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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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wenigen Männer, die sich auf der Ranch befanden, schliefen. Die Dunkelheit hing vor den Fenstern wie ein schwarzes Tuch. Leise erhob sich McQuade. Er zog sich an, schnallte sich den Revolvergurt um und rückte das Holster zurecht, dann nahm er das Gewehr.
    Einer der Männer sprach im Schlaf. McQuade hielt den Atem an. Der Mann wälzte sich herum und begann zu schnarchen. McQuade gab sich einen Ruck und bewegte sich lautlos wie eine Katze zur Tür. Es war hier drin finster wie im Schlund der Hölle. Die Tür quietschte leise in den Angeln, als McQuade sie öffnete. Ein kühler Luftzug streifte das Gesicht des Kopfgeldjägers. Dann trat er ins Freie und zog die Tür hinter sich zu. Tief atmete er durch. Vom Brunnen her wehte das Knarren des Windrades, das sich im Nachtwind drehte. Feines Säuseln erfüllte die Nacht.
    Unter McQuades Sohlen mahlte Sand, als er den Hof überquerte. Das Stalltor war lediglich verriegelt. Der Riegel knirschte rostig, als ihn McQuade zurückschob. Das Tor knarrte, als er es aufzog. Der Geruch von Heu und Stroh und Pferdeausdünstung schlug ihm entgegen. Er schloss das Tor und riss ein Streichholz an. Im vagen Schein der kleinen Flamme konnte er die Laterne sehen, die an einem Nagel hing, der in den Balken beim Tor geschlagen worden war. McQuade nahm sie, klappte den Glaszylinder zurück und hielt die Flamme an den Docht. Er fing Feuer, flackerte und rußte, als aber der Kopfgeldjäger das Glas darüber stülpte, brannte die Flamme ruhig und der Lichtschein kroch auseinander.
    McQuade legte seinem Pferd den Sattel auf, zäumte es und verstaute die Henry Rifle im Sattelschuh. Dann machte er sich daran, ein zweites Pferd zu satteln und zu zäumen, führte beide Pferde ins Freie und stellte sie hinter dem Ranchhaus bei einer Buschgruppe ab.
    Dann begab er sich zu dem Anbau, den Lane Stewart alias Abel Nelson bewohnte. Dass es sich um den Banditen handelte, der in Globe die Bank überfallen und einen Mann getötet hatte, stand für McQuade fest.
    Die Tür war nicht verschlossen. Stewart schien sich ausgesprochen sicher zu fühlen auf der Ranch. Es dauerte kurze Zeit, bis sich McQuades Augen den Lichtverhältnissen im Flur des kleinen Gebäudes angepasst hatten. Durch ein Fenster am Ende des kurzen Korridors fiel bleiches Mond- und Sternenlicht.
    McQuade zog den Revolver. Seine Linke legte sich auf den Knauf der Tür zu dem Raum, in dem Nelson schlief. Die Tür ließ sich öffnen. McQuade glitt in den Raum. Auch hier sickerte fahles Licht durch das Fenster, so dass McQuade den Mann im Bett deutlich ausmachen konnte. Rasselnde, aber gleichmäßige Atemzüge verrieten, dass Nelson tief schlief.
    McQuade spannte den Hahn des Revolvers. Klickend drehte sich die Trommel um eine Kammer weiter. »Nelson!« McQuades schneidende Stimme sprengte die Stille in dem Raum.
    Abel Nelson fuhr hoch. »Was … Was ist? Heh, ich …«
    »Endstation, Nelson!«, stieß McQuade klirrend hervor. »Ich werde dich nach Globe bringen, und dort wird man dich vor Gericht stellen. Steh auf und zieh dich an. Und versuch lieber nichts. Auf deinem Steckbrief steht tot oder lebendig.«
    Abel Nelson atmete stoßweise. Es war, als ob er die Worte McQuades erst verarbeiten musste. Sein Blick hatte sich an dem Schemen festgesaugt, der zwischen ihm und der Tür stand. Matt schimmerte das Metall des Revolvers, den McQuade in der Hand hielt.
    »Mein Name ist Stewart – Lane Stewart!«, gab der Mann im Bett schließlich zu verstehen. »Verdammt, McQuade, welcher Teufel reitet Sie?«
    »Sicher. Hier heißt du Stewart. Ich frage mich, ob Abel Nelson auch ein angenommener Name ist. Egal, Stewart. Du wirst in Globe hängen. Hoch mit dir! Zieh dich an, oder soll ich dich im Nachthemd beim Sheriff in Globe abliefern?«
    »Du dreckiger Aasgeier!«, brach es aus Nelsons Kehle. »Ich hätte dich im Saloon erschießen sollen, als du …«
    »Jetzt zeigst du dein wahres Gesicht, mein Freund. Vorwärts jetzt! Ich will hier keine Wurzeln schlagen.«
    Nelsons Zähne knirschten übereinander. Wie von Schnüren gezogen erhob er sich, dem eisigen Wind seiner Gedanken ausgesetzt begann er, sich anzuziehen. Als er in die Jacke geschlüpft war, zischte er: »Bis Globe sind es hundert Meilen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du es schaffst, mich da hinunter zu bringen.«
    »Du redest zu viel, Nelson. Spar dir deinen Atem fürs Hängen. Und nun Marsch! Solltest du auf dumme Gedanken kommen, dann stell dich darauf ein, dass ich nicht fackeln werde. Wie

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