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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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stand. Er räusperte sich und sagte dumpf: »Sie müssen Anzeige erstatten, Ma'am. Sicher gibt es in der Nähe eine Stadt, in der ein Sheriff seinen Sitz hat.«
    Die Frau schaute den Kopfgeldjäger an wie eine Erwachende. Es war, als lauschte sie seinen Worten hinterher. Ihre Haare waren blond, sie hatte sie hochgesteckt. Ihr Gesicht bestach nicht so sehr durch seine Ebenmäßigkeit, sondern mehr durch seine Fraulichkeit. In ihren blauen Augen schien jedwedes Leben erloschen zu sein.
    Der Cowboy enthob June Seymour einer Antwort, indem er sagte: »In Indian Wells gibt es einen Sheriff. Aber ich glaube nicht, dass June in der Lage ist, in den Ort zu fahren, um Anzeige zu erstatten.«
    »Dann musst du in die Stadt reiten«, versetzte McQuade. »Bring den Sheriff her, ich werde ihn zu dem Platz führen, an dem ich deinen Boss fand.«
    Der Cowboy spitzte die Lippen, dachte kurz nach, und erwiderte: »Ich lasse June nicht gern allein hier auf der Ranch. Derjenige, der Adam aus dem Hinterhalt erschoss, hatte sicher einen Grund. Und ich schließe nicht aus, dass er auch auf die Ranch kommt, um …«
    Er brach ab.
    McQuade presste sekundenlang die Lippen zusammen, dann nickte er und sagte: »In Ordnung, ich reite nach Indian Wells. Wie heißt der Sheriff?«
    »Jesse Ballard.«
    McQuade stemmte sich am Tisch in die Höhe. »Arbeiten außer dir noch weitere Männer für die Bar-S?«
    »Ja, zwei. Sie sind draußen auf der Westweide.«
    »Wie komme ich nach Indian Wells?«
    Der Cowboy beschrieb McQuade den Weg. Der Kopfgeldjäger nahm sein Gewehr, das er an den Tisch gelehnt hatte, legte es sich auf die Schulter und verließ das Haus. Er hatte sein Pferd beim Tränketrog angebunden. Mit ein paar Handgriffen leinte er es los. Geschmeidig saß er auf, versenkte die Henrygun im Sattelschuh und zerrte das Tier um die linke Hand, um ihm sogleich den Kopf freizugeben. »Lauf!« McQuade ruckte im Sattel.
    Eine Stunde später, es war um die Mitte des Nachmittags, erreichte er den Ort. Die breite, staubige Main Street lag im Sonnenglast. Zwischen den Häusern ballte sich die Hitze. Vier Kinder spielten in einer Gassenmündung. Ein Mann schritt am Fahrbahnrand entlang. Auf dem Vorbau des Store stand ein glatzköpfiger Mann und rauchte. Am Holm vor dem Saloon war ein Rotfuchs angebunden. Das Tier ließ den Kopf hängen und peitschte mit dem Schweif nach den blutsaugenden Bremsen an seinen Flanken.
    Der Ort vermittelte Ruhe, Frieden und Beschaulichkeit.
    McQuade parierte das Pferd und schaute sich um. Als er das Sheriff's Office erspähte, trieb er das Tier wieder an und lenkte es zum Hitchrack vor dem flachen Gebäude, in dem auch das Jail untergebracht war. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten, schlang den langen Zügel um den Querbalken, dann stieg er die vier Stufen zum Vorbau hinauf und betrat gleich darauf das Büro.
    Ein hochgewachsener, hagerer Mann mit einem grauen Schnurrbart und dünnen, grauen Haaren, an dessen linker Brustseite ein Stern befestigt war, stand mit verschränkten Armen am Fenster, hatte sich aber der Tür zugewandt und sagte: »Ich habe Sie kommen sehen, Fremder. Sie und Ihr Gaul sind verstaubt und verschwitzt und Sie scheinen nicht gerade einen Spazierritt hinter sich zu haben. Was führt sie zu mir?«
    »Ein Mord, Sheriff, ein feiger, hinterhältiger Mord an einem Mann namens Adam Seymour, dem Besitzer der Bar-S-Ranch.«
    Der Gesetzeshüter starrte McQuade an, als hätte dieser etwas vollkommen Unsinniges von sich gegeben. Dann aber schlichen sich Bestürzung und Fassungslosigkeit in seinen Blick, scharf stieß er die Luft durch die Nase aus, und er sagte grollend: »Sagen Sie das noch einmal, Mister. Seymour ist tot – er wurde ermordet?«
    McQuade nickte. »Ich fand ihn, nachdem ich dem Klang eines Schusses gefolgt bin. Ich habe ihn auf die Ranch gebracht. Hatte Seymour einen Feind?«
    Ohne auf die Frage des Kopfgeldjägers einzugehen knurrte der Sheriff: »Wie hat es June aufgenommen?«
    »Sie wird möglicherweise daran zerbrechen. Und auch der Junge wird viele, viele Jahre benötigen, um darüber hinwegzukommen. Aber das kann ich nur vermuten. – Ich bringe Sie zu der Stelle, an der ich Seymour fand, Sheriff. Vielleicht stoßen Sie auf eine Spur, die zum Mörder führt.«
    Jesse Ballard ging hinter den Schreibtisch und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Mit den Augen eines Bussards fixierte er McQuade. Er versuchte ihn einzuschätzen, ihn zu erforschen, sich ein Bild von ihm zu machen. Plötzlich sprangen

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