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Meade Glenn

Meade Glenn

Titel: Meade Glenn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Achse des Bosen
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Kuppel einer Moschee in der Ferne.
    »Am Mittwoch hab ich lange gearbeitet«, erklärte Enrico. Er trug noch seinen Overall und roch nach Öl und Schmiere. »Am Tag davor musste ich meine Tochter ins Krankenhaus bringen.
    Darum musste ich am Mittwoch länger bleiben, um die liegen gebliebene Arbeit zu erledigen. Um neunzehn Uhr dreißig hab ich Feierabend gemacht. Ich fuhr mit dem Wagen vom Grundstück und schloss das Tor zu.«
    »Weiter«, drängte Collins.
    »Ich war vielleicht müde. Das war ein harter Tag. Als ich mich mit meinem Pickup in den Verkehr einfädeln wollte, hab ich den anderen Wagen erst in allerletzter Sekunde gesehen. Die Fahrerin und der Typ neben ihr schauten sich die Container an.
    Sah aus, als würden sie sie begutachten und darum nicht auf den Verkehr achten. Ich trat gerade noch rechtzeitig auf die Bremse, und sie wich aus, damit ich ihr nicht in die Karre fuhr. Es war meine Schuld, aber die Frau hupte nicht etwa oder wurde wütend. Nein, sie hob nur die Hand. Nicht schlimm. In dieser Stadt dreht jeder gleich durch und brüllt herum, wenn man mal nicht aufpasst. Diese Frau nicht. Sie blieb ganz cool. Und die sah echt klasse aus.« Enrico zeigte auf Kursk. »Darum hab ich mich daran erinnert, als Ihr Freund mich gefragt hat, ob ich in der Nähe der Firma einen grünen Honda gesehen hätte. Ich erinnere mich ganz genau an die Frau. Dunkles Haar und ein hübsches Gesicht. Eine Frau, die auffällt. Sie wissen schon, was ich meine.«
    »Sind Sie sicher, dass neben ihr ein Typ saß?«
    Enrico nickte. »Todsicher. Und es war hundertprozentig ein grüner Honda. Ich erinnere mich so genau, weil ich den Wagen am Freitag nochmal gesehen habe.«
    »Weiter.«
    »Freitag bin ich mit meiner Frau nach Fairfax gefahren, um unsere Tochter im Krankenhaus abzuholen. Auf der Rückfahrt nach Alexandria hielt ich auf der Fairmont Avenue an, um zu tanken. Als ich nach dem Bezahlen zu meinen Pickup ging, hab ich den grünen Honda nochmal gesehen.«
    »Wann war das ungefähr?«
    »Etwa ein Uhr oder kurz nach eins.«
    »Und es war hundertprozentig derselbe Honda Civic?«
    »Ganz sicher. Er stand vor der Ampel, und im Wagen saß dieselbe Frau und wahrscheinlich derselbe Kerl neben ihr. Als ich von der Tankstelle fuhr, stand ich genau hinter ihnen. Ich fuhr vielleicht fünfhundert Meter hinter ihnen Richtung Clifton Street runter zum Hafen. Nach einer Weile bog der Honda rechts ab, und ich konnte sehen, wie die beiden vor einem Wohnhaus hielten. Sie stiegen aus und gingen auf den Eingang zu.«
    »Sie erinnern sich nicht mehr, welches Haus es war?«
    »Ich bin erst vor fünf Monaten von Pittsburgh hierher, gezogen«, sagte Enrico schulterzuckend. »Ich kenn mich hier nicht so gut aus. Die Straßen sehen alle gleich aus.«
    Collins öffnete den Umschlag und zeigte ihm das Foto von Mohamed Rashid. »War das der Mann auf dem Beifahrersitz?«
    Enrico starrte auf das unscharfe Foto und zuckte wieder mit den Schultern. »Das ist aber ein verdammt schlechtes Bild, Mann. Schwer zu sagen. Ich glaub, der Typ hatte blondes Haar.
    Eigentlich kann ich mich nur an die Frau erinnern. Den Typen hab ich nicht richtig gesehen.«
    »Sind Sie sich ganz sicher, dass sie aus dem arabischen Raum stammte?«
    Enrico seufzte. »Vielleicht. Oder auch aus Lateinamerika.
    War auf jeden Fall um die dreißig oder fünfunddreißig. Bei Frauen ist das schwer zu sagen.«
    Collins zeigte ihm das Foto von Nikolai Gorev. »Was ist mit dem hier? Haben Sie den schon mal in der Nähe der Firma gesehen?«

»Nein.«
    Collins schob das Foto in den Umschlag und gab ihn Kursk.
    Morgan fuhr durch die Nebenstraßen in Richtung Hafen. Hier standen größtenteils alte Wohnhäuser und heruntergekommene rote Backsteinhäuser. Es war eine Arbeitersiedlung, auf deren Straßen sich Kinder und Erwachsene tummelten. »Es war irgendwo hier«, sagte Enrico. »Eine dieser Straßen. Fahren Sie mal weiter. Vielleicht erkenne ich das Haus wieder.«
    Washington, D.C.
    12.11 Uhr
    Mohamed Rashid verließ die öffentliche Tiefgarage und ging die F Street entlang. Ihm schwirrte der Kopf. Er hatte fast zehn Minuten auf der Rückbank des Volvos gesessen und von seinem Kontaktmann alles erfahren, was während der Krisensitzungen des Weißen Hauses in den letzten sechzehn Stunden besprochen worden war. Besonders über zwei Informationen ärgerte er sich maßlos.
    Er stand noch unter Schock, als der Honda um die Ecke bog und neben ihm hielt. Karla Sharif saß am Steuer und Nikolai Gorev auf

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