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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Knie nieder. Roper hatte seine Kugel in die rechte Brustseite bekommen. Seine Lider zuckten, seine Lippen formten tonlose Worte, und plötzlich öffnete der Bandit die Augen. Zunächst schien er sich nicht zurechtzufinden, verständnislos starrte er in McQuades Gesicht. Plötzlich stöhnte er lang gezogen, seine linke Hand tastete sich an seinem Körper in die Höhe und blieb auf seinem blutbesudelten Hemd liegen. Die Erinnerung stellte sich ein. Der Atem des Banditen ging rasselnd.
    McQuade erhob seine Stimme: »Von Paul Slaughter weiß ich, dass es in Rough Creek einen Arzt gibt. Holt ihn!«
    Eine klirrende Stimme ertönte: »Den Arzt, wozu? Lass das Schwein verrecken! Er ist die Luft nicht wert, die er atmet. Und wenn er nicht an deiner Kugel verreckt, hängen wir ihn auf.«
    McQuade erkannte die Stimme. Sein Blick suchte den Sprecher. Er stand inmitten einer Gruppe von Männern, die ihn – den Kopfgeldjäger – und den verwundeten Banditen finster anstarrten und deren Gesichtsausdruck nichts Gutes erwarten ließ.
    »Wollen Sie sich mit Roper und seinen Kumpanen auf eine Stufe stellen, Slaughter?«
    Hart traten die Backenknochen im Gesicht des Mietstallbesitzers hervor, als er die Zähne zusammenbiss. Als er dann sprach, schien jedes Wort tonnenschwer in seinem Mund zu wiegen. Er stieß hervor: »Das ist einer der Vergewaltiger meiner Tochter. Er und Olson haben das Leben Jennys zerstört. Er hat das Recht, zu leben, verwirkt.«
    »Sind Sie Richter, oder sind Sie gar Henker?«
    Slaughter konnte dem zwingenden Blick McQuades nicht lange standhalten. Es war ein Duell, ein Kräftemessen, und der Mann mit den besseren Nerven siegte. Slaughter schaute betreten zur Seite, seine Rechte wischte wegwerfend durch die Luft, er wirbelte herum und schritt schnell davon.
    »Verständigt den Doc!«, gebot McQuade noch einmal. Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Ein Halbwüchsiger wurde von einem der Umstehenden angewiesen, den Arzt zu holen. Der Bursche eilte davon.
    McQuade konzentrierte sich wieder auf den Verwundeten. John Ropers Gesicht war bereits vom nahen Tod gezeichnet. Der Kopfgeldjäger sah den blutigen Speichel auf den bleichen Lippen des Banditen, er schaute in die ausdruckslosen, fiebrigen Augen, und jetzt sickerte aus dem Mundwinkel des Sterbenden ein dünner Blutfaden.
    »Kannst du mich verstehen, Roper?«
    »Es geht dahin«, murmelte der Bandit und seine Worte waren kaum zu verstehen. »Wer bist du? Du – du gehörst doch nicht in diese Stadt.«
    »Erzähl mir etwas über Stan Olson«, forderte McQuade, dem klar war, dass Roper nicht mehr viel Zeit blieb.
    »Wir – wir begegneten uns in Greasewood. Rufus und Cole kannten sich von früher. Er – er schloss sich uns an. Wir wollten hinauf nach Utah …«
    »Sagtest du Cole?«
    »Ja, Cole. Cole Perrigo. Das – das ist sein richtiger Name. Er wird in Arizona vom Gesetz gejagt. Deshalb – deshalb …
    Der Bandit bäumte sich auf, seine Augen weiteren sich wie im jähen Entsetzen, er wollte noch etwas sagen, aber der Tod nahm ihm die Worte von den Lippen. Sein Kopf rollte auf die Seite, seine Augen wurden seltsam glasig.
    McQuade richtete sich auf.
    Er hatte den Banditen, auf dessen Spur er seit einiger Zeit geritten war, eingeholt. Der Kopfgeldjäger verspürte Genugtuung.
    Ein Mann sagte: »Roper hat teuer bezahlt für das, was er Jenny angetan hat. Der Herr sei seiner armen Seele gnädig.«
    »Nein!«, schnarrte ein anderer. »Für das, was er Jenny angetan hat, soll er bis zum Jüngsten Tag und darüber hinaus in der Hölle schmoren.«
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich.
    McQuade lud seinen Revolver nach, versenkte ihn im Holster, repetierte das Gewehr und zog den Kolben an die Hüfte. Er schritt zum Ende des Vorbaus, bog in die Gasse ein und folgte ihr bis zu ihrem Ende. Doch es gab viel zu viele Spuren, so dass er keinen Hinweis fand, wohin sich die beiden Banditen gewandt hatten. Sein aufmerksamer, hellwacher Blick schweifte in die Runde. Der Kopfgeldjäger verspürte Anspannung. Die beiden Schufte verfügten zwar nur über ihre Revolver, aber es gab in Revolverschussweite genügend Möglichkeiten, sich zu verbergen. Deshalb waren seine Muskeln gestrafft, er wirkte ausgesprochen konzentriert, und er hatte sich darauf eingestellt, beim geringsten Anzeichen von Gefahr blitzschnell zu reagieren.
    Die Worte des Farmers kamen ihm in den Sinn, den er getroffen hatte, ehe er Rough Creek betrat: Dann reiten Sie geradewegs in die Hölle, Mister! Und Sie

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