irgendein sechsschüssiger Revolver, sondern eine umgebaute Halbautomatik, praktisch eine Maschinenpistole. Ruben sah nach, ob der Ladestreifen voll war. Dann schob er ihn zurück, bis er einrastete.
    Dan fand, dass sich ihre Chancen dadurch etwas verbesserten, aber eine Frage, die er sich schon einmal gestellt hatte, tauchte erneut auf. »Schwester, bitte, verzeihen Sie die Frage. Woher haben Sie die Waffen?«
    Schwester Peg dachte daran, ihm die Wahrheit zu sagen, beschloss aber, einen günstigeren Zeitpunkt abzuwarten. »Mein Kloster lag in einer üblen Gegend«, sagte sie. Und bevor Dan weitere Fragen stellen konnte, griff sie in ihre Tasche. »Hier«, sagte sie und warf Ruhen etwas auf den Schoß. Etwas Ähnliches reichte sie nach hinten zu Dan.
    Es war eine Strumpfmaske, die Standardausrüstung für bewaffneten Überfall. Dan rieb das feine Nylongewebe zwischen den Fingern. Er dehnte das obere Ende, um zu sehen, ob es über seinen Kopf passte. Dabei bemerkte er, dass es sich nicht um eine billige Strumpfhose handelte, sondern um einen eleganten Strumpf, der mit Strapsen getragen wurde. »Hey, der ist sehr hübsch«, sagte er. »Made in Austria?«
    Schwester Peg blickte in den Rückspiegel. »Für einen Priester scheinen Sie eine Menge von Damenstrümpfen zu verstehen.«
    »Sperren Sie mal einen Haufen Jungs allein in ein Kloster …«
    Schwester Peg blickte Dan über die Schulter an und zog eine Augenbraue hoch.
    Dan lächelte. »Sie haben damit angefangen.«
    Ruben bedeutete Schwester Peg, an der nächsten Straße rechts abzubiegen. Er hatte sich den Strumpf auf den Kopf gestülpt, so dass er ihn nur herunterzurollen brauchte. Sein Gesicht wirkte hart wie Stahl.
    »Was wissen wir von diesem Haus?«, fragte Dan.
    »Ruben sagt, es hat nur zwei Zimmer. Eine Vordertür, eine Hintertür und vergitterte Fenster. Wir wissen nicht einmal, ob jemand da ist«, sagte sie. »Wie Sie schon sagten – wir müssen improvisieren.«
    Ein paar Minuten später deutete Ruben auf ein Haus. Schwester Peg schaltete die Scheinwerfer aus und parkte am Straßenrand. Der schwarze S-10 war nicht da. Im Haus brannte Licht, aber man sah keine Silhouetten hinter den Fenstern. Nach einer Weile sagte Dan: »Sehen wir uns die Sache genauer an.« Er hoffte, dass es mutig klang.
    Sie steckten die Waffen ein, zogen sich die Masken über das Gesicht und überquerten die Straße. Am Rand eines Gebüschs blieben sie kurz stehen. Dan zeigte auf ein Seitenfenster ohne Vorhang. Schwester Peg ging hin und spähte hinein. Dan bewunderte sie vom Gebüsch aus. Wie viele Menschen würden das tun?, fragte er sich. Ihre Entschlossenheit war unglaublich sexy. Sie ließ sich keine Angst anmerken. Dan gefiel das sehr.
    Schwester Peg konnte nicht das ganze Zimmer sehen, aber sie sah vier Kinder auf einem Sofa sitzen. Sie schienen nicht gefesselt zu sein, aber nachdem weder von Razor Boy noch von Charlie Freak etwas zu sehen war, fragte sie sich, warum die Kinder nicht einfach wegliefen. Sie kehrte zu den Büschen zurück und schickte Ruben an die Hintertür. Sie selbst ging mit Dan zur Vordertür, die von außen mit einem Vorhängeschloss abgesperrt war. Sie nahmen ihre Strumpfmasken ab. »Die blöden Kerle haben die Kinder eingesperrt«, sagte Schwester Peg. »Stellen Sie sich vor, wenn es hier gebrannt hätte …« Ruben kam von der anderen Seite des Hauses wieder nach vorne. Er machte Schwester Peg Zeichen. Sie nickte und deutete auf das Schloss. Rubens Gesicht spannte sich. Ein Wirbel von Fingerbewegungen endete mit zwei wütend von der Stirn abprallenden Fingern. Er sagte, er habe sich umgesehen, aber nichts gefunden, um die Vorhängeschlösser aufzubrechen.
    Dan hatte auch nichts Entsprechendes im Bus, kein Brecheisen und weder ein Seil noch eine Kette, um das Fenstergitter herauszureißen. Sie konnten auch nicht riskieren, die Schlösser aufzuschießen, weil man nicht wusste, wohin sich ein Querschläger verirrte.
    Schwester Peg hörte das wohl bekannte Dröhnen eines Gangsterwagens irgendwo in der näheren Umgebung. »Wir sollten etwas unternehmen, bevor

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