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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Gesicht geschrieben. Fast gemächlich schwang er die Beine vom Bett, stellte die Füße auf den Boden und stemmte sich in die Höhe. Dabei schielte er nach dem Revolvergurt, den er über die Lehne eines Stuhles etwa drei Schritte vom Bett entfernt gehängt hatte.
    »Vergiss es!«, knurrte McQuade warnend.
    Die Schultern des Banditen sanken nach unten, die Verkrampfung in seinen Zügen löste sich. »Bist du ein Staatenreiter?«
    »Nein. Ich habe dich gejagt, weil du ein niederträchtiger Mörder bist. Nicht einmal vor deinen Komplizen hast du halt gemacht. Dir ist nichts heilig, Hombre. Kerle wie du gehören am Hals aufgehängt, bis sie tot sind. Deine Kumpane warten in der Hölle auf dich, Warner.«
    »Ich besitze zwölftausend Dollar, McQuade. Was hältst du davon, wenn wir teilen?«
    Ein hartes, kantiges Lächeln bahnte sich in McQuades Züge. »Mit Kerlen wie dir mache ich keine Geschäfte, Warner. Zieh deine Stiefel an. Oder soll ich dich in Socken zum Sheriff's Office treiben?«
    Warner knirschte mit den Zähnen. »Du willst alles, nicht wahr?«
    »Sicher. Der Bankier von Sierra Vista hat mir ein gutes Geschäft unterbreitet. Zehn Prozent Wiederbeschaffungsprämie. Legales Geld, Warner. Dazu die tausend, die man mir für dich zahlen wird …«
    Warner verlor die Beherrschung. Er schnellte in die Richtung des Stuhles, über dem sein Revolvergurt hing. Lang krachte er auf den Boden, dabei riss er den Stuhl mit um. Der Bandit schnappte sich den Revolver. Den Hahn spannen, die Waffe hochschwingen, das Ziel erfassen … Es war eine fließende Bewegung von Hand, Arm und Schulter, und es wurde deutlich, dass der Bandit höllisch gefährlich war.
    Aber er war nicht schnell genug.
    McQuade zog durch. Der Knall drohte den Raum aus allen Fugen zu sprengen. Die Kugel warf den Banditen herum. Sein Mund klaffte weit auf, der Schrei aber, der in seiner Brust in die Höhe stieg, erstickte in der Kehle.
    Es roch nach verbranntem Pulver. McQuade hatte blitzschnell durchgeladen, sein harter, mitleidloser Blick hatte sich an Warner verkrallt. Der Bandit lag auf dem Rücken. Seine Hand mit dem Revolver war auf den Boden gesunken. Jetzt wälzte er sich fast alptraumhaft langsam auf die Seite. Sein Gesicht verzerrte sich. In seinen Augen wütete der Schmerz. »Du verdammter Hund!«, keuchte er, rollte auf den Bauch, stemmte sich in die Höhe und richtete den Oberkörper auf. Warner lag schließlich auf den Knien. Auf seiner rechten Brustseite zeichnete sich ein dunkler, feuchter Fleck ab. »Du gottverdammter Hund!« Seine Stimme klang gepresst. Er hob die Faust mit dem Revolver. Ein fast dämonischer Wille bestimmte sein Handeln. Die Anstrengung ließ ihn ächzen. Er zeigte die Zähne.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schaute McQuade in die Revolvermündung; kreisrund und schwarz gähnend starrte sie ihn an wie das leere Auge in einem Totenschädel. Er sah das matte Schimmern der Kugelköpfe in den Kammern. Warner spannte den Hahn. Klickend rotierte die Trommel um eine Kammer weiter.
    McQuade drückte ab. Warner Kopf wurde in den Nacken geschleudert. Der Texaner hatte ihm die Kugel genau zwischen die Brauen geschossen. Der Bandit kippte nach hinten und lag verkrümmt auf dem Fußboden.
    McQuade ließ das Gewehr sinken. Er empfand nichts. Warner war eine Pestbeule im Angesicht der Erde. Als er, McQuade, ihm die Kugel in den Kopf schoss, hatte er der Menschheit einen Dienst erwiesen. Und er hatte dem Gesetz wieder einmal auf seine Weise Geltung verschafft.
    McQuade ging zum Schrank und öffnete ihn. Auf dem Boden lag ein Satteltaschenpaar. Beide Taschen waren prall gefüllt. Der Texaner hob sie am Trageriemen in die Höhe, trug sie zum Tisch, stellte sie darauf und öffnete eine der Taschen. Der Kopfgeldjäger stieß ein zufriedenes Knurren aus, als er die Dollarnoten sah. Es war das Geld der Bank von Sierra Vista. Er schloss die Tasche wieder, ging zum Fenster und öffnete es.
    Unten, auf der Plaza, versammelten sich Menschen. Stimmendurcheinander erhob sich. Aus den Häusern und Gassen kamen immer mehr Bürger. Und ein hoch gewachsener Mann näherte sich mit langen, raumgreifenden Schritten dem Hotel. An seiner linken Brustseite funkelte matt der Sechszack – das Symbol des Gesetzes.
     
    *
     
    Der Sheriff betrat das Hotelzimmer. McQuade stand am Fenster und hatte sich ihm zugewandt. Die Brauen des Ordnungshüters schoben sich düster zusammen, er beugte sich über den toten Banditen und untersuchte ihn kurz, dann richtete er sich

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