McJesus
Larry. »Viele dieser Leute haben kein Bankkonto. Sie brauchen …«
»Sie brauchen was? Schnaps, Donuts und einen Rest von ihren Lohnschecks?« Dan gab Larry einen unsanften Schubs. »Wofür zum Teufel halten Sie sich? Glauben Sie, Sie können diese Menschen hier einfach auf die Straße setzen?«
Schwester Peg fühlte sich von Dans Widerstand ermutigt. Es war schön, jemanden an seiner Seite zu haben.
Mr. Benjamin verschränkte die Arme und sagte herablassend: »Pater, ich verstehe Ihre Gefühle, aber ich glaube, Sie haben zu viele Filme gesehen. Menschen landen nicht auf der Straße, es sei denn, sie wollen es nicht anders. Für diese Leute gibt es doch alle möglichen Sozialprogramme.«
Schwester Peg sah, dass sich Dans Augen zu Schlitzen verengten und dass er die Fäuste ballte. So gern sie Mr. Benjamin zermanscht wie gekelterte Trauben am Boden gesehen hätte, so wenig hielt sie das für eine brauchbare Lösung. Sie ging zu Dan und legte ihre Hand fest auf seinen Unterarm. »Lassen Sie’ s gut sein, Pater«, sagte sie. Sie fühlte Dans Muskeln, als sich seine Faust öffnete, und bei der Berührung ihres tapferen Ritters lief ihr ein heimlicher Schauer über den Rücken.
»Also, wir müssen jetzt wirklich gehen«, sagte Larry. »Aber ich habe, wie gesagt, auch eine gute Nachricht.« Er griff in seine Manteltasche. »Ich habe mir Ihre Finanzierungsbilanzen noch einmal angesehen. Wissen Sie, was Sie wirklich brauchen, ist ein Konsolidierungskredit. Und gerade jetzt bieten wir enorm günstige Darlehen an.« Larry überreichte Schwester Peg ein Antragsformular. »Hier, füllen Sie das aus und geben Sie es bei irgendeiner Filiale ab.«
Als sich Sturholm und Benjamin zum Gehen wandten, wollte Dan hinter den beiden her, aber Schwester Peg hielt ihn am Arm fest. Er hätte sich losreißen können, aber er wusste, dass es sinnlos war, sich mit diesen Leuten zu streiten. Außerdem mochte er es, dass sie seinen Arm hielt.
Larry blieb an der Tür noch einmal stehen. »Und ich rufe Sie an wegen einer Immobilie, wenn ich etwas höre.«
Dan fragte sich, was Jesus in einer solchen Situation getan hätte. Schwester Peg blieb neben ihm stehen und wartete, bis er sich beruhigt hatte. Sie ließ ihre Hand über Dans Arm gleiten, nahm seine Hand und drückte sie sanft. »Danke«, sagte sie.
»Keine Ursache.« Dan war sauer. Diese Mistkerle verdarben ihm seine Mission. Er fragte sich, ob Schwester Peg ihn in ihre Pläne einweihen würde. Aber vielleicht hatte sie gar keinen Plan. Vielleicht glaubte sie, die Zwangsräumung einfach negieren zu können. Wahrscheinlich lernten sie auf der Schwesternschule nicht viel über Bankgeschäfte und Finanzen. Vielleicht wartete sie auf ein Wunder. Dan spürte, dass Schwester Peg seine Hand losließ, aber jetzt ließ er nicht los. Er wollte eine Erklärung. Er drehte sich zu ihr um und sah sie an. »Schwester, gibt es etwas, das Sie mir nicht gesagt haben?«
Im Büro legte Schwester Peg eine nicht ganz vollständige Beichte ab. »Also gut, wir haben ein paar finanzielle Probleme«, sagte sie zu Dan, »aber ich erwarte täglich eine Überweisung von Monsignore Matthews.« Was sie sagte, hatte Dan nicht überzeugt, aber er drang nicht weiter in sie. Wenn Schwester Peg die Wahrheit sagte, brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Wenn sie andererseits demnächst obdachlos sein würden, wäre es das Beste, sich auf eine neue Geldquelle zu besinnen. Dan verbrachte den Rest des Tages mit Waschen, Kochen und Kücheaufräumen, und nebenbei versuchte er, Ideen zur Lösung des Geldproblems zu produzieren. Er hatte bereits mehrere Lösungen parat. Das Problem war nur, dass er für jede Mr. Dan Steele hätte sein müssen, der leider tot und begraben war. Wie er das Problem als Pater Michael lösen könnte, stand noch in den Sternen – aber er arbeitete daran.
Bevor er nach Hause ging, schaute er noch einmal zu Alissa hinein. Sie lag zusammengerollt auf ihrem Bett und hielt ihre Puppe fest an sich gedrückt. Dan wünschte, er könnte sie dazu bringen, ihm zu vertrauen, und wenn es nur ein bisschen wäre.
Er setzte sich an den Rand ihres Bettes. »Wenn du willst, kann ich dir eine Geschichte vorlesen«, sagte er. Alissa schüttelte den Kopf wie jemand, der nicht wollte, dass sich jemand wegen ihr Mühe machte. »Okay, vielleicht morgen.« Sie erinnerte Dan an seine Kindheit, als er nachts oft genauso zusammengerollt im Bett lag, voller Angst vor dem nächsten Tag. Dan lächelte und berührte
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