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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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dessen Laden geöffnet war und durch das der Stallmann jeden Kunden beobachten konnte, der den Stall betrat, sah McQuade den Burschen. Er war bärtig, und die untere Hälfte seines Gesichts bewegte sich, als würde er ständig kauen.
    Jetzt erhob sich der Stallmann, die aus Brettern grob zusammengenagelte Tür des Verschlages schwang quietschend auf, der bärtige Bursche kam heraus. Er spuckte einen Strahl braunen Tabaksaft auf den Boden, dann sagte er: »Das Unterstellen des Pferdes kostet fünfzig Cent am Tag. Für eine Woche verlange ich drei Dollar. Ich kassiere im Voraus. Sollten Sie das nicht akzeptieren, Mister, dann müssen Sie sich einen anderen Stall suchen.«
    McQuades linke Braue hob sich. »Sie sind für klare Verhältnisse, wie?«
    »In diesem Nest gibt sich allerhand lichtscheues Gesindel von beiden Seiten der Grenze gewissermaßen die Klinke in die Hand. Es stirbt sich hier verdammt schnell an einem Stück heißem Blei.« Die Stimme wurde sarkastisch. »Der Erlös aus dem Verkauf des Pferdes und der Ausrüstung des armen Verblichenen deckte meistens gerade die Kosten für die Beerdigung. Und ich bin fast immer leer ausgegangen.«
    »Jetzt weiß ich Bescheid.« McQuade holte den Steckbrief aus der Tasche und reichte ihm den Stallmann. »Die Spur dieses Burschen führt nach Bisbee. Er müsste vor ein paar Stunden in der Stadt angekommen sein.«
    Der Stallmann griff in die Hosentasche, holte eine Stange Kautabak heraus und biss ein Stück davon ab. Dann heftete er seinen Blick auf den Steckbrief, und nach kurzer Zeit, in der er das Konterfrei des Banditen eingehend studiert hatte, nickte er und sagte: »Ja, der Hombre ist heute, ungefähr vor drei Stunden, hier angekommen. Ich erkenne ihn ganz genau, obwohl er hier auf dem Bild keinen Bart trägt. Dort stehen seine Pferde. Vier davon hat er mir samt Ausrüstung für einen Spottpreis zum Kauf angeboten. Ich werde wohl zugreifen.«
    »Wo finde ich Warner?«
    »Vielleicht im Hotel, vielleicht im Saloon. Ich weiß es nicht. Er hat für einen Tag bezahlt. Schätzungsweise hat er vor, morgen Früh Bisbee wieder zu verlassen.«
    McQuade zog das Gewehr aus dem Scabbard. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verließ er den Mietstall.
     
    *
     
    Der Texaner betrat den Saloon. Vier Männer bevölkerten ihn. John Warner war nicht unter ihnen. McQuade machte kehrt und nahm den Weg zum Hotel unter die Sohlen.
    An der Rezeption saß ein glatzköpfiger Mann mit einem Zwicker auf der Nase. Hinter den runden Gläsern sahen seine Augen unnatürlich groß aus. Er fixierte den Kopfgeldjäger, der sporenklirrend auf ihn zukam. Beim Tresen hielt er an, zeigte dem Clerk den Steckbrief von Warner und sagte: »Warner trägt jetzt einen Bart. Er kam vor etwa drei Stunden nach Bisbee. Ich gehe davon aus, dass er bei Ihnen ein Zimmer gemietet hat.«
    Der Clerk schaute das Bild auf dem Steckbrief an, dann antwortete er: »Ja, das könnte der Mann sein, der um die Mittagszeit ein Zimmer mietete. Er nennt sich hier Jim Welsh.«
    »Befindet er sich auf dem Zimmer?«
    »Er wollte ein paar Stunden schlafen. Ja, er ist oben.«
    »Welches Zimmer?«
    »Nummer vier. Zweite Tür oben rechts.«
    McQuade riegelte eine Patrone in die Kammer der Henry Rifle und stieg die Treppe empor. Der Gang oben war schmal und mit einem grünen Teppich ausgelegt. Vor der Tür mit der Nummer vier blieb der Kopfgeldjäger stehen. Er lauschte. Im Zimmer war es ruhig. McQuade trat in Aktion. Mit einem wuchtigen Tritt rammte er die Tür auf. Das Türblatt schwang herum und krachte gegen die Wand. Mit einem Schritt war der Kopfgeldjäger im Zimmer. Er richtete das Gewehr auf den Mann, der auf dem Bett lag und dessen Oberkörper in die Höhe ruckte, als wäre er von einer Tarantel gestochen worden. Verblüfft starrte er den Kopfgeldjäger an.
    »Versuche lieber nichts, Warner!«, stieß McQuade zwischen den Zähnen hervor. »Auf deinem Steckbrief steht tot oder lebendig.«
    Die Kiefer des Banditen mahlten. Warner war ein dunkler, indianerhafter Typ, dem die Verkommenheit ins Gesicht geschrieben stand. Ein tückisches Funkeln trat in seine dunklen Augen. Wie ein in die Enge gedrängtes Raubtier belauerte er McQuade. »Wer bist du?«
    »McQuade. Steh auf, Warner. Heb die Hände und dreh dich um. Vorwärts!«
    »Ich heiße Welsh.«
    »Sicher. Und ich bin der Kaiser von China. Also …«
    McQuade vollführte eine ungeduldige Bewegung mit dem Gewehr.
    Warner suchte fieberhaft nach einem Ausweg. Es stand ihm geradezu ins

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