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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Sie musste dem Haftrichter vorgeführt werden, und das alles konnte erst einen Tag später geschehen. Inzwischen würde sie die Gastfreundschaft des Steuerzahlers genießen.
    Um zwei Uhr morgens war Dan zurück in Santa Monica. Michael saß in der Küche und schluckte Aspirin. Er sagte, ihm tue alles weh, als würde er eine Grippe bekommen. Dan riet ihm, schleunigst gesund zu werden und Mom in das Care Center zu schaffen, bevor ihm noch weitere Ausgaben entstünden.
    Am nächsten Morgen machte Dan zwei Telefonanrufe, bevor er ins Büro ging. Er rief Scott an und bat ihn, in die Produktion zu fahren und dort zu warten, bis der Cutter die letzten Schnitte am Staengel-Schnüffel-Spot gemacht hatte. Dann sollte er das Band zum COD-Hauptbüro bringen und dafür sorgen, dass es der Produktionsleiter bekam. Anschließend rief Dan den Cutter an und sagte ihm, er könne sich mit dem Spot Zeit lassen.
    Nachdem Emmons aus dem Weg geräumt war, fuhr Dan zur Arbeit, um zu sehen, wie man in der Grafikabteilung vorangekommen war. Er fand ein völlig verwüstetes Büro vor – überall Pizzakartons, Pappbecher, leere Getränkedosen, Bierflaschen, Kaffeetassen, ein Spiegel mit weißen Pulverresten und jede Menge volle Aschenbecher. Die gesamte Grafikabteilung plus etliche freie Mitarbeiter hatten die ganze Nacht für die Fujioka-Präsentation gearbeitet. Es war schwer zu sagen, wer schlechter aussah, die Grafiker, die 26 Stunden nicht geschlafen hatten, oder Dan, der eine unruhige Nacht hinter sich hatte wegen der Rechnung, die seine Mutter am Abend zuvor hatte auflaufen lassen.
    Dans Laune hob sich etwas, als er sah, was die Grafikabteilung in der vergangenen Nacht geschafft hatte. Die Gestaltung war funktional, aber witzig, und das Logo der Gesellschaft organisch integriert. Er hoffte nur, dass der multikulturelle Appeal groß genug sein würde, um die Herren bei Fujioka zu überzeugen.
    Die Präsentation begann um drei Uhr. Oren und Dan lieferten eine makellose Vorstellung. Eine Stunde später verließen sie den Konferenzraum mit einem Einhundert-Millionen-Dollar-Etat in der Tasche und bestellten sofort einen Partyservice, um den Start in die More is more -Kampagne gebührend zu feiern.
    Wenige Stunden später war der Konferenzraum der Prescott Agency völlig verwandelt. An den Wänden hingen Fujioka-Logos und Dutzende der neuen More is more -Poster. In der Mitte des Konferenztisches hatte der Caterer in Anspielung auf das Motiv der Werbekampagne einen kleinen, trotzdem sagenhaft teuren spiegelnden Teich aus erstklassigem Belugakaviar geschaffen. Am Rand des Teichs saß ein großer Marzipan-Zen-Meister im Lotossitz. Die restliche Tischfläche war mit pikanten Köstlichkeiten voll gestellt, die dem Thema entsprechend gestaltet waren – zum Beispiel kleine Stereoanlagen aus Ziegenkäse und Großbildfernseher aus Gänseleberpastete.
    Die Bars an beiden Enden des länglichen Raums waren von den durstigen Angestellten belagert. Die Stimmung war bestens, man gratulierte sich und prostete sich zu.
    Dan setzte eine begeisterte Miene auf und machte auf Enthusiasmus, aber er merkte, dass er allmählich nachließ. Müde verzog er sich in eine Ecke und schaute der Feier zu. Genießen konnte er sie nicht. Er wusste, dass er Scott nicht auf die Dauer hinters Licht führen konnte; und wenn Scott herausfand, was geschehen war – nun, Dan wollte lieber nicht daran denken.
    Alles, woran er im Augenblick dachte, war Schlafen. Er unterdrückte ein Gähnen und lüpfte seine Armani-Brille etwas, um sich die Augen zu reiben.
    »Ich hätte etwas gegen Müdigkeit«, sagte eine Stimme. Es war Andre von der Grafik. Andre war ein ganz tüchtiger Grafiker, wurde aber vor allem wegen seiner zuverlässigen Kokain-Connections gehalten, die es der Grafikabteilung ermöglichten, mit Eilaufträgen wie dem von letzter Nacht fertig zu werden. Andre lächelte schüchtern und strich mit dem Finger über seine Oberlippe.
    Dan zögerte. Er hatte seit wer weiß wann nicht mehr geschnupft. Gerade jetzt schien es eine großartige Idee zu sein. Er fragte sich nur, ob es guter Stoff war oder einer, der schon ein Dutzend Mal gestreckt worden war. »Ist es stärker als Puderzucker?«, fragte er.
    Andre zwinkerte. »Ein Tupfer reicht, um Sie munter zu machen.«
    »Wie viel?«, fragte Dan und rieb den Daumen gegen die Fingerkuppen.
    Andre legte Dan die Hand auf die Schulter. »Das geht auf Kosten des Hauses«, sagte er, während er mit der anderen Hand ein braunes Fläschchen

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