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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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den Schankraum.
    »Tür zu!«, brüllte der Salooner, der hinter der Theke stand.
    »Sicher«, knurrte der Kopfgeldjäger und zog die Tür hinter sich ins Schloss. Dann atmete er tief durch. Sein Gesicht brannte von den nadelspitzen Sandkörnern, die mit der Wucht winziger Geschosse gegen seine Haut geprallt waren. Sand rieselte von der Krempe seines Stetsons und von den Schultern seines Mantels. Sand knirschte auch zwischen den Zähnen des Kopfgeldjägers.
    Die drei Kerle, die vor dem Texaner den Saloon betreten hatten, gingen zu einem freien Tisch und setzten sich. An drei weiteren Tischen saßen insgesamt sieben Gäste. Ihre Blicke sprangen zwischen den drei Männern und McQuade hin und her.
    Der Kopfgeldjäger war bei der Tür stehen geblieben. Draußen orgelte und jaulte der Sturm. In immer neuen Böen peitschte er vernichtende Wogen von Sand und Staub in die Ortschaft. McQuades finsterer Blick hatte sich an den Kerlen festgesaugt. Einer, ein Bursche mit dunklem Bartgestrüpp im pockennarbigen Gesicht und langen, strähnigen Haaren, die bis auf seine Schultern fielen, schrie: »Bring uns Whisky, Keeper. Eine Flasche vom Besten. Hast du gehört? Vom Besten!«
    Sein Alter schätzte McQuade auf Mitte dreißig.
    Was McQuade sah, gefiel ihm nicht. Den dreien standen Verworfenheit, Niedertracht und brutale Härte in die Gesichter geschrieben. Ihnen haftete der Geruch von Pulverdampf an. Etwas Raubtierhaftes, Gefährliches ging von ihnen aus.
    Und nun zog der Kopfgeldjäger die Aufmerksamkeit eines der Kerle auf sich. Er hatte blonde Haare, seine Augen lagen tief in ihren Höhlen und wirkten fast wie schwarze Löcher. Die Haut war ungesund fahl und spannte sich wie Pergament über die hohen, hervortretenden Backenknochen. Die Brauen des Mannes schoben sich zusammen, sein Blick wurde stechend, er rief mit rauer Stimme: »Hast du ein Problem, Hombre?«
    Nun verkrallten sich auch die Blicke seiner beiden Gefährten an McQuade.
    »Warst du es, der mich, als ich den Saloon betreten wollte, ziemlich unsanft angerempelt hat?«, fragte der Kopfgeldjäger und seine Stimme klang wie fernes Donnergrollen.
    »Und wenn es so wäre?«
    Ein böses Grinsen entblößte die gelben Zähne des Blondhaarigen. In die blauen Augen trat ein heimtückisches Lauern. Es war deutlich, dass dieser Mann keiner Herausforderung aus dem Weg ging.
    »Warst du es?« Die drei Worte fielen wie Hammerschläge.
    Jetzt stemmte sich der dritte der Kerle am Tisch in die Höhe. Er war mittelgroß und sah aus wie eine Ratte. Sein Gesicht war spitz, er hatte vorstehende Lippen und scharfe Schneidezähne - gelb und abstoßend. Seine flinken, dunklen Augen waren in ständiger Bewegung und taxierten den Kopfgeldjäger von oben bis unten. Es sah aus, als nähme er Maß.
    Die Atmosphäre im Schankraum war plötzlich angespannt und gefährlich, die Luft schien zu knistern, als wäre sie elektrisch aufgeladen. Die drei starrten McQuade an wie Wölfe, die sich im nächsten Moment auf ihn stürzen würden, um ihn gnadenlos und unerbittlich in Stücke zu reißen. Die tödliche Gier in ihren Augen war nicht zu übersehen.
    Die Würfel des Schicksals begannen zu rollen …
    »Das war ich«, blaffte der Rattengesichtige. »Du warst mir im Weg. Was willst du, Mister? Erwartest du, dass ich mich bei dir entschuldige?«
    »Es wäre vielleicht angebracht.«
    Der Andere lachte auf; ein giftiger Laut. Aus der Tiefe seiner tiefliegenden Augen stieg ein hässliches Funkeln. »Vergiss es, mein Freund«, schnappte er dann. »Und jetzt …«
    Hinter McQuade wurde die Tür geöffnet. Ein Mann, eingehüllt in eine Wolke wirbelnden Staubes, glitt zur Tür herein. Für einen Moment war das Fauchen des Sturmes überlaut, doch dann zog der Ankömmling die Tür zu und es wurde erträglicher.
    Es war der Sheriff. In der linken Hand trug er die doppelläufige Schrotflinte. Er hatte sich das Halstuch über Mund und Nase gezogen. Jetzt zupfte er daran, es rutschte nach unten und gab sein Gesicht frei. »Dreckwetter!«, schimpfte er und wischte sich mit dem Handrücken den Staub aus den Augenhöhlen. »Ich war gerade auf dem Abendrundgang …« Plötzlich stutzte er. Sein Blick heftete sich auf den rattengesichtigen Burschen, der am Tisch stand und eine herausfordernde Haltung einnahm. Dann schaute er McQuade an und spürte mit sicherem Instinkt, dass sich hier Verdruss anbahnte. »Gibt es Ärger?«
    »Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit«, rief der Rattengesichtige mit einem schiefen,

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