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McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition)

Titel: McQuade - Der Kopfgeldjäger, Teil 1-12 der Saga (Western) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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gelassen hatten, trug den Namen Rodeo. Sie lag an der Grenze zwischen New Mexico und dem Arizona-Territorium. McQuade und Curly Bassett waren am Morgen in Animas aufgebrochen. Hinter ihnen lagen etwa zwanzig Meilen durch die Wildnis.
    McQuade zügelte sein Pferd. »Halt an, Curly.«
    Der junge Bandit zerrte auch seinen Vierbeiner in den Stand. Sein Blick traf sich mit dem des Texaners. Von dessen Zügen war nicht abzulesen, was hinter seiner Stirn vorging. Er legte beide Hände übereinander auf das Sattelhorn. »Ich denke auch, dass du eine zweite Chance verdient hast.«
    Die Augen Curly Bassetts drückten Verwunderung und Ratlosigkeit aus. »Ich verstehe nicht«, murmelte er.
    »Im Grunde deines Herzens bist du wahrscheinlich nicht schlecht«, fuhr McQuade fort. »Ich glaube, ich kann dich richtig einschätzen und beurteilen. Du hast aus deinen Lektionen gelernt. Verschwinde, Curly. Bleib in New Mex oder reite über die Grenze nach Mexiko. Es sind nur vierzig Meilen. Fang ein neues Leben an, bau dir eine Existenz auf. Und dann hole irgendwann deine Mutter zu dir. Sie hat es verdient, dass du dich um sie kümmerst. So long, Curly, und nutze die Chance, die du vielleicht kein zweites Mal erhältst.«
    »Ist - das - dein - Ernst?«, stammelte Curly Bassett ungläubig. Unglaube drückte auch jeder Zug seines Gesichts aus.
    »Yeah, mein Freund. Ich bin davon überzeugt, dass zu es schaffst.«
    Mit dem letzten Wort trieb McQuade sein Pferd an. Er schaute sich nicht mehr um.
    Curly Bassett starrte ihm hinterher, bis der Kopfgeldjäger über eine Bodenwelle aus seinem Blickfeld verschwand. Dann zog er sein Pferd um die linke Hand und wandte sich nach Süden. In rauchiger Ferne waren die Gipfel und Schründe der Sierra Madres zu sehen. Die Bergspitzen ragten in ein Meer aus weißen Wolken hinein. Curly Bassett ritt einer guten Zukunft entgegen.
     
     
     
    Die Blutnacht von Indian Wells
    Band 7
    Western von Pete Hackett
     
    McQuade hatte das Pferd angehalten. Sein forschender, hellwacher Blick glitt über den Fluss und die Hügelrücken jenseits der Flusses hinweg, bohrte sich in die Einschnitte zwischen den Anhöhen und tastete das Strauchwerk ab, das hier überall wuchs. Jeder Sinn des Kopfgeldjägers war zum Zerreißen gespannt. Er hielt das Gewehr in der rechten Hand, es stand mit der Kolbenplatte auf seinem Oberschenkel.
    Die Detonation war verklungen. Dem Klang des Schusses war McQuade gefolgt. Die Stille, die ihn jetzt umgab, war fast erdrückend. Sogar die Vögel im Ufergebüsch schwiegen. Totenstille …
    Fast eine Minute lang lauschte McQuade. Er fühlte Unbehagen, denn er hatte das Gefühl, sich wie auf einem Präsentierteller anzubieten. In diesem Land war der Tod allgegenwärtig. Schließlich trieb er sein Pferd die Uferböschung hinunter und lenkte es in den Fluss. Das Tier schnaubte unwillig. In der Flussmitte reichte ihm das Wasser nicht einmal bis zum Bauch. Schließlich stampfte der Vierbeiner wieder aufs Trockene. McQuade hielt auf eine Hügellücke zu. Wenige Minuten später befand er sich zwischen den Hügelflanken, die sich steil nach oben schwangen. Felsen erhoben sich sporadisch aus dem Boden, an ihrer Basis wuchsen dornige Comas. Geröll lag auf den Abhängen, es gab aber auch Inseln gleißendes Sandes und Flächen mit verdorrtem Gras.
    Die Kerbe endete, vor dem Blick des Kopfgeldjägers dehnte sich eine Ebene, auf der eine Herde Longhorns weidete. Ein Bach, der nahezu ausgetrocknet war, teilte die Weide. Und am Rande dieses Rinnsales lag ein Mann. Sein Pferd stand neben ihm und witterte in McQuades Richtung. Der Texaner hatte angehalten. Noch einmal schweifte sein sichernder Blick in die Umgebung, dann ruckte er im Sattel. »Hüh!« Das Pferd stampfte in die Ebene. Einige der Rinder hoben die Köpfe mit den ausladenden Hörnern und beobachteten neugierig den Reiter. Ein Stier brüllte, eine Kuh muhte.
    Der Mann neben dem Bach lag auf dem Bauch und rührte sich nicht. Sein brauner Hut lag einen Schritt neben ihm. Er hatte einen Revolvergurt umgeschnallt, der Sechsschüsser steckte im Holster. Ein Blick zum Pferd zeigte dem Kopfgeldjäger, dass das Gewehr des Mannes im Scabbard steckte.
    McQuade stieß die Henry Rifle in den Scabbard und saß ab, beugte sich über den Reglosen und drehte ihn auf den Rücken. Er hatte eine Kugel in die Brust bekommen. Dort, wo er gelegen hatte, war das Gras rot von seinem Blut. Seine Augen waren halb geschlossen. Der Kopfgeldjäger fühlte den Puls des Mannes.

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