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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Häuserzeile bis zur Stadtmitte und näherte sich auf einem Weg, über den man die Corrals und Pferche erreichen konnte, wieder der Main Street. Und er traute seinen Augen nicht …
    Am Fahrbahnrand rannte Nat Boulder, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her, in die Richtung, in der das Frachtwagenunternehmen seines Vaters lag. Und jetzt erklang es: »Verdammt, Nat, was soll das? Wo willst du hin?«
    »Nach Hause!«, brüllte Nat Boulder mit hysterischer, kippender Stimme. »Ich – ich will nicht …«
    »Ich lege das kleine Stinktier um!«, kam es wütend aus der Dunkelheit auf der anderen Straßenseite, und dann knallte ein Gewehr. McQuade sah das Mündungsfeuer, und kaum, dass es verglüht war, röhrte seine Kugel aus dem Lauf. Sofort lud er durch und schoss erneut. Die Detonationen stießen durch die Stadt und hallten von den Häuserwänden wider.
    Nat Boulder war schreiend zu Boden gegangen.
    Aus der Dunkelheit, in die McQuade seine Kugeln gejagt hatte, wankte ein Mann. Er hielt seine Hände vor dem Leib verkrampft. Unartikulierte Wortbrocken quollen aus seinem Mund. Plötzlich trugen ihn seine Beine nicht mehr und er sackte zusammen.
    Der junge Boulder wälzte sich im Staub, brüllte seinen Schmerz hinaus und begann schließlich hemmungslos zu weinen.
    McQuade hastete wieder zum Stadtrand, wandte sich nach Süden und erreichte die Rückseite des Mietstalles, flankte über einen hüfthohen Bretterzaun, schob sich an der Stallwand entlang, sah, dass das Tor zur Main Street geschlossen war und huschte zu einem Schuppen, der an den Mietstall angebaut war. Da stand ein altes, wahrscheinlich ausrangiertes Fuhrwerk. Vom Wagenbock aus gelangte McQuade auf das Schuppendach und von dort aus auf das nicht sehr steile Dach des Stalles. Auf dem First kroch McQuade nach vorne, bis er den Blick auf die Straße frei hatte.
    Nur das entnervte Weinen des jungen Boulder war zu hören. Die Sekunden reihten sich aneinander, wurden zur Minute. Zwei Minuten verstrichen, und dann erklang fernes Hufgetrappel. Es entfernte sich schnell wie der Wind und versank schon nach wenigen Augenblicken in der Stille.
    Der letzte Mann des teuflischen Quartetts, das McQuade in dieser Nacht die Pforte zur Hölle aufstoßen wollte, hatte die Flucht ergriffen. Grimmig musste es der Kopfgeldjäger registrieren.
     
    *
     
    McQuade hatte Dave und Virgil Nolan mit seinen Kugeln erwischt. Beide waren schwer verwundet. Virgil Nolan würde die Nacht wahrscheinlich nicht überleben. Der Arzt von Tonto Basin hatte alle Hände voll zu tun.
    Nat Boulder hatte eine Kugel in den Oberschenkel bekommen. Es handelte sich um einen glatten Durchschuss. Der Doc hatte die Wunde desinfiziert und verbunden, Ray Boulder hatte seinen Sohn abgeholt und nach Hause gebracht.
    Der Neunzehnjährige war ein psychisches Wrack. Er lag auf der Couch in der Wohnstube. Seine Zähne schlugen wie im Schüttelfrost aufeinander, seine Augen glänzten fiebrig. McQuade, Ray Boulder und dessen Gattin befanden sich im Raum. Draußen lichtete sich die Dunkelheit, im Osten begann sich über den Bergen der Horizont hell zu färben. Die ersten Vögel begrüßten mit ihrem Gezwitscher den Tagesanbruch.
    »Antworte, Nat!«, forderte McQuade mit stählern klingender Stimme. »Wohin wollten die Nolan-Brüder mit ihrer Mutter? Du kannst mir nicht erzählen, dass sie dir ihr Ziel nicht genannt haben.«
    »Zur Hölle mit dir!«, fauchte Ray Boulder, als sein Sohn verstockt schwieg. »Sag es schon! Findest du nicht, dass du dich sowieso schon höllisch tief hineingeritten hast in die ganze verdammte Sache. Es sind Morde geschehen. Ein U.S. Marshal starb, John Cassidy, der Hotelier …«
    Mit fahriger Geste strich sich Nat Boulder über die Augen. »Es wäre Verrat …«
    »Unsinn!« Ray Boulder beugte sich über seinen Sohn. »Du schützt lediglich einen, vielleicht sogar zwei Mörder. Die Pest an deinen Hals, mein Sohn! Was ist das für ein hirnrissiger Ehrenkodex? Du machst dich mitschuldig. Vielleicht begreifst du das jetzt noch nicht mit deinem Spatzenhirn. Aber irgendwann wirst du dir selbst vor die Füße spucken, weil du dich verachtest.«
    »Jesse hat keinen Mord begangen«, erklärte Nat Boulder lahm. »Den Marshal hat Dave vom Pferd geschossen. John Cassidy und der Hotelier gehen auf Doug Nolans Konto.«
    »Und Liz Nolan hat das alles gebilligt«, resümierte Ray Boulder und schaute McQuade an. »Wie tief muss der Hass in dieser Lady verwurzelt sein.«
    »So tief, dass er wahrscheinlich gar

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