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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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grau, sein Blick war ernst. Es war der Blick eines Mannes, dem das Schicksal übel mitgespielt hatte. Um seinen Mund lag ein verbitterter Zug. Er ging leicht nach vorne gekrümmt, seine Schultern hingen nach unten – eine Haltung, die den Anschein vermittelte, als würde er eine schwere Last mit sich herumzutragen, die ihn niederdrückte. Zwei Schritte vor McQuade blieb er stehen, mit monotoner Stimme sagte er: »Ich wohne nebenan im Haus und habe Sie kommen sehen. Schätzungsweise möchten Sie Ihr Pferd bei mir unterstellen.«
    McQuade hatte sich dem Mann zugewandt und nickte. »Sind Sie Paul Slaughter?«
    »Ja.« Der Mietstallbesitzer fixierte den Kopfgeldjäger mit forschendem Blick und schien sich ein Bild von ihm zu machen. Dann murmelte er: »Werden Sie in Rough Creek erwartet?« Jetzt ging lauernde Erwartung von ihm aus.
    McQuade hob den Sattel vom Pferderücken und trug ihn zu einem Balken, auf dem bereits drei Sättel abgelegt waren, legte ihn dazu und zog die Henry Rifle aus dem Scabbard. »Sie denken, ich gehöre zu den vier Figuren, die dem Ort ihren Stempel aufdrücken möchten, nicht wahr?«
    »Etwa nicht?«
    McQuade ging zu einer Futterkiste und setzte sich darauf. »Ich traf ein Stück weiter südlich einen Mann, der auf dem Weg zu seiner Farm am Chinle Wash war. Er erzählte mir von dem höllischen Quartett.«
    »Dann wissen Sie auch, dass zwei der Schufte meine Tochter …« Die Stimmbänder des Mietstallbesitzers versagten, seine Stimme brach. In seinen Mundwinkel begann es zu zucken, er schluckte würgend, in seine blauen Augen trat ein Ausdruck, den McQuade nicht zu deuten vermochte. Vielleicht war es Hass, vielleicht auch nur eine unsägliche innere Qual.
    »Der Farmer hat mir davon erzählt. Er berichtete mir auch vom Schicksal Ihres Town Marshals.« McQuade atmete tief durch. Ein eiserner Ring schien sich um seine Brust zu legen und bei ihm Atemnot zu verursachen. Die Erinnerung kam mit Macht, und wieder einmal musste er sich dem Dämon seiner Vergangenheit stellen. Er spürte Trockenheit in der Kehle, und seine Stimme hatte einen heiseren Klang, als er hervorstieß: »Ich hatte eine Schwester, einundzwanzig Jahre alt. Als ich aus dem Krieg nach Hause kam, fand ich nur noch ihr Grab. Bevor sie sie töteten, haben die Schufte sie vergewaltigt.«
    Paul Slaughter fuhr sich mit Zeigefinger und Daumen über das Kinn. Er räusperte sich, doch der Kloß in seinem Hals schien festzusitzen. Mit belegter Stimme sagte er: »Tut mir Leid, Mister. Aber vom Typ her sind Sie den vier Schuften sehr ähnlich. Auch an Ihnen haftet der Geruch von Pulverdampf. Ihr gehört derselben Spezies an und ähnelt euch wie ein Wolf dem anderen. Sehen Sie es mir nach, wenn ich Sie falsch eingeschätzt habe. Aber …«
    McQuade winkte ab. »Schon gut. Wo finde ich die vier Kerle?«
    »Wahrscheinlich im Saloon.« Das Gesicht Slaughters verzerrte sich. »Ich hasse sie! Und wenn ich die Gelegenheit bekomme, töte ich sie.« Seine Zähne knirschten, seine Hände öffneten und schlossen sich. Die Glut einer tödlichen Leidenschaft glomm in seinen Augen. Grollend sprach er weiter: »Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten Jenny auch getötet. Ich habe unseren Doc gefragt. Er sprach von einem Trauma, einem psychischen Zusammenbruch, von dem sich Jenny wahrscheinlich nie wieder erholen wird. Sie hat seit dem Vorfall kein Wort mehr von sich gegeben, das arme Girl liegt in ihrem Bett und starrt apathisch vor sich hin. Jenny ist ein psychisches Wrack. Ich glaube … Nein! Ich weiß es! Meine Tochter kommt niemals darüber hinweg. Der Vorfall hat ihre Persönlichkeit völlig verändert. Sie wird wohl nie wieder so sein wie vorher. Diese Mistkerle haben das Leben meiner Tochter zerstört.«
    McQuade erhob sich. »Gibt es in diesem Ort keine Männer, die den Halunken mit einer Waffe in der Hand Einhalt gebieten können?«
    »Es gibt Männer«, murmelte der Mietstallbesitzer. Das Glühen in seinen Augen erlosch und machte einem müden, hoffnungslosen Ausdruck Platz. »Aber es gibt keine Kämpfer. Sie fürchten die Skrupellosigkeit der vier Banditen. Denen ist ein Menschenleben nichts wert. Niemand in Rough Creek will riskieren, von ihnen erschossen zu werden.«
    McQuade zog den Steckbrief aus der Manteltasche, faltete ihn auseinander und hielt ihn Slaughter hin. »Der Farmer meinte, dass die Beschreibung Perrigos auf einen der Kerle zutreffen könnte.«
    Slaughter nahm den Steckbrief und heftete seinen Blick darauf. Nachdem er

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